Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
Unzufriedenheit unter den Vssssey heraufbeschwört.« Der Administrator zischte leise. »Wenn wir ihn nach Sskokossass gebracht haben, werden wir heraussfinden, wer dahinter sssteckt.«
»In der Tat.« Soldatin Yerelka wirkte jetzt betrübt. »Ich hatte Freunde in Morotuuver. Vielleicht erlaubt man mir, beim offiziellen Verhör behilflich zu ssein?«
»Alless isst möglich«, erwiderte Takuuna väterlich. Es war klar, dass ihm diese beiden keine Probleme bereiten würden. Ob das bei den exzentrischen Talenten ebenfalls der Fall sein würde, unter denen sich seine Beute versteckte, blieb noch abzuwarten.
Als das Luftfahrzeug leise in Richtung Nordosten weitersurrte, war ihm wohl bewusst, dass die lobenswert pflichteifrige Soldatin nie eine Gelegenheit zur Befragung des Gefangenen bekommen würde. Schließlich könnte sich dieser während des Verhörs oder sogar schon davor entschließen, seine Seite der Geschichte zu erzählen, die unter anderem einen gewissen Administrator, eine Schlucht und eine fast tödliche Konfrontation beinhalten würde. Und das durfte niemals geschehen.
Wie schon zuvor, würde der Weichhäuter auch jetzt Widerstand leisten‹. Und dieses Mal, dachte Takuuna grimmig, durfte es hinterher keinen Zweifel mehr über sein Schicksal geben.
Dafür, dass es ein isoliertes Experiment des Lebens und Arbeitern auf einer nichtimperialen Welt war, erwies sich der Komplex, der den Orden der Ssaiinn beherbergte, als unerwartet ausgedehnt. Während der Gleiter langsamer wurde und immer mehr halbunterirdische Strukturen zu sehen waren, musste selbst der Administrator zugeben, dass er beeindruckt war. Er hatte damit gerechnet, einen Haufen abgerissener Künstler vorzufinden, die abstrakte Muster in den Sand malten, während sie in der einheimischen Fauna nach Nahrung suchten. Stattdessen stieß er hier auf einen komplexen, modernen Bau, der - abgesehen von der fremdartigen Umgebung - auch auf einer hoch entwickelten imperialen Welt nicht fehl am Platz gewesen wäre.
Das war alles wirklich gut, denn es bedeutete, dass er seine Klauen nur umso schneller in den Weichhäuter Flinx schlagen würde.
Da er seine Ankunft bereits angekündigt hatte, überraschte es ihn nicht, dass man das eintreffende Luftfahrzeug bereits erwartete, als es an der vorher festgelegten Landestelle aufsetzte. Das Weibchen, das ihn begrüßte, war bescheiden in das bevorzugte Gewand ihres Ordens gekleidet. Ein zusätzlicher Bonus, dachte Takuuna, als er sie von der Schwanzspitze bis hin zur glänzenden Schnauze musterte. Wenn sie ebenso talentiert wie geschmeidig war, dann würde sie eine gute Paarungskandidatin für einen zukünftigen Adligen wie ihn abgeben.
Kehlen wurden entblößt und Klauen eingezogen, als sie die Ankommenden begrüßte. »Ich bin Chraluuc und werde Ssie nun zum Ssemilionn führen. Alle ssind gesspannt auf den Grund Ihress Besuchss.«
Takuuna schritt hinter ihr her, während die beiden Soldaten die Nachhut bildeten. Weit im Osten schwebte ein gewaltiger Schwarm Moulops stetig in Richtung Süden, und ihr hohes Piepen war laut in der Ferne zu hören. Mehrere agile Gholomps, die wie mit einem Ballon versehene Zähne aussahen, lauerten in ihrer Nähe und warteten auf Nachzügler. Die aktiven Raubtiere wagten es zwar nicht, den Schwarm selbst anzugreifen. Die effektive Verteidigungsstrategie der Moulops bestand darin, Angreifer mit ihren Körpern zu umringen und sie langsam mit Schleimfäden zu umwickeln, bis der umgarnte Gegner, den das hohe Gewicht nach unten zog und der sich nicht selbst aus seiner Ummantelung befreien konnte, harmlos zu Boden stürzte. Wer jedoch nicht mit dem Schwarm mithalten konnte, stellte eine leichte Beute dar. Die Gholomps schwebten hin und her und warteten auf den richtigen Augenblick.
Takuuna machte eine Geste der Belustigung dritten Grades. »Warum ssollten Ssie neugierig ssein? Ich habe meine Abssichten vor über einer Sstunde angekündigt.« Er rückte näher an das Weibchen heran, doch diese rückte als Reaktion darauf demonstrativ von ihm weg und stellte die minimale formale Distanz zwischen ihnen wieder her. Nun, bissank, dachte er. Vielleicht hatte er es zu früh versucht. Jede Menge Zeit bis zu seiner Abreise.
»Möglicherweisse bedarf ess noch einiger Klärung.« Sie war höflich, aber reserviert. Einige gut platzierte Schwanzhiebe würden sie schon lockerer machen, überlegte der Administrator.
»Klärung?« Als sie das nächste Gebäude betraten, zischte er und machte
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