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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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ihm zu folgen. "Miss Anabel Curtis, Euer Lordschaft, Mylady."
    Lord und Lady Denham saßen sich am Kamin gegenüber. Auf den ersten Blick erkannte Darcey, daß Lady Violette noch ziemlich jung sein mußte. Sie schätzte sie auf mindestens zehn Jahre jünger als ihren Gatten. Die junge Frau machte auf sie einen freundlichen, liebenswürdigen Eindruck. Mit einem Lächeln erwiderte sie Darceys Gruß.
    "Die Agentur hat Sie uns wärmstens empfohlen, Miss Curtis, sagte Lord Denham und erhob sich. Er trat hinter den Sessel seiner Gattin. "Wir legen großen Wert darauf, daß Elizabeth eine gute Schulbildung erhält. Es genügt uns nicht, wenn sie nur etwas lesen, schreiben und rechnen lernt. Großen Wert legen wir auch auf die musischen und naturkundlichen Fächer."
    "Ich werde einen Unterrichtsplan für Miss Elizabeth entwerfen und Ihnen vorlegen, Lord Denham", erwiderte Darcey. Sie fühlte, daß sie einem Mann gegenüberstand, der genau wußte, was er wollte und gewohnt war, es auch durchzusetzen.
    "Ich sehe, wir verstehen uns, Miss Curtis", meinte Lord Denham. "Meine Gattin neigt dazu, Elizabeth zu verzärteln." Er legte die Hand auf Violettes Schulter. "Nun, das ist das Vorrecht der Mütter. Ich selbst bin der Meinung, daß ein Kind außer der Zuneigung seiner Eltern in erster Linie Strenge braucht. Aus diesem Grund möchte ich Sie bitten, Elizabeth keine Unart durchgehen zu lassen."
    "Elizabeth ist ein sehr gehorsames Kind", warf Lady Violette ein. "Sie freut sich bereits auf ihren Unterricht. Sie werden eine sehr wißbegierige Schülerin vorfinden."
    "Wann werde ich Miss Elizabeth kennenlernen?" fragte Darcey.
    "Da ist noch eines, Miss Curtis", sagte Lord Denham. "Es ist Ihnen gestattet, meine Tochter Elizabeth zu nennen. Es schadet der Disziplin und erschwert notwendige Bestrafungen, wenn Sie Miss Elizabeth zu ihr sagen." Er zog an dem Klingelzug, der neben dem Kamin hing.
    Mr. Rice erschien nur zwei Minuten später. "Sir?"
    "Bitten Sie die Nanny, Miss Elizabeth zu bringen", sagte Lord Denham. Er wies auf einen der Sessel. "Bitte, nehmen Sie Platz, Miss Curtis."
    "Sie sind im Saint Andrew-House in Cambridge ausgebildet worden", bemerkte Lady Violette. "Wie lange sind Sie dort gewesen?"
    "Zwölf Jahre", antwortete Darcey. "Ich bin gleich nach dem Tod meiner Eltern ins Saint Andrew gekommen." Sie war froh, daß ihr Anabel Curtis soviel über ihr Leben erzählt hatte. "Ich werde meinem verstorbenen Vormund stets dankbar sein, dieses Haus für mich ausgewählt zu haben."
    Lord Denham nickte. "Das Saint Andrew ist in der Tat eine gute Wahl gewesen", bestätigte er. "Es wird allgemein für seine guten Lehrer gelobt."
    Die Tür öffnete sich. Ein kleines, blondgelocktes Mädchen mit wunderschönen blauen Augen trat gefolgt von einer älteren Frau ein. Die Schleifen in seinen Haaren paßten zu dem blauen Musselinkleid, das sie trug. "Guten Morgen, Mummy", sagte es und knickste. "Guten Morgen, Daddy." Es lief zu seiner Mutter und ließ sich von ihr umarmen.
    Die Nanny blieb abwartend neben der Tür stehen.
    Lord Denham nahm seine Tochter bei der Hand. "Elizabeth, das ist Miss Curtis", stellte er Darcey, die aufgestanden war, vor. "Ab heute wirst du einen großen Teil deiner Zeit mit ihr verbringen. Du bist Miss Curtis denselben Gehorsam wie mir schuldig." Er wandte sich an Darcey: "Miss Curtis, Ihre neue Schülerin. Ich wünsche, daß Sie mich sofort unterrichten, wenn Ihnen Elizabeth nicht gehorcht."
    Die Kleine blickte ängstlich zu ihr auf. Darcey kannte diesen Blick. Genauso hatte sie ihren Onkel und ihre Tante angesehen, wenn sie ihren Wünschen und Vorstellungen nicht hatte genügen können. Am liebsten hätte sie das kleine Mädchen in die Arme genommen und ihm versichert, daß sie nicht der feurige Drache war, den es nach den Worten seines Vaters in ihr vermuten mußte.
    "Ich freue mich, dich kennenzulernen, Elizabeth." Sie bot der Kleinen mit einem Lächeln die Hand.
    Elizabeths Lippen umhuschte ein zaghaftes Lächeln. "Ich freue mich auch, Miss Curtis. Mummy sagt, Sie würden mir Lesen und Schreiben beibringen, damit ich all meine Bücher selbst lesen kann."
    "Wenn du möchtest und deine Eltern es erlauben, bringe ich dir auch das Klavierspielen bei."
    "Sie spielen Klavier, Miss Curtis?" fragte Lady Denham überrascht. "Davon hat uns die Agentur nichts mitgeteilt."
    Darcey schrak innerlich zusammen. "Das muß vergessen worden sein", erwiderte sie. "Ja, ich spiele ganz leidlich Klavier. Musik bereitet mir große

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