Fluegelschlag
Schwester einen fragenden Blick zu, und Nala kicherte leise. Sie formte nur ein Wort mit ihren schönen Lippen: Sex.
Die haben es gut , signalisierte sie zurück, und Nala bekam einen Hustenanfall, den sie blitzschnell zu unterdrücken verstand. Eine gefühlte Ewigkeit später war der offizielle Teil endlich vorüber, und die Gäste strömten aus dem Saal, um sich in anderen Räumen zu vergnügen oder einen Imbiss zu nehmen.
»Verstehst du nun, warum ich die Nacht viel lieber anderweitig mit dir verbracht hätte?« Lucian gesellte sich zu ihr und legte die Hand auf ihre Taille.
Juna schwankte leicht und fand sich auf einmal eng an ihn geschmiegt wieder. Sie war so erschöpft, dass ihr einfach die Kraft fehlte, den gebührenden Abstand einzuhalten. Lucian schien auf einmal ihr Anker, die Quelle ihrer Energie zu sein. Er führte sie in einen der ruhigeren Seitengänge und reichte ihr ein Getränk.
Durstig leerte Juna das Glas, und Lucian winkte einem der zahllosen Kellner, um von dessen Tablett Nachschub zu nehmen.
»Danke!« Sie trank nun langsamer. »Lecker. Was ist das?«
»Fairy Snow. Es ist mit Vorsicht zu genießen, aber das weißt du sicher.« Anstelle von Lucian antwortete ihr Cathure, der den Dämon an ihrer Seite prüfend betrachtete, bevor er sich Juna zuwandte und sich für ihr Kommen bedankte.
»Es ist mir eine große Ehre. Ich werde dieses Fest niemals vergessen!«, sagte er.
»Wirklich?«, fragte Lucian und sah dabei Cathure an.
Juna fühlte sich noch immer benommen von den exotischen Düften, die ihren Weg bis hierher gefunden hatten. »Apropos Vergessen.« Das Denken fiel ihr ein wenig schwer, aber sie hatte sich vorgenommen, diese Frage zu stellen, also würde sie es jetzt tun. »Da ihr beide so nett zusammensteht, wüsste ich doch gern, wieso ihr glaubt, ihr dürftet einfach so in Sironas Kopf herumspuken.«
»Wie kommst du darauf?« Lucian warf Cathure einen schnellen Blick zu. Der Feenprinz verbeugte sich und ging lautlos davon. Sie waren allein, nur in der Ferne ertönte leise Musik.
Juna stemmte die Hände in die Hüften und verlor dadurch ein wenig an Eleganz. Doch das war ihr im Moment ganz gleich, denn ihr kam ein schrecklicher Verdacht. »Manipulierst du mich etwa auch? Womöglich verführst du mich jede Nacht und raubst mir am nächsten Tag meine Erinnerung.« Zumindest würde dies die erotischen Träume erklären, die sie immer wieder hatte - die nicht weiter schlimm gewesen wären, hätte ausschließlich Arian in ihnen die Hauptrolle gespielt.
Anstelle einer Antwort fuhr Lucian mit der Hand durch ihr Haar, zog es mit einem Ruck nach hinten, um sich über
ihr Gesicht zu beugen und den zum Protest geöffneten Mund mit einem harten, fordernden Kuss zu verschließen.
Juna stand sofort in Flammen. Jede Faser ihres Körpers verlangte danach, ihn tief in sich aufzunehmen, sich dem Dämon bedingungslos und sofort hinzugeben. Bevor sie überhaupt begriff, was mit ihr geschah, hatte Lucian sie bereits losgelassen.
»Glaubst du wirklich, einen solchen Kuss könntest du jemals vergessen?«
Er sah aus, als hätte er selbst Schwierigkeiten, die Energie zu begreifen, die zwischen ihren hungrigen Körpern knisterte.
Es ist nur Sex! , lockte ihr lüsterner Zwilling, der sich seit Gehenna nur selten so vehement zu Wort gemeldet hatte. Tu’s schon!
»Niemand muss davon erfahren.« Lucians Stimme gesellte sich hinzu und flüsterte Dinge, die noch niemals jemand in ihrer Gegenwart auszusprechen gewagt hatte. Er ließ sie genau wissen, wo und wie er sie nehmen würde, bis Juna nicht mehr wusste, ob es ihr zweites Ich oder sie selbst war, die sich in Ekstase unter seinen Händen wand und atemlos nach mehr verlangte. Wann genau ihre Fantasien real wurden, wusste sie nicht. Ihre Hände lagen in Lucians Nacken, um seinen Kopf zu sich herabzuziehen.
Sofort gab er nach und drückte sie gegen die Wand, die sich in ihrem Rücken weich und einladend wie eine Matratze anfühlte.
Erst knabberte sie nur an seinen Lippen, dann biss sie plötzlich hinein, damit er ihr endlich Einlass gewährte. Juna öffnete sich ihm im gleichen Augenblick, als Lucian ihren Kuss mit demselben Hunger erwiderte. Ein ganz
besonderes Feuer begann in ihr zu lodern, und sie spürte die Hitze auch in seinem Körper. Wenn sie die Flammen vereinten, würde sie auf ewig ihm gehören.
Auf ewig? Nein!
Mit aller Kraft stieß sie Lucian von sich. »Moment mal! Von Besitzansprüchen war nicht die Rede!«
Der Dämon betrachtete sie
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