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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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war. »Außer den Wachen ist dort nie jemand, bis am Nachmittag der Abfallkarren herausgebracht wird, und sie sind daran gewöhnt, dass wir die Sachen meines Lords dort herausbringen, also werden sie uns keine Aufmerksamkeit schenken. In der Wanderin werden wir das Gold und die restlichen Kleidungsstücke meines Lords abholen, und Merwyn, Fergin und Gorderan werden mit den Pferden zu uns stoßen. Dann bringen die Rotwaffen und wir den jungen Olver am späten Nachmittag durch das Dal Eira-Tor. Ich habe die Lotteriemarken für die Pferde einschließlich der beiden Packtiere in meiner Tasche, mein Lord. An der Großen Nordstraße liegt ein verlassener Stall, etwa eine Meile nördlich vom Ring des Himmels, wo wir warten werden, bis mein Lord kommt. Ich gehe davon aus, die Anweisungen meines Lords korrekt wiedergegeben zu haben?«
    Mat schluckte das letzte Stück Käse herunter und wischte sich die Hände ab. »Glaubst du, ich lasse es dich zu oft wiederholen?«, sagte er und schlüpfte in seinen Mantel. Einen unauffälligen dunkelgrünen Mantel. Bei Geschäften wie den heutigen wollte kein Mann auffällig gekleidet sein. »Ich wollte sichergehen, dass du es auswendig kannst. Vergesst nicht, wenn ihr mich nicht bis Sonnenaufgang gesehen habt, reitet ihr weiter, bis ihr auf Talmanes und die anderen stoßt.« Die Morgeninspektion der Zwinger würde den Alarm auslösen, und wenn er bis dahin nicht aus der Stadt heraus war, würde er vermutlich endlich erfahren, ob sein Glück auch die Axt des Scharfrichters aufhielt. Es war ihm vorhergesagt worden, dass er sterben und wieder leben sollte, aber er war sich ziemlich sicher, dass das bereits geschehen war.
    »Natürlich, mein Lord«, sagte Lopin ausdruckslos. »Es wird geschehen, wie mein Lord befohlen hat.«
    »Sicher, mein Lord«, murmelte Nerim so düster wie immer. »Mein Lord befiehlt und wir gehorchen.«
    Mat vermutete, dass beide logen, aber zwei oder drei Tage des Wartens würden ihnen nicht schaden, und bis dahin würden sie eingesehen haben, dass er nicht mehr kam. Falls nötig, würden Metwyn und die anderen beiden Soldaten sie überzeugen. Diese drei mochten Mat Cauthon ja folgen, aber sie waren nicht so dumm, ihren Hals auf den Richtblock zu legen, wenn sein Kopf bereits gefallen war. Aus irgendeinem Grund war er sich bei Lopin und Nerim da nicht so sicher.
    Olver war nicht so aufgebracht, Riselle verlassen zu müssen, wie Mat befürchtet hatte. Er sprach das Thema an, während er dem Jungen half, seine Besitztümer zusammenzupacken, damit sie ins Gasthaus gebracht werden konnten. Olvers Sachen lagen ordentlich auf dem schmalen Bett ausgebreitet, das in dem kleinen Zimmer stand; als die Gemächer noch Mat gehört hatten, war es ein kleines Wohnzimmer gewesen.
    »Sie heiratet, Mat«, sagte Olver geduldig, als müsste er jemandem etwas erklären, der das Offensichtliche nicht begriff. Er klappte das kleine geschnitzte Kästchen, das Riselle ihm geschenkt hatte, lange genug auf, um sich zu vergewissern, dass seine Rotfalkenfeder sicher aufgehoben war, dann schloss er es und steckte es in die Ledertasche, die er über der Schulter tragen würde. Er passte auf die Feder mit der gleichen Gewissenhaftigkeit auf wie auf den Geldbeutel, der zwanzig Goldkronen und eine Hand voll Silber enthielt. »Ich glaube nicht, dass ihr Mann es ihr erlauben würde, mir weiterhin das Lesen beizubringen. Ich würde es nicht, wenn ich ihr Mann wäre.«
    »Oh«, sagte Mat. Riselle hatte sich beeilt, sobald sie sich entschieden hatte. Ihre Hochzeit mit Bannergeneral Yamada war am Vortag öffentlich verkündet worden und sollte morgen stattfinden, obwohl den Bräuchen zufolge gewöhnlich einige Monate dazwischen lagen. Yamada mochte ein guter General sein, Mat wusste es nicht, aber gegen Riselle und diesen großartigen Busen hatte er keine Chance gehabt. Heute schauten sie sich ein Weingut in den Rhiannonhügeln an, das der Bräutigam ihr als Hochzeitsgeschenk kaufte. »Ich dachte nur, du wolltest... ich weiß nicht... sie vielleicht mitnehmen.«
    »Mat, ich bin kein Kind mehr«, sagte Olver trocken. Er packte den Schildkrötenpanzer wieder in sein Leinentuch und steckte ihn ebenfalls in die Ledertasche. »Du wirst doch Schlangen und Füchse mit mir spielen, oder? Riselle spielt gern und du hast ja keine Zeit mehr für mich.« Trotz der Kleidungsstücke, die Mat in einen Umhang packte, um ihn in einem Reisekorb zu verstauen, hatte der Junge eine zusätzliche Hose und ein paar saubere Hemden

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