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Flucht in die Oase der Liebe

Flucht in die Oase der Liebe

Titel: Flucht in die Oase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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viel an deine Mutter gedacht. Sie wäre sehr stolz auf dich und deine Brüder.“
    â€žJa.“ In Camerons Augen glitzerten Tränen. „Ich … ich denke auch oft an sie.“
    â€žIch habe sie über alles geliebt, Cameron. So sehr, dass ich manchmal Angst hatte, es zu zeigen. Das klingt verrückt, ich weiß, aber …“, sein Vater klang plötzlich ganz heiser.
    Unvermittelt tauchte Salomes Bild vor seinem geistigen Auge auf, wie sie unter ihm lag und ihn mit ihren blauen Augen voller Verlangen anschaute. Cameron schüttelte den Kopf.
    â€žAlso, mein Junge, wie sieht es aus?“, fragte Avery. „Kommst du mit? Wenn du dich nicht fühlst, geht es natürlich nicht.“
    â€žDoch, Dad, ich komme mit.“
    â€žWunderbar! Ich hole dich in einer halben Stunde ab.“
    Cameron rasierte sich, duschte, schlüpfte in seinen Smoking und redete sich ein, dass der Abend ihm sicher guttäte. Wenigstens würde er nicht an Salome denken, oder sich dafür verachten, dass er an sie dachte.
    Sie war aus seinem Leben verschwunden, und das war ihm völlig gleichgültig.
    In der barocken Musikhalle saßen Cameron und sein Vater in der Mitte der vierten Reihe.
    â€žEin Abend mit den schönen Künsten“, las sein Vater aus dem Programmheft vor und seufzte ergeben. „Das wird sich vermutlich endlos hinziehen. Ein wenig hiervon, etwas davon und alles höchstens guter Durchschnitt. Reden, Preisverleihungen, jaulende Sopranstimmen, ein Knabenchor, der versucht, mit Engelsstimmen zu singen, ein Flamencogitarrist und – du liebe Zeit, das ist die Krönung – ein Ballett. Ich werde dir ewig dankbar sein, dass du mitgekommen bist, mein Sohn.“
    Irgendwie überstanden sie die erste Hälfte, und in der Pause begrüßten sie unzählige andere Gäste.
    Als eine übergewichtige Sopranistin sich nach der Pause trällernd an einen übergewichtigen Kerl mit schlecht sitzendem Toupet wandte, unterdrückte Cameron ein Gähnen. Unruhig rutschte er auf seinem Sitz hin und her, als ein anderer Typ auf der Gitarre einen guten Song in Grund und Boden spielte.
    Dennoch erklang höflicher Applaus für den Gitarristen. Danach gab es die übliche Unruhe vor dem nächsten Beitrag – Rascheln, Scharren und Hüsteln. Der Vorhang öffnete sich erneut, und leise Musik setzte ein.
    Mit halb geschlossenen Augen sah Cameron zu, wie eineGruppe von Balletttänzerinnen auf die Bühne schwebte.
    â€žWenigstens sind sie hübsch“, flüsterte sein Vater.
    Im nächsten Moment sprang Cameron fast von seinem Sitz, denn die letzte Ballerina, die auf die Bühne tänzelte, war Salome.

12. KAPITEL
    Er musste irgendetwas getan haben. Vielleicht war er zusammengezuckt oder hatte Anstalten gemacht aufzustehen, denn sein Vater hielt ihn am Arm fest und fragte leise in besorgtem Tonfall: „Was ist los, Cameron?“
    Ohne ihm zu antworten, sank Cameron in den Sitz zurück, den Blick starr auf die Bühne gerichtet, über die ein Dutzend Ballerinen graziös tänzelte.
    Doch er hatte nur Augen für eine.
    Ihr Haar zu einem keuschen Knoten gesteckt, trug sie ein weißes Spitzentutu. Um die Fesseln wanden sich die weißen Satinbänder der Ballettschuhe.
    Cameron geriet völlig aus dem Häuschen.
    Es war wie ein Traum, sie so völlig unerwartet vor sich zu sehen.
    Fast meinte er den süßen Duft ihres Körpers einzuatmen. Die perfekt geformten Brüste zeichneten sich unter dem weißen Spitzenstoff ab.
    Das war seine goldene Tänzerin. Zwar ganz anders gekleidet, aber eindeutig Salome. Jetzt streckte sie die Arme zu einem graziösen Bogen, wie an dem Abend, an dem sie im Mondschein für ihn getanzt hatte.
    Die Tänzerinnen drehten sich im Takt eines Walzers. Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei. Camerons Herz pochte im gleichen Takt.
    Sieh mich an, dachte er beschwörend. Salome, sieh mich an!
    Doch sie hielt den Blick keusch gesenkt und den Kopf zurSeite geneigt, sodass ihr schöner Hals zur Geltung kam.
    Verdammt, sie sah einfach nicht auf!
    Und Cameron konnte den Blick nicht von ihr wenden.
    Er lächelte. Von nun an würde er das Ballett lieben, denn es hatte sie ihm wiedergeschenkt. Sie war hier, und es ging ihr gut.
    Sie war tatsächlich hier, in seiner Stadt.
    Bei dem Gedanken zuckte er zusammen.
    Wieso hatte sie sich nicht bei ihm gemeldet? Sie wusste doch, dass er in Dallas

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