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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mich wollen. Sie werden mir folgen, und bis ich die Länder verlasse, die von den Rhyagelle gehalten werden, können sie den Soldaten befehlen, mich festzunehmen, was sie auch in dem Augenblick tun werden, in dem sie zu dem Schluss kommen, dass ich mich in noch nicht unterworfene Länder begebe. Das ist dann der Moment, in dem ich die Hilfe Eures Freundes Thom Merrilin brauchen werde, Meister Cauthon. Zwischen hier und dort muss ich aus der Sicht der Sucher verschwinden. Ich mag das Gold aus Cantorin nicht haben, aber ich habe genug, um Euch Eure Hilfe angemessen zu entlohnen. Da könnt Ihr beruhigt sein.«
    »Nennt mich Mat«, sagte er und schenkte ihr sein schönstes Lächeln. Selbst harte Frauen wurden bei seinem schönsten Lächeln weicher. Nun, sie wurde nicht weicher, zumindest nicht sichtbar - wenn überhaupt runzelte sie leicht die Stirn -, aber eine Sache über Frauen wusste er: er kannte den Effekt, den sein Lächeln hatte. »Ich weiß, wie ich Euch auf der Stelle verschwinden lassen kann. Es macht keinen Sinn zu warten. Die Sucher könnten sich entschließen, Euch morgen zu verhaften.« Das traf tief. Sie zuckte nicht zusammen. Vermutlich gab es nur sehr wenig, das sie zusammenzucken ließ. Aber beinahe hätte sie genickt. »Da ist nur noch eine Sache, Egeanin.« Das hier konnte ihm noch immer ins Gesicht explodieren wie eines von Aludras Feuerwerken, aber er zögerte nicht. Manchmal musste man die Würfel einfach werfen. »Ich brauche kein Gold, aber ich brauche drei Sul'dam, die den Mund halten können. Glaubt Ihr, Ihr könntet welche besorgen?«
    Nach einem Augenblick, der Stunden zu dauern schien, nickte sie, und Mat lächelte innerlich. Sein Pferd war zuerst über die Zielgerade gegangen.
    »Domon«, sagte Thom mit ausdrucksloser Stimme um den Pfeifenstiel, den er zwischen die Zähne geklemmt hatte. Er lag mit einem doppelt gefalteten Kissen unter dem Kopf da und schien den blauen Dunst zu studieren, der in der Luft des fensterlosen Raums schwebte. Die einzige Lampe verbreitete nur ein klägliches Licht. »Und Egeanin.«
    »Und sie gehört jetzt dem Blut an.« Juilin saß auf der Bettkante und schaute in den verbrannten Kopf seiner Pfeife. »Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll.«
    »Heißt das, wir können ihnen nicht vertrauen?«, wollte Mat wissen und legte ohne nachzudenken den Daumen auf seinen Tabak. Mit einem leisen Fluch riss er ihn zurück und schob ihn sich in den Mund, um an der kleinen Verbrennung zu saugen. Wieder einmal war ihm die Wahl zwischen Hocker und stehen geblieben, aber dieses eine Mal hatte er nichts gegen den Hocker einzuwenden gehabt. Die Unterhaltung mit Egeanin hatte nicht viel Zeit des Nachmittags in Anspruch genommen, aber Thom war erst nach Einbruch der Dunkelheit in den Palast zurückgekehrt, während Juilin noch später wieder aufgetaucht war. Keiner von ihnen schien so erfreut über Mats Neuigkeiten zu sein, wie er erwartet hatte. Thom hatte bloß geseufzt, dass er endlich einen guten Blick auf eines der richtigen Siegel hatte werfen können, aber Juilin hatte nur das Gesicht verzogen, wann immer er in Richtung des Bündels schaute, das er in die Ecke des Zimmers geworfen hatte. Es gab nun wirklich keinen Grund für den Mann, sich so zu benehmen, bloß weil sie die Sul'dam-Gewänder nicht länger brauchten. »Ich sage euch, die haben eine entsetzliche Angst vor den Suchern«, fuhr Mat fort, als sein Daumen abgekühlt war. Nun gut, vielleicht nicht gerade entsetzliche Angst, aber sie fürchteten sich. »Egeanin mag zum Blut gehören, aber sie hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als sie hörte, wozu ich die Sul'dam brauche. Sie sagte lediglich, sie würde drei kennen, die tun würden, was wir wollen, und dass sie ihr morgen zur Verfügung stünden.«
    »Egeanin, eine ehrenhafte Frau«, sagte Thom nachdenklich. Er legte immer wieder eine Pause ein, um einen Rauchring zu blasen. »Seltsam, das schon, aber schließlich ist sie Seanchanerin. Ich glaube, sogar Nynaeve mochte sie am Ende, und Elayne auf jeden Fall. Und sie mochte die beiden. Obwohl es Aes Sedai waren, wie sie glaubte. Sie war in Tanchico ausgesprochen nützlich. Mehr als nur kompetent. Ich würde zu gerne wissen, wieso sie zum Blut aufgestiegen ist, aber ich denke, wir können Egeanin vertrauen. Und Domon. Ein bemerkenswerter Mann, dieser Domon.«
    »Ein Schmuggler«, murmelte Juilin verächtlich. »Und jetzt gehört er ihr. So'jhin sind mehr als nur Besitz, wisst ihr. Es gibt So'jhin, die dem Blut

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