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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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nichts mehr gehört oder gesehen«, stellte Michael fest. »Dennoch fürchte ich, dass er nicht weit hinter uns ist. Wir haben etwas Zeit gewonnen, aber er ist schnell und hat zahlreiche Diener.«
    Lorn nickte zustimmend. »Er besitzt großen Einfluss bei den Ogern. Deshalb ist es doppelt wichtig, dass wir uns von den Dörfern fernhalten. Trotzdem, wenn wir mit der bisherigen Geschwindigkeit weiterziehen, wüsste ich nicht, wie er uns einholen sollte. Nicht zu Fuß. Vergiss nicht, er kann seine Pferde nicht über die Berge mitgenommen haben, es sei denn, er hat den großen Umweg über den östlichen Pass genommen.«
    »Stimmt«, pflichtete Michael ihm bei. »Aber du kennst ihn nicht so wie ich. Er hat immer einen Plan. Wir müssen uns beeilen, sonst spürt er uns mit Sicherheit auf.«
    Alek ärgerte ein wenig, dass sie ausgerechnet über das sprachen, was er zu verdrängen versuchte. »Ich wünschte, wir könnten eine Weile bleiben. Es ist friedlich hier, und das Wasser ist köstlich.«
    »Das geht nicht«, widersprach Lorn. »Selbst ohne die Gefahr, die von Salin ausgeht, ist zu bedenken, dass viele Tiere zum Trinken hierher kommen. Vielleicht würden sie uns in Ruhe lassen, vielleicht auch nicht. Glaub nicht, dass dieser Wald harmlos ist, nur weil wir noch keine Bären oder Wölfe gesehen haben. Manchmal halten auch Jagdgruppen der Oger hier an, um Wasser zu holen. Wir müssen in Kürze weiter.«
    Alek seufzte. »Dann werde ich noch ein letztes Mal trinken, bevor wir aufbrechen.«
    Damit beugte er sich zum Wasser hinab und trank, bis er nicht mehr konnte. Die anderen taten es ihm gleich, dann schulterten sie ihre Bündel und verließen die Lichtung. Lorn führte sie in nordwestlicher Richtung durch Fichten und Kiefern. Das Geräusch der blubbernden Quelle blieb rasch hinter ihnen zurück.
    Obwohl Alek daran erinnert worden war, dass rings um sie Gefahren lauerten, fühlte er sich gut. Das Wasser hatte ihn mehr erfrischt, als er es für möglich gehalten hatte. Er war nicht mehr müde und marschierte mühelos mit forschen Schritten. Auf einmal wurde ihm klar, dass er sich nicht daran erinnern konnte, wann er zuletzt die pochenden Schmerzen in seinen Muskeln verspürt hatte, die so lange seine Reisebegleiter gewesen waren. Dann schaute er auf seinen Bauch hinab und staunte darüber, wie sehr dieser geschrumpft war. Wo zuvor schwabbelige Ringe gehangen hatten, erkannte man nur noch den winzigen Ansatz eines Wanstes. Er hätte nie gedacht, dass er so dünn sein könnte. Allerdings verreit ihm ein Blick zu Kraig, dass er von wirklich guter Verfassung immer noch weit entfernt war.
    Als der Nachmittag in den Abend überging, gelangten sie in einen Bereich mit dichtem Kiefernwuchs. Grillen zirpten laut rings um sie. Braune Nadeln überzogen den Boden, und dickes Moos wucherte auf der Rinde zahlreicher Bäume. Alek fand, dass der Ort etwas Behagliches ausstrahlte. Er vermittelte ihm ein Gefühl von Friedlichkeit. Als Alek das rosa Zwielicht betrachtete, das durch die Bäume drang, verstärkte sich das Gefühl. Er holte tief Luft und lächelte.
    »Worüber bist du so glücklich?«, fragte Sarah und bedachte ihn mit einem neugierigen Blick.
    »Sieh dich doch um. Dieser Ort ist außergewöhnlich.« Sarah ließ den Blick umherwandern, bis er schließlich auf dem rosigen Himmel verharrte. »Es ist wirklich ein wunderschöner Anblick. Jammerschade, dass dies keine Vergnügungsreise ist. Es wäre herrlich, sich hier unter einen Baum zu setzen und den Sonnenuntergang zu beobachten.«
    »Na ja, wir können die Umgebung auch unterwegs genießen. Über gewisse Dinge öffnet mir diese Reise wahrhaftig die Augen, Sarah. Meine Einstellung darüber, was wichtig ist, verändert sich. All die wunderbaren und schrecklichen Dinge, die wir gesehen haben, lassen mich erkennen, dass es die schlichten Dinge sind, die das Leben wirklich lebenswert machen. So etwas wie das hier«, sagte er und deutete auf den Wald ringsum, »macht das Leben lebenswert.«
    Behaglich schweigend gingen sie weiter, bis Lorn ihnen bedeutete anzuhalten. Er starrte auf einen offenen Bereich mit kleinen Büschen und einem hohen, gegabelten Baum.
    »Ich kenne diesen Ort. Die Oger versammeln sich hier manchmal, wenn ein Treffen verschiedener Stämme stattfindet. Einige Meilen von hier entfernt lichtet sich der Wald, und jenseits der Bäume befindet sich eine breite Schlucht, die das Land durchzieht. Sie ist tief, gefährlich und erstreckt sich weit nach Osten und Westen. Sie

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