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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Schutzengel entführt?«
    »Und die Gefallenen tötet, anstatt sie zu rekrutieren.« Als sein Gegenüber erstaunt aufsah, berichtete Arian von Iris’ Tod.

    »Ungewöhnlich.« Cathure legte die Fingerspitzen aneinander. »Und was willst du nun tun?«
    »Ich gehe zu ihm und befreie Juna.« Arian sprang auf und ging mit langen Schritten zum Fenster. Draußen hatte der Himmel eine rötliche Farbe angenommen. Über den Städten war die Nacht niemals vollständig dunkel.
    Durch die geschlossenen Scheiben konnte er den ersten Vogel singen hören. Bald würde die Sonne aufsteigen und neues Leben in diese Welt bringen. Juna hatte einmal erzählt, wie sehr sie den Sonnenaufgang liebte. In Gehenna herrschte ewige Nacht. Sein Entschluss stand fest: Er würde zum Marquis gehen und ihm seine Dienste für ihre Freiheit anbieten. Arian hatte keine andere Wahl.
    »Das ist Wahnsinn. Du kommst nie wieder frei.« Cathure stand plötzlich neben ihm und sah ebenfalls hinaus.
    »Du weißt es also.«
    »Dass du bei deiner Chefin in Ungnade gefallen bist? Natürlich weiß ich das. Ich verstehe nur nicht, warum Gabriel dich nicht unterstützt. Wart ihr nicht Partner?«
    »Ja.« Arian beließ es bei diesem einen Wort.
    Cathure ging zu seinem Schreibtisch, als wäre ihm die Nähe eines zu allem entschlossenen Kriegers der Vigilie unangenehm, und setzte sich auf die Kante. »Vielleicht weiß ich einen Weg. Gib mir ein paar Stunden Zeit.«
    Es dauerte drei Tage, bis er sich meldete. Drei lange Tage, in deren Verlauf Arian nichts unversucht gelassen hatte, mehr über Junas Verbleib herauszufinden.
    Doch John schwieg beharrlich, und schließlich hatten die Feen ihn mitsamt seiner Dämonenzeichen in einer der gläsernen Boxen eingefroren.

13
    H at er es kaputt gemacht?« Die Stimme klang hell und verspielt.
    »Natürlich nicht. Niemand würde dem Marquis ein Geschenk machen, das nicht geht«, sagte jemand anders mit mehr Ernsthaftigkeit.
    »Aber Nácar hat es doch gestoh…«
    »Still! Es lauscht.«
    Juna öffnete die Lider … und erblickte Diana, die im Begriff war, ihren Speer in einen prachtvollen weißen Hirsch zu stoßen. Schnell setzte sie sich auf. Zu schnell. Ihr Kopf schmerzte, wie meistens, wenn sie sich nach einem langen Arbeitstag für ein paar Minuten hinlegte. Sie kniff die Augen kurz zusammen und blickt erneut nach oben. Der Hirsch blutete. Eines war klar: Diese beiden hatten nicht zu ihr gesprochen.
    Sie ließ sich rücklings in die Kissen fallen und stöhnte. Dann blinzelte sie noch einmal. Das Tier war unversehrt, und seltsamerweise tröstete sie der Anblick animalischer Kraft und Grazie. Viel Zeit blieb ihr nicht, um die barocke Malerei zu bewundern. Ihre Matratze senkte sich, als würde irgendetwas auf das Bett klettern. Juna richtete sich schnell wieder auf und zog vorsichtshalber die Beine bis unter das Kinn. Das Etwas hockte am Fußende ihres Lagers. Es war schwer zu beschreiben.

    Einen Wimpernschlag lang dachte sie, ein Ungeheuer suche sie heim. Als sie genauer hinsah, war dieses Es eine schwarze Panther-Frau.
    Ihr Gesicht wirkte, als sei sie mitten in der Transformation zwischen Mensch und Tier stecken geblieben. Die Katzenschnauze war kurz und verlieh ihm den Ausdruck eines schmollenden Kindes, die gewölbte Stirn unterstrich den kindlichen Charakter noch.
    Das Herz wäre Juna beinahe vor Schreck stehen geblieben, als nun ein zweites Wesen neben dem ersten Platz nahm. Sie waren sich zum Verwechseln ähnlich. Mit ihren athletischen Körpern ähnelten sie wohlgeformten Balletttänzerinnen. Das glänzende Fell einer gut genährten Katze ließ sie exotisch und vertraut zugleich erscheinen. Beide saßen vollkommen still und betrachteten Juna mit mandelförmigen Augen, ohne auch nur einmal zu blinzeln.
    »Es ist hübsch.« Die erste gab ein leises Fauchen von sich und hielt den Kopf dabei schräg.
    Juna erkannte ihre Stimme. Sie gehörte der vermutlich jüngeren der beiden Unbekannten.
    Die andere strich mit der Handfläche über ihr rechtes Ohr. Danach betrachtete sie ihre langen Krallen, und Juna zuckte zurück.
    »Es hat Angst!« Die Katzenfrau lachte entzückt und robbte näher. Es klang wie ein aufgeregtes Schnüffeln, als sie schnell durch ihre kleine schwarze Nase atmete, dabei zitterten die weit aufgefächerten langen Barthaare, und ihre Schwanzspitze zuckte.
    Juna rutschte bis zur Rückwand ihres Lagers und bemühte sich, die Katzendämonen nicht länger anzustarren. Sie senkte den Blick und blinzelte.

    »Oh!«,

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