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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Vorstellung, dass sie es mit einem Dämonenfürsten zu tun haben könnten, der problemlos von einer Welt in die andere wechseln konnte, erschreckte auch ihn. So gesehen war es keine Überraschung, dass ausgerechnet Arian geschickt worden war, um der Sache auf den Grund zu gehen. Er galt trotz seiner relativen Jugend als einer der Besten, und zusammen mit Gabriel war er beinahe unschlagbar gewesen. »Trotzdem sehe ich den Zusammenhang mit den verschwundenen Schutzengeln nicht. Nicht einmal ein Herzog von Abaddon könnte sie so ohne weiteres ausfindig machen.«
    »Er muss einen Gehilfen haben. Und ich ahne auch schon, wer das sein könnte.« Arian klang dermaßen grimmig, dass Cathure unwillkürlich vom Tisch zurücktrat. Als er sich gefasst hatte, klingelte ein Handy. Arian machte keine Anstalten, es hervorzuholen, bis Cathure sagte: »Das ist dein Telefon!«
    »Niemand kennt die Nummer!« Mit Ausnahme von Gabriel, der ihn bestimmt nicht anrufen würde.
    Doch dann erinnerte er sich, wie er Juna unbemerkt einen Zettel in die Tasche gesteckt hatte, der ihr dank einer kleinen Manipulation in die Hände fallen würde, sobald sie in Not war. Er zog das Handy hervor. »Juna!« Er sah Cathure dankbar an, der ans Fenster getreten war, um ihm Raum zu geben.
    »Bleib, wo du bist! Nein, auf keinen Fall.«
    Sosehr sich Cathure auch bemühte, er konnte die Stimme am anderen Ende nicht hören. »Juna, bitte …!« Frustriert starrte Arian auf das Display. »Sie hat aufgelegt!«
    »So sind die Frauen. Du wirst dich daran gewöhnen müssen.
« Cathure drehte sich schmunzelnd um, wurde aber schnell wieder ernst. »Was ist geschehen?«
    »Ihr Schutzengel ist verschwunden. Sie glaubt, dass Iris etwas zugestoßen ist.«
    »Okay, korrigiere mich, wenn ich etwas Falsches sage: Die Anruferin behauptet, den Namen ihres Schutzengels zu kennen. Außerdem glaubt sie zu wissen, dass er sich in Gefahr befindet? Ich muss sagen, dieses Mädchen interessiert mich.« Als er Arians Gesichtsausdruck bemerkte, senkte er rasch den Blick und betrachtete seine außergewöhnlich langen Fingernägel, als sähe er sie zum ersten Mal. »Schon gut, ich frage nicht weiter. Geh, mein Freund, und steh der Dame in Not bei!«
    Dieser Aufforderung hatte es offenbar nicht bedurft, denn als er aufblickte, war Arian verschwunden. Nichts wies darauf hin, dass er durch eine der Türen gegangen sein könnte. Engel verfügten nicht über die Fähigkeit, einfach zu verschwinden. Dämonen allerdings schon. Cathures Nasenflügel blähten sich. »Immerhin stinkt es nicht nach Schwefel«, murmelte er. »Es besteht noch Hoffnung.«
     
    »Arian!« Juna fuhr herum. Eben hatte sie ihr Handy zusammengeklappt, da stand er auch schon mitten in ihrer Küche. »Entschuldige, ich wollte nicht … Aber ich wusste nicht …!«
    »Du hast genau das Richtige getan! Was ist passiert?« Arian umfasste ihre Ellbogen und führte sie zu einem Stuhl. »Setz dich, du bist ganz blass!« Er füllte ein Glas mit Wasser und drückte es ihr in die Hand. Dann hockte er sich vor sie hin, legte die Hände auf Junas Knie und forderte sie mit sanfter Stimme auf: »Erzähl mir, was geschehen ist.«

    »Wir haben uns unterhalten. Das war ja auch nötig. Wie konnte sie mir verschweigen, wer sie ist?«
    Arian hob eine Augenbraue.
    »Okay, ich weiß. Schutzengel geben sich normalerweise nicht zu erkennen, stimmt’s? Aber dass sie einfach so unter uns gelebt hat. Wie eine …« Das Wort Sterbliche wollte ihr nicht über die Lippen.
    »Juna, darüber können wir später sprechen. Warum glaubst du, ihr sei etwas zugestoßen?«
    »Natürlich.« Juna trank einen Schluck Wasser und starrte in das Glas, als sähe sie die Ereignisse darin vor sich. »Finn musste raus. Sie wollte nur schnell einmal um den Block gehen - das dauert keine zehn Minuten. Als sie nach einer halben Stunde noch nicht zurück war, habe ich mir Sorgen gemacht und bin ebenfalls rausgegangen. Vor der Tür saß Finn, allein. Er hatte etwas im Maul. Erst habe ich nicht darauf geachtet, aber dann hat er es ausgespuckt.« Sie zog ein Taschentuch hervor und schlug die Ecken vorsichtig auseinander. »Das sind Federn!«
    Arian nahm ihr das Tuch mit dem unförmigen Klumpen vorsichtig aus der Hand und betrachtete ihn eingehend. Dann begann er zu lachen. »Taubenfedern. Euer Hund hat seinem Jagdinstinkt nachgegeben, fürchte ich.«
    Zuerst sah Juna ihn fassungslos an, als begriffe sie nicht. Doch dann begann auch sie zu kichern. »Tauben? Du meine Güte, die

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