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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Sätzen.« Juna musste gähnen. »Entschuldige. Und was war nun deine Bedingung?«
    Arian küsste sie. »Schon erledigt.«
     
    Nach einer kurzen Nacht und reichlich Tee zum Frühstück erwartete Juna eine Überraschung.
    Arian hatte sich angeboten, Finn auszuführen. Als sie zurückkehrten, sauste ihr Hund sofort in seinen Korb, rollte sich darin zusammen und blickte Juna über den Rand hinweg vorwurfsvoll an.
    »Was ist denn mit dir los?« Sie sah Arian fragend an, doch anstelle einer Antwort legte er ein elegantes Handy auf den Tisch.
    »Ist das Sironas?« Sie streckte die Hand danach aus, hielt aber mitten in der Bewegung inne. »Woher hast du das? Du bist doch nicht etwa mit Finn geflogen?«
    Arian musste lachen. »Nein. Ich bin schon etwas länger unterwegs. Ich war kurz im Krankenhaus und habe mit Daniel gesprochen. Das Handy hat er in ihrer Manteltasche entdeckt, weil es mitten in der Nacht klingelte.«
    »Und wer hat angerufen?«
    »Bis er es fand, hatte der Anrufer bereits wieder aufgelegt. Die Nummer war unterdrückt.«
    »Schade, aber zeig trotzdem mal her.« Juna blätterte in den Adressen und stieß einen Pfiff aus. »Es gibt eine Gruppe RFH. «
    »Ich weiß, und das Beste ist: Die Adressen, die ich bisher überprüfen konnte, gehören Gefallenen.«
    »Hast du heute Nacht überhaupt ein Auge zugetan?«
    Arian winkte ab. »Wir müssen nicht schlafen.«

    »So kann man sich täuschen. Und ich hätte wetten können, dass neulich eines dieser himmlischen Wesen neben mir lag und schnarchte.«
    »Mich kannst du nicht meinen, das war dein Hund.« Arian tat entrüstet, wurde aber schnell wieder ernst. »Bist du bereit? Ich möchte dieser Elsa einen Besuch abstatten.«
    »Sehr gern!«
     
    Wenig später landeten sie unbemerkt auf dem Dach des Carlton George Hotels, in dem es im siebten Stock ein Restaurant gab, das praktischerweise ebenfalls eine Dachterrasse besaß. Seit Juna Arian begegnet war, achtete sie auf solche Dinge und war überrascht, wie viel Leben über den Dächern der Städte herrschte.
    Alle Türen zum Restaurant standen weit offen, und Juna war dankbar, dass niemand ihre Landung beobachten konnte. So lange, wie Arian unsichtbar blieb und sie dabei festhielt, konnten normale Sterbliche auch sie nicht sehen.
    Er ließ ihr keine Zeit, sich zu erholen. Stattdessen behielt er sie einfach im Arm, und sie spazierten ungesehen Seite an Seite zum Aufzug. Innen drückte er den Knopf für die fünfte Etage. Der Aufzug hielt, und nachdem sich Arian vergewissert hatte, dass der Gang menschenleer war, zog er Juna hinter sich her durch das Halbdunkel. Schon fast am Ende angekommen, wandte er sich endlich einer Tür zu und klopfte. »Minibar-Service.«
    »Komme!«, rief jemand von innen. Man hörte ein Klappern, und gleich darauf öffnete Elsa. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von der Überraschung, dass sie für einen kurzen Moment unerwartet ins Leere blickte, zu blankem
Entsetzen, als sich Arian und Juna plötzlich vor ihr materialisierten.
    Bevor sie schreien konnte, hatte Arian ihr eine Hand auf den Mund gepresst und sie ins Zimmer geschoben.
    Leise schloss Juna die Tür hinter sich und folgte den beiden weiter in den Raum. Sie machte sich keine Sorgen, dass Arian der Frau etwas antun würde, doch Elsa schien anderer Auffassung zu sein. Ihre Augen waren angstvoll aufgerissen, sie zitterte am ganzen Körper.
    »Ich glaube, Elsa kriegt gleich einen Herzschlag. Du solltest sie lieber loslassen.«
    Arian beugte sich zu seiner Gefangenen herab und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Danach nahm er seine Hand von ihrem Mund.
    »Dämon!« Elsa spie das Wort aus und wich bis an die Wand zurück.
    Juna fand, dass die Frau in diesem Moment sehr viel mehr Ähnlichkeiten mit einem Dämon hatte als Arian. Ihr Gesicht war unnatürlich rot angelaufen, aus dem Mund lief ein feiner Speichelfaden.
    »Interessant.« Er legte den Kopf schräg und betrachtete Elsa, wie man es bei einem merkwürdigen Tier tun würde. Und als Juna seine Augen sah, wäre sie beinahe selbst zurückgeschreckt. Das himmlische Lapislazuli, das sie so sehr liebte, war vollständig verschwunden. Stattdessen blitzte ihr ein neonblaues Engelsfeuer entgegen. Auch ansonsten glich er einem furchterregenden Krieger.
    Juna liebte diese Facette ihres gefallenen Engels ebenso sehr wie seine zärtliche, sehr viel menschlichere Seite. Ich sollte mich ernsthaft fragen, was das über meinen Charakter aussagt.

    Momentan abgelenkt, zuckte sie zusammen, als Arian plötzlich

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