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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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war dicht hinter ihr, sie bewegten sich so lautlos wie Schatten.
    Ein paar Schritte weiter konnten sie die Straße nach einer Kurve überqueren, ohne befürchten zu müssen, gesehen zu werden. Und von dort aus war es nur noch eine Meile bis zum Randgebiet von Cascadia.
    Als Emily aus dem Wald trat, stand sie plötzlich vor einem Elch mit mächtigem Geweih, der dabei war, sich am hohen Gras neben der Straße satt zu fressen.
    Erschrocken schnappte sie nach Luft, was ihr lauter vorkam, als ein Tornado. Der Elch blickte auf. Seine quadratische schwarze Nase deutete direkt in ihre Richtung. Emily versuchte, ihn mit einer Handbewegung zu verscheuchen.
    „He", sagte einer der Männer. „Hast du das gehört?"
    Der Elch stand einfach da und starrte sie an, zu sehr an Menschen gewöhnt, um Angst zu haben.
    Der andere Deputy antwortete: „Das kam von da vorne. Wo die Kurve ist."
    „Lass uns mal nachsehen."
    Nervös schielte Emily zurück in den Wald. Vielleicht sollten sie sich wieder hinter den Bäumen verstecken.
    Jordan stand hinter ihr und wedelte mit beiden Armen, um den Eich zu verscheuchen. Das Tier setzte sich in Bewegung und lief direkt auf die beiden Polizisten zu.
    „Sieh dir den an! Mann, zu schade, dass jetzt keine Jagdsaison ist"
    Ob sie es dabei belassen würden? Sie packte Jordans Hand und zog ihn ins hohe Gras.
    Geduckt warteten sie.
    Ihr Herz hämmerte wie verrückt. Mit offenem Mund versuchte sie, so leise wie möglich zu atmen. Den Blick auf die Straße geheftet rechnete sie jeden Augenblick damit, dass die Polizisten mit ihren Gewehren vor ihr auftauchten.
    Ihr wurde ganz schwindlig. Sie konnte mit dieser Art Stress nicht sonderlich gut umgehen.
    In ihrem Kopf hatte es Klick gemacht. Sie hatte das Gefühl, ihren Körper zu verlassen. Dann spürte sie, wie sich in ihrem Hals ein Schrei formte. Eine Panikattacke. Als sie noch in der Notaufnahme arbeitete, hatte sie das oft erlebt. Sie erzählte einem der Psychiater davon, und der hatte ihr geraten, eine Therapie zu machen, weil die Symptome Erinnerungen sein könnten. An was? Emily hatte nichts Schlimmes erlebt, zumindest konnte sie sich nicht daran erinnern. Ihr Leben war ruhig und normal verlaufen. Sie hatte keinen Grund, eine posttraumatische Störung zu entwickeln.
    Jordan tippte ihr auf die Schulter und deutete hinunter auf eine Baumgruppe, unter der sie in relativer Sicherheit vor den Wachposten sein würden.
    „Gut gemacht", flüsterte er.
    „Von dem Elch mal abgesehen."
    „Wieso, was meinst du?"
    „Hast du nicht gehört, wie ich nach Luft geschnappt habe? Das war so laut wie eine Explosion."
    „Eher wie ein leichter Windhauch." Er umarmte sie schnell. „Du hast schon wieder meinen Hintern gerettet, Em. Ich hätte keine Ahnung gehabt, wo die Typen sich postieren."
    Er sollte nicht merken, dass sie vor Angst zitterte. Schnell befreite sie sich aus seiner Umarmung. Sie begann, auf die Stadt zuzulaufen.
    „Wenn Pookie bei uns gewesen wäre", sagte Jordan, „hätten wir keinen Elch getroffen. Der Hund ist laut genug, um eine ganze Herde zu verscheuchen."
    Wenn Pookie bei ihnen gewesen wäre, wären sie geschnappt worden. Emily versuchte, nicht über die Konsequenzen ihres Handelns nachzudenken. Stattdessen rief sie sich in Erinnerung, dass der Zweck die Mittel heiligte. Sie half einem unschuldigen Mann dabei, Gerechtigkeit zu finden.
    Bis sie in Sichtweite der hell erleuchteten Hauptstraße kamen, schwieg sie. Nun gab es keine Möglichkeit mehr, sich zu verstecken, falls die Polizei Streife fuhr. Fast jeder würde sie sofort erkennen. Sie musste sich unsichtbar machen.
    Sie versteckten sich hinter einer Garage. Atemlos sagte Emily: „Es ist ein zweistöckiges Haus. An der Ecke am südlichen Ende der Stadt. Davor ist ein weißer Lattenzaun. Und ein Schild."
    „Geht's dir gut?" Seine Stimme klang tief und ruhig.
    „Ja." Sie atmete langsam ein und aus und versuchte, sich zu beruhigen. Wenn ihr das nicht gelang, würde sie womöglich umkippen. Mit festerer Stimme sagte sie: „Ich bin in Ordnung."
    „Was steht auf dem Schild?"
    „Dr. Spence Cannon, Arzt für Allgemeinmedizin." Sie fühlte ihren Puls am Hals.. Er war gleichmäßig, ging aber zu schnell. Viel zu schnell. „Er wohnt im oberen Stockwerk, sein Büro ist unten. Der Rettungsdienst ist hinter dem Haus. Kaum größer als eine Doppelgarage."
    „Hört sich nach einer Vielzweckanlage an", sagte Jordan. „Was ist mit Spence. Meinst du, er wird noch wach sein?"
    „Woher soll ich das

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