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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Mike!« Er zwang den Feuerball umzukehren, angelte ihn aus der Luft und warf ihn dann ohne Anstrengung, aber blitzschnell zurück.

    Der Gerechte schaffte es nicht mehr, rechtzeitig auszuweichen. Der Treffer ließ ihn rückwärts straucheln, doch dank seiner Flügel fing er sich schnell wieder. Und dies, obwohl die Spitze des linken Flügels vollständig zerfetzt war. Federn stoben auf, Blut färbte den verbliebenen Teil der verletzten Schwinge rot und zerstörte auf grausame Weise das Trugbild eines reinen, unberührten Himmelsboten. Micaals Gesicht blieb ausdruckslos, während er den Schaden begutachtete. Kein Schmerz, nicht einmal Ärger. »Wir kommen zurück.«
    »Ich freue mich darauf!« Sein dämonischer Gegner hob das Schwert wie zum Gruß.
    Als fehlte ihm nichts, erhob sich Micaal in die Luft, und kurz darauf beobachtete Juna fasziniert, wie sich seine Konturen vor dem nun wieder blauen Himmel auflösten.
    »Hallo Kleines, bist du okay?« Der Marquis stand über ihr. Elegant wie immer, als käme er gerade aus seinem Club und nicht von einem tödlichen Duell. Er reichte Juna die Hand. »Kann man dich nicht eine Sekunde allein lassen, ohne dass du in Schwierigkeiten gerätst?«
    Sie ließ sich aufhelfen. Bei ihrer Flucht hatte sie sich den Knöchel verletzt, aber bisher davon nichts bemerkt. Als das Blut in ihren Fuß schoss, brachte es einen Schmerz mit sich, der sie taumeln ließ. Der Marquis reichte ihr den Arm. Juna biss die Zähne zusammen und humpelte an seiner Seite zu einem flacheren Stein, auf den sie sich setzte.
    »Das war knapp!«
    »Vergiss es. Micaal neigt zu theatralischen Drohungen.« Der Dämon lachte, dann kniete er vor ihr nieder und begann den Schuh aufzuschnüren. »Lass mal sehen …«
    Juna war so überrascht, dass sie nichts sagte, sondern nur
fasziniert beobachtete, wie seine schlanken, blassen Finger das bereits leicht geschwollene Bein gründlich abtasteten.
    »Vertraust du mir jetzt?«, fragte er und sah zu ihr auf.
    Junas Antwort schien ihm wichtig zu sein. Er blickte sie erwartungsvoll an.
    »Dass du mir keinen Ziegenfuß anhext?«
    »Juna!«
    »Ja, ich vertraue dir.« Und sie meinte es ernst, zumindest für den Augenblick.
    Er umfasste das Gelenk mit beiden Händen, und ein warmes Licht erschien. Sekunden später war der Schmerz wie fortgeblasen.
    »Oh!« Sie wusste erst nichts anderes zu sagen. Als sie den Strumpf über den Fuß rollte und zurück in den Stiefel stieg, konnte sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen: »Das war jetzt aber eine gute Tat. Bekommst du da nicht Ärger mit deinem …« Sie zeigte mit ihrem Daumen nach unten. »… mit deinem Chef?«
    Er umfasste ihre Taille und stellte sie auf die Füße zurück. »Du bist einzigartig! Ich habe mich seit Ewigkeiten nicht mehr so gut unterhalten.«
    »Schön, dass ich dir Freude bereite.« Juna fand es an der Zeit, etwas Abstand zwischen sich und den Dämon zu bringen, und machte einen Schritt zurück. »Und das Glück hat kein Ende, will mir scheinen …«
    »Aha?« Nun war er wieder auf der Hut.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich lerne, wie man diese hübschen Feuerkugeln fabriziert, und wenn ich es mir genau überlege, dann hätte ich auch gern so ein Schwert, das außer mir offenbar jeder andere in diesem Spiel mit sich herumträgt.«

    Er sah sie ernst an. »Weißt du, was du dir da vorgenommen hast? Furcht gehört augenscheinlich nicht zu deinen hervorragenden Eigenschaften.«
    Wenn du wüsstest , dachte Juna. Laut sagte sie: »Ich fürchte , die kann ich mir in Zukunft nicht mehr leisten.«
    »Einverstanden. Beim Feuer sehe ich kein Problem. Das hast du gerade eindrucksvoll bewiesen.« Er sah sie an, als überlegte er, wie hart das Training sein durfte, das er ihr zumuten konnte.
    »Es gibt noch eine Bedingung.« Juna erwiderte seinen Blick.
    Nun wirkte er belustigt. »Wäre es nicht an mir, die Bedingungen zu stellen?«
    »Das kannst du sehen, wie du willst. Ich finde jedenfalls, es ist an der Zeit, dass du mir deinen wahren Namen verrätst. Du weißt schon, den von da oben.«
    »Was?« Jetzt wirkte er tatsächlich entsetzt.
    »Ach komm«, lockte sie. »Ich kann doch unmöglich weiter Marquis zu dir sagen. Das klingt wirklich zu albern.«
    »Findest du?« In seine Augen glitzerte der Schalk. »Darf ich mich vorstellen?« Er verbeugte sich elegant und ergriff dabei ihre Hand.
    Finn bellte.
    »My Lady, Luci…« Finn sprang auf und rannte zwei Gänsen hinterher, die tief über dem See einstrichen. »… zu

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