Flucht vom Planet der Affen
Cornelius.
»Glaube ich nicht«, widersprach Lewis. »Kühlschränke sind ziemlich einfach, verglichen mit einem Raumfahrzeug. Wenn Milo die Funktionsweise des Schiffes verstehen konnte, wäre dies ein Kinderspiel für ihn gewesen.«
»Trotzdem, Lewis, es ist überwältigend für uns. Die meisten dieser Maschinen und Geräte sind mir völlig unbekannt, dabei war ich Historiker und beschäftigte mich viel mit archäologischen Funden aus dem technischen Zeitalter. Ich wußte, daß die Zivilisation der Menschen viele Wunderwerke hervorgebracht hatte. Aber die Menschen hatten nahezu alle Energiequellen aufgebraucht, so daß es uns einfach nicht möglich war, eine neue Maschinenzivilisation zu entwickeln. Nicht, daß wir wirklich eine gewollt hätten, verstehst du.«
Eine weitere Pressekonferenz stand bevor. Für die Schimpansen war es die zehnte oder elfte; Lewis Dixon konnte sich nicht mehr an die genaue Zahl erinnern. Die großen Pressekonferenzen für die führenden Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine lagen hinter ihnen; nun, da der Reiz des Neuen dahin war und das sensationelle Ereignis von gestern nicht länger für die Schlagzeilen taugte, waren die spezialisierten Zeitschriften und die Regenbogenpresse an der Reihe.
»Wie viele Reporter haben wir diesmal?« fragte Zira.
»Nicht viele. Sechs oder sieben haben sich angemeldet«, sagte Lewis. Jemand klopfte an die Tür, und als er öffnete, kam ein Hausdiener mit einem Tablett voller Gläser und einer Flasche Sekt herein.
»Wir haben nichts bestellt«, sagte Lewis.
»Eine Aufmerksamkeit des Hauses«, sagte der Hausdiener. »Ich werde diese zweite Flasche in den Kühlschrank stellen. Der Chef meinte, Sie könnten zwischen den Pressekonferenzen eine Erfrischung vertragen.«
»Ja, das ist wahr, danke.« Lewis nahm das Tablett und gab dem Mann ein Trinkgeld. Er öffnete die Sektflasche, schenkte ein und hob sein Glas. »Auf die berühmtesten Affen der Welt!«
Sie hoben ihre Gläser und tranken. »He, nicht so viel!« sagte Lewis nach einem Moment. »Vom Sekt nippt man nur, Zira. Man gießt ihn nicht in sich hinein.«
»Er ist sehr gut, dieser Sekt«, sagte Zira. »Woraus wird er gemacht?«
Dixon zuckte mit der Schulter. »Aus gegorenem Traubensaft und noch etwas, glaube ich. Sicherlich habt ihr in eurer Welt Wein gekannt?«
»Keinen so guten«, sagte Zira. Sie nahm die Flasche, füllte ihr Glas auf und trank es auf einen Zug leer.
Cornelius nahm Lewis Dixon beiseite und sagte in gedämpftem Ton: »Alle Schimpansen haben eine Tendenz, zu viel Alkohol zu trinken. Es scheint ein Erbübel zu sein.«
»Zira auch?« fragte Lewis.
Cornelius nickte. »Es ist noch kein schweres Problem. Wenn sie keinen Alkohol hat, geht sie nicht los, um sich welchen zu beschaffen. Aber wenn was da ist, trinkt sie es.«
»Ich werde daran denken«, versprach Lewis. »Wir wollen es mit diesem Glas bewenden lassen.«
»Wenigstens bis nach der Pressekonferenz«, schlug Cornelius vor. »Wenn die Reporter schon draußen warten, können sie jetzt hereinkommen.«
Lewis nickte Stephanie zu, und sie ging zur Tür, während Cornelius und Zira ihre Plätze auf der Couch einnahmen. Sie blickten einander an und grinsten.
Es waren nur vier Berichterstatter erschienen, eine junge Frau mit einem riesigen Schlapphut und drei Männer. Zwei von ihnen hatten Kameras mitgebracht und deckten die Schimpansen mit einem Unwetter von Blitzlichtentladungen ein, bevor sie sich auf ihre Plätze setzten. Alle schienen überrascht, Cornelius in einem zweireihigen Anzug mit Krawatte und Weste zu sehen. Zira hatte für das Fernsehen lange Kleider getragen, aber Cornelius war bisher nie so modisch angezogen gewesen.
»Miß Jean Robbins«, sagte Stephanie. »Sie sind von welcher Zeitschrift?«
»›Unsere kleinen Freunde‹«, antwortete die Frau.
Zira runzelte die Stirn. »Was für eine Zeitschrift ist das?«
»Es ist ...« Die Reporterin stockte verlegen, dann lächelte sie mädchenhaft und sagte: »Es ist eine Zeitschrift für Haustiere, Madame Zira.«
»Und Sie glauben, Ihre Leser und Leserinnen interessieren sich für uns, weil sie uns für eine Art Haustier halten?«
»Also, wenn Sie so fragen, ja, das denke ich.«
Sie lachten. »Madame Zira«, fuhr Jean Robbins fort, »welches ist Ihre Lieblingsfrucht?«
Zira schmatzte mit den Lippen. »Trauben.«
Einer von den anderen sagte: »Ich bin Bill Cummings, von ›Haus und Freizeit‹. Wie finden Sie unsere Frauen, Mr. Cornelius?«
»Wirklich,
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