Flucht nach Colorado
Klinik?"
Sie kletterte auf die Bank und setzte sich auf den Picknick-Tisch. „Deputy Ed Collins hat mich angerufen. Er bedankte sich bei mir, dass ich ihm keine Schwierigkeiten gemacht habe, als ich mit dem Sheriff sprach, und ich dachte mir, dass er sich vielleicht auf das Kopfgeld bezieht und dass ich, wenn ich ihn besuche, vielleicht herausfinden kann, wer die zehntausend Dollar auf dich ausgesetzt hat."
Jordan überlegte. Eine wichtige Spur bei seinen Nachforschungen war die Belohnung auf jeden Fall. Möglicherweise war dafür dieselbe Person verantwortlich wie für die Inszenierung seiner Flucht aus dem Flughafen von Aspen. Und diese Person würde auf jeden Fall etwas mit dem Mord zu tun haben.
Aber er wollte nicht, dass Emily sich einmischte. „Warum sollte Collins dir etwas darüber verraten?"
„Vielleicht ist er wieder zur Vernunft gekommen, und ihm ist klar geworden, dass ich sein elendes Leben gerettet habe." Ihre hübschen grünen Augen blickten ihn ernst an. „Ich muss das tun, Jordan. Ich will dir helfen."
Er war ernsthaft versucht, ihr Angebot anzunehmen. Er hatte seit fünf Tagen Nachforschungen angestellt und sich einen Standort eingerichtet, von dem aus er operieren konnte, ohne dem Mörder auch nur einen Schritt näher gekommen zu sein. Es gab zu viele Fragen, die man nur persönlich stellen konnte. Er wollte aber nicht, dass Emily das übernahm.
„Ich kann dich dieser Gefahr nicht aussetzen."
„Niemand ahnt, dass wir zusammengehören", sagte sie. „Und ich bin bisher in keiner Weise bedroht worden."
„Weil ich dafür gesorgt habe, dass du bei Spence sicher bist", erinnerte er sie.
„Ich werde nur dieses eine Gespräch führen. Mit Collins. Wirklich, Jordan."
Er setzte sich neben sie auf den Tisch und blickte in ihr Gesicht. Es strahlte Klugheit und viel Gefühl aus. Emily war durchaus in der Lage, ein Gespräch mit einem Idioten wie Ed Collins zu führen, ohne Probleme zu bekommen.
Gegen seine Überzeugung gab er nach. „Gut, aber nur dieses eine Mal."
Emily folgte Jordans Anweisungen und parkte in einer Straße in der Nähe des Krankenhauses.
Sie schaute auf die Uhr. Um exakt Viertel vor zwei, also in einer halben Stunde, sollte sie Jordan im obersten Stock des Parkhauses treffen. Für den Fall, dass er dort nicht auf sie wartete, hatte er ihr weitere Anweisungen gegeben.
Sie fühlte sich wie eine Spionin, als sie auf den Haupteingang des Krankenhauses zulief.
Ihr Schritt war leicht und beschwingt. Endlich war sie in der Lage, etwas Sinnvolles zu tun.
Wenn sie erst einmal mit Collins gesprochen hatte, würde Jordan endlich einsehen, dass sie ihn bei seinen Nachforschungen sehr wohl unterstützen konnte. Und dann würde sie sich nicht länger in dem voll gestopften Gästezimmer bei Spence verstecken müssen, sondern mit dem gefährlich aussehenden Abenteurer auf seiner nagelneuen Harley davonbrausen.
Emily legte ein freundliches Besucherlächeln auf, achtete allerdings darauf, dass sie nicht zu glücklich wirkte. Es wäre wohl etwas unpassend gewesen, singend und kichernd durch die sterile Empfangshalle zu hüpfen. Zwar hatte sie die Schwester an der Rezeption noch nie zuvor gesehen, trotzdem entschied sie sich dafür, sich vorzustellen und vielleicht auch hier noch Neuigkeiten zu erfahren. „Mein Name ist Emily Foster, Rettungssanitäterin in Cascadia."
„Ich habe schon von Ihnen gehört." Die junge Frau hinter dem Schalter erhob sich. Sie war fast einen Meter achtzig groß und athletisch gebaut, eine typische Blondine aus Colorado.
„Sie sind die Frau, die als Geisel genommen wurde."
„Das stimmt. Ich möchte gerne Deputy Collins besuchen. Hat er schon viel Besuch gehabt?"
„Fast gar keinen", gestand die Krankenschwester. „Das ist ziemlich merkwürdig.
Normalerweise ist die Hölle los, wenn ein Polizist beim Einsatz verletzt wird."
„Collins ist ein wenig schwierig", sagte Emily.
Die Blonde verdrehte die Augen. „Das können Sie laut sagen. Wir haben ihn nach kurzer Zeit verlegt, weil er allen anderen Patienten so auf die Nerven ging. Jetzt liegt er in einem Einzelzimmer. Nr. 201, den Gang entlang rechts."
„Ich glaube, er ist mit dem Polizisten befreundet, diesem Extrem-Skifahrer. Wie heißt er noch mal? Kreiger?"
„Kreiger, ja richtig. Er war ein paar Mal hier. Gut aussehender Kerl, aber ein bisschen klein." Die Krankenschwester beugte sich vertraulich nach vorne. „Erzählen Sie mir von Jordan Shane. Nach dem Foto in den Zeitungen zu urteilen
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