Flucht in die Oase der Liebe
doch!â
âGenau. Also komme ich mit.â
Hart packte er sie an der Schulter. âKommt nicht infrage!â
Aus der Entfernung hörte er Männer rufen. Er musste die Treppe hinunterlaufen, sich bemerkbar machen, die Mistkerle von Salome ablenken und dabei so viele wie möglich ausschalten.
Ihm blieben nur wenige Minuten, um seine goldene Tänzerin zu retten. Und wenn ihm das nicht gelang, würde er eine Kugel in Reserve behalten. Für sie. Dann wäre ein schneller schmerzloser Tod alles, was er ihr mit in die Ewigkeit geben konnte.
âSalome, Salome â¦â
âHör auf mit diesem ewigen âSalomeâ! Ich lasse dich nicht allein da raus â basta.â
Es war ihr voller Ernst. Unnachgiebig und wild entschlossen sah sie ihn an. Doch dieses Mal durfte er nicht nachgeben. Es wäre zu gefährlich.
Auf keinen Fall würde er sie mitnehmen. Er war im Ãberlebenskampf ausgebildet und wusste, was ihn drauÃen erwartete und wie er sich verhalten musste. Sie dagegen wäre den Killern schutzlos ausgeliefert.
âKeine Diskussionâ, sagte er kurz angebunden. âDu bleibst hier.â
âBitte!â Die Stimme versagte ihr. In ihren Augen schimmerten Tränen. âIch weiÃ, dass du versuchst, mich zu beschützen, und dafür liebe ich dich. Ich liebe dich so sehr, Cameron. Hörst du? Ich liebe dich.â
Da waren sie, die Worte, die ihr die ganze Zeit schon auf der Zunge lagen. Cameron hatte es geahnt. Und er wusste, dasssie nicht wahr sein konnten.
Warum zerrissen sie ihm dann das Herz?
âDeshalb muss ich mitkommenâ, sagte sie. âWeil ich dich liebe. Ich muss bei dir sein.â
Er musste sie zum Schweigen bringen. Sie musste im Zimmer bleiben. Und um das zu erreichen, gab es nur eine Möglichkeit, auch wenn sie wehtun würde.
Schweren Herzens schob Cameron Salome von sich. âSei nicht kindischâ, sagte er scharf. âWir hatten Sex, Mädchen â nur Sex. Verwechsele das nicht mit Liebe.â
Sie erblasste. âDu irrst dich. Ich liebe dich.â
âUnd ich liebe das Lebenâ, antwortete er nun und hasste sich dafür. So hatte er sich das Ende ihrer Affäre nicht vorgestellt, aber ihm blieb ja keine andere Wahl. Jetzt ging es einzig und allein darum, Salome zu retten. Das war eine Frage der Ehre.
âIch gehe jetzt raus. Du bleibst hier, bis ich zurückkomme. Verstanden?â
Sehr bleich und mit bebenden Lippen stand sie vor ihm. Cameron unterdrückte einen Fluch und küsste sie hart. Als sie den Kuss nicht erwiderte, brach für ihn eine Welt zusammen.
âVergiss nicht, die Tür zu verriegeln!â
Damit verlieà er die Suite, wartete drauÃen, bis er hörte, wie sie den Riegel vorschob, und rannte die Treppe hinunter.
Die Schergen des Sultans standen im Innenhof. Sechs Männer. Nein, acht. Cameron spürte, wie sein Adrenalinspiegel in die Höhe schnellte. Ein letzter tiefer Atemzug, dann stieà er einen wilden Schrei aus, rannte los und schoss um sich.
Zwei Männer fielen getroffen zu Boden. Ein dritter und ein vierter Mann folgten ihnen. Cameron raste auf die Seitenmauer des Palastes zu, während ihm die Kugeln nur so um die Ohren flogen. Sowie er um die Ecke gebogen war, gab ihm die Mauer Deckung. Er lehnte sich flach an die Mauer und sah sich um. Vielleicht kamen Salome und er ja doch mit heiler Haut davon â¦
Da kamen zu seinem Entsetzen noch viel mehr Männer um die Ecke. Gebückt liefen sie auf ihn zu.
Das waren zu viele Männer und zu viele Gewehre.
Sie waren ihm hoffnungslos überlegen. Höchste Zeit, zu Salome zurückzukehren, sie in die Arme zu nehmen und ihr zu sagen, wie wundervoll die Zeit mit ihr gewesen war.
Etwas traf ihn an der Brust.
Es fühlte sich an wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer. Aber wieso sollte hier jemand einen â¦
âAh.â
Der Schmerz breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Cameron rutschte an der Wand zu Boden. Als er seine Brust berührte, waren seine Finger sofort rot gefärbt.
Plötzlich stoppte das Gewehrfeuer, und eine Stiefelspitze stieà gegen sein Bein. Cameron sah auf. Vor ihm stand ein Mann. Er sah ihn nur wie durch einen Nebelschleier. Trotzdem erkannte er das grausame Gesicht.
âAsaad?â
âMr. Knight.â Ein entzücktes Lächeln. Noch ein Stoà mit der Stiefelspitze. âWie schön, Sie wiederzusehen.â
Cameron
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