Flucht vom Planet der Affen
unverzüglich alle notwendigen Schritte einzuleiten.«
Hartley legte das Papier aus den Händen und blickte in die Runde. »Ich denke, es gibt dazu keine weiteren Fragen. Nein?« Er hob seinen Hammer. »Dann erkläre ich hiermit diesen Ausschuß für aufgelöst.« Der Hammer fiel auf den Tisch nieder.
Auf der Rückfahrt nach Camp Pendleton machte Lewis einen Umweg über Glendale und läutete bei Stephanie. Ehe er ein Wort sagen konnte, hatte sie ihm angesehen, daß er keine guten Nachrichten brachte. »He«, sagte sie nach einem kritischen Blick in sein Gesicht. »Was ist passiert?«
»Sieht man es mir an?«
»Ja. Dieser sorgenvolle Ausdruck war nicht bloß für mich, Lewis. Ist die Sache schlecht ausgegangen?«
Er erzählte ihr alles. »Wenigstens läßt man sie am Leben, aber – es ist schrecklich, Stephanie.«
»Wissen sie es schon?«
»Nein«, sagte Lewis. »Aber Hasslein wird es ihnen morgen eröffnen. Er wird auch die Operation morgen vornehmen lassen. Er fürchtet diese Schimpansen wirklich, Stephanie. Für ihn sind sie die Vorboten unseres Untergangs.«
Sie erschauerte. »Sollten wir es ihnen nicht sagen, Lewis? Sollte nicht jemand bei ihnen sein, ein wirklicher Freund, wenn sie es erfahren? Wir können nicht einfach warten, bis Hasslein mit seinen Leuten kommt und – und es macht.«
Er nickte. »Das dachte ich mir auch. Deshalb bin ich hierhergekommen, Stephanie. Ich kann ihnen nicht allein gegenübertreten. Kommst du mit mir?«
»Natürlich.«
»Dann laß uns gehen.«
»Aber ich kann jetzt nicht, Lewis. Erst in einer Stunde. Ich habe die Kinder meiner Schwester hier! Ich kann sie nicht allein lassen ...«
»Hol einen Babysitter«, grollte Lewis. »Du kennst Hasslein. Ihm ist zuzutrauen, daß er noch heute abend hinausfährt.«
»Es wird eine Weile dauern, bis ich einen Babysitter kriege«, sagte Stephanie. »Lewis, wenn es so dringend ist, solltest du lieber gleich losfahren. Ich werde nachkommen, sobald ich kann. Es wird nicht lange dauern, nicht länger als eine halbe Stunde.«
»Also gut, Stephanie. Beeil dich, ja? Und – ich liebe dich.«
18.
»Hier haben Sie Ihre Frau zurück, Mr. Cornelius«, sagte der Marinesoldat, als er Zira hereinfuhr. »Ich weiß, Sie haben sich Sorgen um sie gemacht, aber hier ist sie, gesund und munter.« Er half Zira auf die Beine, dann ließ er die beiden allein.
»Drei Tage«, sagte Cornelius. »Ich glaubte, ich müsse den Verstand verlieren!«
»Hat man dir nicht gesagt, daß ich wohlauf bin?« fragte Zira.
»Natürlich sagten sie es«, antwortete er. »Aber nach allem, was sie getan haben, glaubte ich ihren Worten nicht mehr. Barbaren!«
»Ich habe Menschen Schlimmeres angetan, als sie mir angetan haben«, sagte Zira. »Viel Schlimmeres.« Sie schauderte. »Wenn wir nur gewußt hätten – du wirst dich erinnern, Oberst Taylor hielt uns für Wilde. Anfangs.«
Cornelius blickte alarmiert umher, dann zischte er: »Wahrscheinlich belauschen sie uns!«
Sie blieb ruhig. »Und wenn schon. Sie wissen über Taylor Bescheid.«
»Sie zwangen dich, auch das zu sagen?«
»Sie zwangen mich, alles zu sagen, Cornelius. Wir haben nichts mehr zu verbergen.«
»Ungeheuer!«
»Darf ich dir was sagen? Ich bin froh, Cornelius. Ich bin froh, wenn es jetzt nichts mehr zu lügen gibt. Wir können nicht mit Lügen leben.«
»Die Frage ist, ob wir überhaupt leben können«, stieß Cornelius hervor. »Es ist möglich, daß sie uns nicht am Leben lassen, weißt du.«
»Das ist Unsinn. Diese Leute sind keine Wilden ...«
»Ich weiß nicht.« Er nahm ihre Hand und drückte sie einen Moment gegen seine Wange. »Wie lange wird es noch dauern?«
»Eine Woche. Nicht mehr, vielleicht weniger.«
»So kurz vor der Geburt. Und sie haben dich derart behandelt. Wilde! Wie konnten sie das tun?«
»Cornelius ... war das wirklich dein Ernst? Sie würden uns doch nichts tun? Nicht jetzt.« Sie befühlte ihren angeschwollenen Leib. »Das würden sie nie – oh!« Ein Schlüssel drehte sich im Schloß. Zira blickte ängstlich zur Tür.
Sie ging langsam auf, und ein junger Marinesoldat mit einem Tablett kam herein. »Essenszeit«, sagte er. »Es gibt Suppe, Orangensaft und Früchte.«
»Pah«, sagte Cornelius. »Verschwinden Sie.«
»Was soll das heißen?«
»Ich bin auch nicht hungrig«, sagte Zira.
»Nun, Sie sind vielleicht nicht hungrig, aber der kleine Affe in Ihnen ist es bestimmt. Essen Sie wenigstens die Suppe ...«
»Lassen Sie uns in Ruhe, verdammt
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