Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
das Nervensystem und die Reflexe auf ...«
    »Reflexe?« zischte Dr. Hasslein. Er blickte zu Dixon, dann zu Amalgri.
    »Was versteht sie unter Reflexen?«
    »Reflexe?« sagte Amalgri. »Aber tote Menschen haben keine Reflexe, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht«, sagte Zira. »Ich sagte Ihnen, wir arbeiteten sehr sorgfältig. Wir arbeiteten mit lebenden Exemplaren. Ein Toter zeigt keine Reflexe, wenn Sie seine Haut durchstechen. Und wie wollen Sie die Reaktion eines Leichnams auf eine Leukotomie prüfen?«
    »Dann waren Sie sehr fortgeschritten«, sagte Amalgri. »Ich meine, wenn es Ihnen möglich war, experimentelle Gehirnchirurgie an lebenden Menschen auszuführen?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Wie viele überlebten?«
    »Gar nicht so wenige. Natürlich verloren wir auch viele von ihnen, aber das war zu erwarten gewesen«, sagte Zira. »Mein wichtigstes Projekt ist die Stimulation der verkümmerten Sprachzentren der Menschen.«
    »Hatten Sie Erfolge damit?«
    »Noch nicht«, sagte Zira.
    »Was war mit Oberst Taylor?« fragte Amalgri. »Haben Sie sein Sprachzentrum auch stimuliert?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Zira. »Er konnte bereits sprechen.«
    Dr. Hasslein stieß hörbar die Luft aus, die er angehalten hatte. Er nickte Amalgri anerkennend zu, dann sah er wieder Lewis an.
    »In Oberst Taylors Raumfahrzeug waren drei Männer«, sagte Amalgri.
    »Ja«, antwortete Zira. »Einer war dabei, der irgendwie starb.«
    »Starb?«
    »Ja. Bevor wir entdeckten, daß er sprechen konnte. Die Gorillas töteten ihn. Er hatte eine einzigartige Haut, wir hatten so etwas noch nie gesehen – das heißt, bis wir hierherkamen. Wir ließen ihn ausstopfen und stellten ihn in das Museum – wie den Gorilla, den ich hier im Museum sah.«
    »Worin bestand die Einzigartigkeit seiner Haut?«
    »Sie war schwarz«, sagte Zira. »Kohlenschwarz. Nachdem er im Museum aufgestellt worden war, kamen alle, um ihn zu bestaunen.«
    »Hauptmann Dodge«, flüsterte Dr. Hasslein. »Was wurde aus Taylor?«
    »Haben Sie Oberst Taylor seziert?« fragte Amalgri.
    »Nein! Wir liebten ihn.«
    »Sie alle? Alle Affen?«
    »Viele von uns«, sagte sie. »Wir taten, was wir konnten, um ihm zu helfen. Cornelius und ich ...«
    Sie begann plötzlich gegen die Haltegurte zu kämpfen, die sie auf dem Operationstisch festhielten, wollte sich aufrichten. Dixon trat näher und blickte sie prüfend an. »Sie kommt wieder zu sich«, sagte er.
    »Cornelius!« rief Zira. Sie schlug die Augen auf und blickte verstört umher, konnte aber nur Lewis Dixon sehen.
    »Alles ist gut«, log Lewis. »Schlaf jetzt.« Er blickte zu Hasslein hinüber und fügte hinzu: »Sie braucht eine Stunde Schlaf.«
    »Sehr gut.« Dr. Hasslein schaltete die Sprechanlage ein und sagte: »Ordonnanz, bringen Sie die Schimpansin in ihr Quartier und sorgen Sie dafür, daß Doktor Dixon alles bekommt, was er zur Behandlung braucht.« Dann, als Zira hinausgefahren wurde, nickte er Amalgri zu und stand auf.
    »Ich denke, wir haben genug gehört«, sagte er.
    »Genug für was?« fragte Lewis Dixon.
    »Doktor Dixon, stellen Sie sich nicht naiv. Selbst Sie sehen die Gefahr, die von diesen Affen ausgeht. Aber wenn Sie sie noch immer nicht sehen wollen, werden Sie anders darüber denken, sobald ich dem Untersuchungsausschuß meinen Bericht vorlege.«
     

 
17.
     
    »Ich denke«, sagte Dr. Hasslein in bedeutungsvollem Ton, »daß ich meine Argumente hinreichend deutlich gemacht habe; erlauben Sie mir, das Resümee daraus zu ziehen.« Er blickte in die Runde der Männer und Frauen, die um den großen Mahagonitisch saßen. Er hatte sie alle auf seiner Seite; alle bis auf Dixon und vielleicht Pater MacPherson. Alle anderen würden sich seinen Vorschlägen anschließen.
    »Erstens«, sagte Hasslein, »habe ich gezeigt, daß diese Affen mit den unentwickelten Primaten unserer Zeit gekreuzt werden und eine sprachbegabte Spezies hervorbringen können. Und ich habe Gutachten bedeutender Genetiker verlesen, die mit wissenschaftlichen Beweisen feststellen, daß die Primaten unserer Gegenwart ohne eine solche Aufkreuzung und ohne genetische Manipulationen keinesfalls imstande sind, innerhalb vorstellbarer Zeitspannen den Intelligenzgrad und die Sprachbegabung von Menschen zu erreichen.«
    Als das zustimmende Gemurmel der Ausschußmitglieder verebbt war, fuhr Dr. Hasslein fort: »Zweitens habe ich gezeigt, daß die Entwicklung intelligenter sprechender Affen zu einer noch nicht dagewesenen Katastrophe führen würde.

Weitere Kostenlose Bücher