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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sagen, was sie zu tun haben.« Thom hob eine buschige Braue und sah ihn an. Einfach so, aber nach einem Augenblick zuckte der Diebefänger mit den Schultern. »Für einen Schmuggler.«
    Mat schnaubte. Vielleicht waren sie eifersüchtig. Nun, er war ta'veren, und damit mussten sie leben. »Dann brechen wir morgen Nacht auf. Die einzige Änderung des Plans besteht darin, dass wir drei echte Sul'dam und eine Angehörige des Blutes haben, um uns durch das Tor zu bringen.«
    »Und diese Sul'dam werden drei Aes Sedai aus der Stadt bringen, sie gehen lassen und nicht einmal daran denken, Alarm zu schlagen«, murmelte Juilin. »Als al'Thor in Tear war, habe ich mal gesehen, wie eine geworfene Münze fünfmal auf ihrem Rand landete. Schließlich gingen wir und ließen sie so auf dem Tisch stehen. Ich schätze, alles kann passieren.«
    »Entweder du vertraust ihnen oder nicht, Juilin«, knurrte Mat. Der Diebefänger sah zu dem Bündel in der Ecke und Mat schüttelte den Kopf. »Wie haben sie euch in Tanchico geholfen, Thom? Blut and Asche, jetzt seht mich nicht wieder so ausweichend an! Ihr wisst es und sie wissen es, also kann ich es genauso gut auch wissen.«
    »Nynaeve hat gesagt, wir sollen es niemandem verraten«, sagte Juilin, als würde das ernsthaft eine Rolle spielen. »Elayne auch. Wir haben es versprochen. Man könnte sagen, wir haben einen Eid geschworen.«
    Thom schüttelte den Kopf auf dem Kissen. »Umstände verändern manche Dinge, Juilin. Außerdem war es kein Eid.« Er blies drei perfekte Rauchringe, einen in dem anderen. »Sie halfen uns, eine Art männliches A'dam zu besorgen und loszuwerden. Anscheinend wollte die Schwarze Ajah es bei Rand benutzen. Du kannst verstehen, warum Nynaeve und Elayne nicht wollten, dass das bekannt wird. Falls es sich herumspricht, dass so ein Ding jemals existierte, das Licht allein weiß, welche Geschichten in die Welt gesetzt würden.«
    »Wen kümmert es schon, was für Geschichten die Leute erzählen?« Ein A'dam für einen Mann? Licht, wenn die Schwarze Ajah so etwas Rand um den Hals gelegt hätte oder die Seanchaner... Die Farben wirbelten wieder durch seinen Kopf und er zwang sich dazu, nicht weiter an Rand zu denken. »Klatsch wird niemandem... schaden.« Diesmal gab es keine Farben. Er konnte es vermeiden, solange er nicht an... Die Farben wirbelten umher und er biss auf das Mundstück.
    »Das stimmt nicht, Mat. Geschichten haben Macht. Die Geschichten der fahrenden Sänger und die Epen der Barden und auch die Gerüchte auf den Straßen. Sie erwecken Leidenschaften und verändern die Weise, wie Menschen die Welt sehen. Ich habe heute gehört, wie ein Mann sagte, Rand hätte Elaida die Treue geschworen, er sei in der Weißen Burg. Der Kerl glaubte es, Mat. Was ist, sagen wir, wenn genug Tairener daran glauben? Tairener mögen Aes Sedai nicht. Stimmt's, Juilin?«
    »Einige schon«, meinte Juilin. Dann fügte er hinzu, als hätte Thom es aus ihm herausgepresst: »Die meisten. Aber nur wenige von uns haben Aes Sedai kennen gelernt. Da das Gesetz das Lenken der Macht verbot, kamen nur wenige Aes Sedai nach Tear, und sie haben nur selten ihre Identität enthüllt.«
    »Das ist nicht das Thema, mein prächtiger Aes Sedailiebender tairenischer Freund. Und es verleiht meinem Argument auf jeden Fall Gewicht. Tear hält zu Rand, zumindest die Adligen, weil sie Angst haben, dass er zurückkommen wird, wenn sie es nicht tun. Aber wenn sie glauben, dass er in den Händen der Burg ist, dann kann er vielleicht nicht mehr zurückkommen. Wenn sie glauben, er sei ein Werkzeug der Burg, ist das für sie nur ein weiterer Grund, sich gegen ihn zu wenden. Lass genug Tairener diese beiden Dinge glauben, und er hätte Tear genauso gut verlassen können, nachdem er Callandor gezogen hat. Das ist nur ein Gerücht, und nur Tear, aber es könnte genauso viel Schaden in Cairhien oder Illian oder sonst wo anrichten. Ich weiß nicht, was für Geschichten ein für einen Mann bestimmtes A'dam in die Welt setzen würde, in einer Welt mit dem Wiedergeborenen Drachen und Asha'man, aber ich bin zu alt, um es herausfinden zu wollen.«
    Mat verstand, zumindest in gewisser Weise. Man versuchte immer, den gegnerischen Befehlshaber glauben zu machen, dass man etwas anderes tat als das, was man tatsächlich tat, dass man dort hinging, wo man gar nicht hinwollte. Und der Feind versuchte das Gleiche, wenn er sein Handwerk einigermaßen verstand. Manchmal gerieten beide Seiten so in Verwirrung, dass seltsame Dinge

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