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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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lügen, nicht nur einmal oder zweimal, sondern ständig, wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, sich zu verraten. Sie fragte sich, wie sie das durchhalten sollte. Noch war es nicht zu spät, noch konnte sie zurück...
    Die junge Frau starrte aus dem halb offenen Wagen in die Dunkelheit. Von Ferne hörte sie, wie die Brandung gegen die Klippen schlug. Unter der Pelzdecke, die ihr die Postmeisterin umgelegt hatte, war es angenehm warm, nur ihr Gesicht wurde von dem eisigen Wind, der über den Wagen hinwegstrich, getroffen. Wenn sie die Augen schloß, sah sie Anabel Curtis auf der Straße liegen. So kurz sie sich gekannt hatten, ihr Leben hatte sich unauflösbar ineinander verwoben.
    Es mochte noch nicht zu spät sein. Sie konnte den Sohn des Postmeisters bitten, umzukehren und sie nach Tintagel zu fahren. Ganz sicher, würde sie dort in einem der Gasthäuser eine Unterkunft finden, um am nächsten Tag ihre Fahrt nach Schottland fortzusetzen. Was hätte das für einen Sinn gehabt? Anabel Curtis war tot und die Denhams brauchten für ihre Tochter eine Gouvernante. Wenn sie Anabels Stelle nicht antrat, würde es eine andere tun.
    Der Sohn des Postmeisters wandte den Kopf. "Nur noch ein paar Minuten, Miss, dann sind wir da", sagte er. Es klang tröstend. Er drehte sich wieder der dunklen Straße zu, die nur von den beiden Laternen rechts und links des Wagens erleuchtet wurde.
    Das Pferd, das den Wagen zog, hielt vor einem hohen, geschlossenen Tor. Der Kutscher stieg aus und betätigte den eisernen Türklopfer am Pförtnerhäuschen. Es dauerte eine Weile, bis sich die Tür des Häuschens öffnete. Ein Mann mit einer Laterne in der Hand erschien auf der Schwelle. Darcey konnte nicht hören, was die beiden Männer sprachen. Der Kutscher kehrte zurück. "Wir können gleich passieren, Miss", sagte er.
    Vor ihnen schwang das Tor auf. Darcey erhaschte einen kurzen Blick auf den Mann mit der Laterne. Als der Wagen an ihm vorbeifuhr, nahm er seine Mütze ab und senkte den Kopf.
    Sie fuhren durch eine Kastanienallee. Der Weg vom Tor bis zum Haus erschien der jungen Frau endlos, zumal außerhalb des Lichtkreises der beiden Wagenlaternen absolute Dunkelheit herrschte. Der Besitz der Denhams mußte ziemlich nah am Meer liegen, denn das Rauschen der Brandung war nun noch deutlicher zu hören, als während der letzten halben Stunde.
    Als die Bäume zurückwichen, gaben sie den Blick auf ein großes Gebäude frei. Aus einigen seiner Fenster fiel Licht auf den Vorplatz. Trotzdem konnte sie nicht allzu viel von dem Haus erkennen, da sein größter Teil im Schatten lag. Sie hielten vor seinem überdachten Haupteingang.
    Darcey stieg aus. "Bitte warten Sie noch einen Augenblick mit dem Gepäck", bat sie den jungen Burschen, der sie nach Denham Manor gefahren hatte. Sie atmete tief durch. Sehr aufrecht ging sie auf den Eingang des Herrenhauses zu. Erneut kamen ihr Zweifel, ob sie der Rolle gewachsen sein würde, die sie spielen mußte. Bevor sie der Versuchung erlag, einfach umzukehren und sich nach Tintagel fahren zu lassen, betätigte sie den Türklopfer.
    Die junge Frau mußte ein paar Minuten warten, bis ihr die Tür geöffnet wurde. Sie stand einem sehr würdevoll wirkenden Butler gegenüber. "Sie wünschen, Madam?"
    Darcey schluckte. Sie befürchtete, die Stimme könnte ihr versagen, wenn sie sich vorstellte. "Ich bin Anabel Curtis", sagte sie heiser und fügte hinzu: "Die neue Gouvernante für Miss Elizabeth."
    "Wir haben Sie erst morgen vormittag erwartet, Miss Curtis", antwortete der Butler.
    "Ich habe in der Poststation leider kein Zimmer mehr bekommen", sagte Darcey. "Der Sohn des Postmeisters war so freundlich, mich nach Denham Manor zu bringen." Sie bemerkte eine ältere Frau, die sich im Hintergrund der dunkel getäfelten Halle am Kamin zu schaffen machte.
    "Lord und Lady Denham haben Gäste. Ich glaube nicht, daß man Sie heute abend noch empfangen wird, Miss Curtis", meinte der Butler und bat sie in die Halle. Er führte sie zu einem kleinen Raum rechts des Eingangs. "Ich werde Anweisung geben, sich um Ihr Gepäck zu kümmern."
    "Danke", sagte Darcey. Sie war froh, daß sie in weiser Voraussicht ihren Fahrer schon entlohnt hatte. Sie nahm aus ihrer Tasche das Schreiben der Agentur, durch die Anabel Curtis nach Denham Manor vermittelt worden war, und reichte es ihm.
    "Bitte warten Sie hier, Miss Curtis." Der Butler ließ sie allein.
    In dem kleinen Empfangszimmer brannte nur eine Petroleumlampe auf einem Tisch nahe des Kamins. In

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