Flucht vom Planet der Affen
Historikers studiert hat. Er hat sich keines strafwürdigen Vergehens schuldig gemacht. Auch diese Feststellung wurde einstimmig getroffen.
Drittens. Der Untersuchungsausschuß stellt fest, daß der weibliche Schimpanse namens Zira einer Vielzahl von Handlungen schuldig ist, die objektiv betrachtet Verbrechen gegen die Menschheit darstellen und die, würden sie heute begangen, die schwerste Bestrafung rechtfertigten. Der Ausschuß erzielte jedoch keine Einigung über die Frage, ob solche Handlungen, die wir in heutiger Zeit als Greueltaten bezeichnen, unter den Begleitumständen einer Affenkultur überhaupt Verbrechen genannt werden können. Mehrere Ausschußmitglieder wiesen besonders darauf hin, daß die von Zira an Menschen ihrer Zeit verübten Handlungen, die wir Greueltaten nennen, heutzutage in großem Umfang an Tieren vorgenommen werden; und daß Zira bis zu ihrem Treffen mit Oberst Taylor offenbar glaubte, daß Menschen nicht mehr als stumpfsinnige Tiere seien.«
Jason Boyd räusperte sich laut.
»Ja, Mr. Boyd?« sagte der Vorsitzende.
»Herr Vorsitzender, ich lege Wert darauf, daß der Bericht diesen Analogieschluß eindeutig als nicht einstimmig gebilligt bezeichnet. Sieht man die Geschichte als gegeben an – eine Geschichte, über die ihr Ehepartner Cornelius zweifellos wohlunterrichtet war –, so hatten die Affen kein Recht, die Menschen ihrer Zeit mit Tieren gleichzusetzen. Ich behaupte darüber hinaus, daß sie das auch nicht taten. Sie sahen die Menschen als ihre früheren Herren an und übten an ihnen Vergeltung, wo und wann immer es ihnen möglich war.«
»Entschuldigen Sie, Herr Abgeordneter«, sagte Hartley. »Sie werden die Möglichkeit erhalten, diese Überlegungen in einem Minderheitenbericht niederzulegen, der dem Mehrheitsbericht beigefügt werden wird. Alle Anwesenden, die Minderheitenberichte vorzulegen wünschen, werden diese Gelegenheit erhalten. Der Mehrheitsbericht vermerkt, daß diese Feststellung nicht einstimmig getroffen wurde.«
Er fuhr mit der Verlesung fort. »Viertens. Der Untersuchungsausschuß stellt durch Mehrheitsbeschluß fest, daß er eine gerichtliche Verfolgung der Schimpansin Zira wegen begangener Greueltaten an Menschen nicht empfehlen kann, weil sie als Affe nach den Gesetzen des Landes nicht verantwortlich ist und weil die Handlungen in einer Zeit begangen wurden, die die Täterin der Jurisdiktion der Vereinigten Staaten entzieht.
Fünftens. Der Untersuchungsausschuß stellt fest, daß, obwohl diese Affen keine unmittelbare Bedrohung der menschlichen Rasse darstellen, ihre Abkömmlinge durch Kreuzung mit gewöhnlichen Primaten sehr wohl zu einer solchen Bedrohung werden können; daß die von Cornelius und Zira beschriebene Zukunft ohne eine solche oder von Menschen betriebene genetische Aufkreuzung der Primaten so unwahrscheinlich ist, daß sie als ausgeschlossen betrachtet werden kann; und daß dieser Untersuchungsausschuß darum im Interesse der Zweckmäßigkeit und zur Sicherung des Fortbestands der menschlichen Rasse dem Präsidenten der Vereinigten Staaten die folgende Empfehlung unterbreitet: Die Geburt des noch ungeborenen Kindes der Schimpansin wird verhindert, und die zwei erwachsenen Affen werden durch schmerzlose Mittel sterilisiert. Nach der Sterilisation werden sie als Mündel der Vereinigten Staaten betrachtet und in einer Weise beschäftigt, die ihren Talenten und ihren eigenen Wünschen nach Möglichkeit entgegenkommt.«
»Es ist immer noch Mord«, stieß der Jesuit hervor. »Abtreibung ist immer Mord. Warum läßt man nicht den kleinen Affen zur Welt kommen und sterilisiert ihn, wenn man so besorgt ist? Was hier geschehen soll, ist wieder Mord an Unschuldigen, und nichts Gutes kann daraus erwachsen.«
»Wir kennen Ihre Ansichten, Pater«, sagte Dr. Hasslein. »Ich verstehe Ihre Besorgnis und weiß, daß Sie verpflichtet sind, den Standpunkt Ihrer Kirche zu vertreten. Aber dieser Beschluß fällt nicht unter Ihre Verantwortlichkeit.«
»Wenn Sie fertig sind«, sagte der Vorsitzende, »würde ich gern den Rest des Berichts verlesen.« Als die Ruhe wiederhergestellt war, fuhr er fort: »Der vorliegende Bericht wurde vom Untersuchungsausschuß mehrheitlich gebilligt und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten vorgelegt. Nach seiner Annahme und Gutheißung durch den Präsidenten wird Doktor Victor Hasslein durch Regierungsorder autorisiert, die Empfehlungen dieses Untersuchungsausschusses auszuführen, und erhält hiermit Anweisung,
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