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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Sam persönlich.
    SEI NICHT WÄHLERISCH, forderte ein Schild, das über ihrem Arm hing.
    Die Nächste kratzte sich am Kopf. Ihr Schild war eine Reklametafel.
    ENTSCHEIDE WEISE.
    TRIFFST DU DIE FALSCHE WAHL, verkündete die Dritte, die Hände in die Hüften gestemmt wie ein wütender Vater.

    Die Vierte zeigte auf eine kleine Betonplattform neben den anderen. ENDET HIER DIE REISE.
    Links führte ein Pfad von dem Parkplatz fort. In der Mitte standen die Gebäude, und rechts war ein weiterer Weg, der im Neunzig-Grad-Winkel von den beiden Lichtern wegführte und parallel zur Mauer verlief.
    Sowohl der linke Pfad als auch der Weg zu den Gebäuden führte auf direkterem Kurs in Richtung Ziel.
    Die Gebäude dürften die größte Gefahr darstellen, andererseits könnte es dort auch etwas geben, das er als Waffe benutzen konnte. Valentine versuchte, den oder die Schlächter zu fühlen, aber er fror, und sein Knie schmerzte, und Mona zerrte ihn zurück in Richtung Tor. »Ich mag dieses Spiel nicht. Ich werde sie mit Steinen bewerfen, bis sie mich erschießen.«
    »Komm mit«, sagte Valentine und zog sie in Richtung der Gebäude.
    »Lass mich los, du Mistkerl!«, kreischte sie und fiel auf die Knie. »Du willst mich nur da hinschleifen, weil du mich ihnen in die Arme werfen willst, wenn sie auftauchen, damit du davonkommst.«
    »Wie du willst«, sagte Valentine und ließ sie los. Sie rannte zurück zum Tor.
    Er schnüffelte, suchte die Gebäude mit den Ohren ab, hörte aber nur das Klappern eines Windspiels.
    Valentine machte einen großen Bogen um das mit Brettern vernagelte Haus, das am Rande des Parkplatzes stand, und ging zum Hinterhof. Die Türen waren entweder zugeschweißt oder mit schweren Vorhängeschlössern verriegelt. Andere verrammelte Gebäude, eines davon mit einem Schild CAFÉ, säumten den Hof, der einst einen hübschen kleinen Garten beherbergt hatte.
    Als er auf dem Weg zum Lake Michigan Wisconsin durchquert hatte, waren er und zwei Wolfskameraden zu
einem großen alten Bauernhaus gekommen, dessen Eigentümer offenbar Freude daran gefunden hatte, seinen Garten zu dekorieren. Tiere, Zwerge, alte Damen, die sich nach vorn beugten und ihre kunterbunte getüpfelte Unterwäsche vorzeigten, Gänse, deren Schwingen im Wind flatterten, sogar alte Footballhelme der Packers hüpften an Ausgleichsgewichten, als der Wind sie erfasste …
    Der Hof zwischen den Gebäuden erinnerte ihn an diesen Bauerngarten.
    Irgendwo hatte Valentine einmal den Begriff »Knochengarten« aufgeschnappt. Sollte es so etwas tatsächlich geben und nicht nur als Metapher für einen Friedhof, dann lag er direkt vor ihm.
    Die klappernden Windspiele bestanden aus ausgehöhlten menschlichen Schädeln, in denen Schienbeinknochen baumelten. Windräder über Windräder voller plastinierter menschlicher Hände, von denen manche Fächer hielten, andere sich wölbten, um den Wind zu fangen, kreisten in der Novemberbrise. Skelette saßen auf Bänken und bewunderten die erfrorenen Blumen; zumindest zeigte dieser Garten Spuren der Pflege. An einem Tisch vor dem Café hockten vier Skelette mit Gabeln und Löffeln in den Händen vor frischen, stinkenden Eingeweidebergen.
    Valentine war entsetzt und zugleich ergriffen von der Komplexität der Installation. Er überlegte, was die Kur damit zu erreichen versuchten. Er hatte gehört, Auren könnten »aromatisiert« werden, indem man Einfluss auf die emotionelle Verfassung ihrer Träger nahm. Ausgedehntes Entsetzen verlieh dem übernatürlichen Geschmack möglicherweise eine besondere Würze.
    Der Szenerie war sogar ein schauriger Sinn für Humor zu eigen. Ein Skelett stand dort in klassischer Hamlet-Pose, angetan mit einer Puffhose und einer Art festgenageltem
Jagdhut mit Feder, in der Hand einen frisch aussehenden menschlichen Kopf - er stank jedenfalls wie ein gerade drei Tage altes Leichenteil.
    Hamlet hatte kein Schwert, aber er hatte einen Oberschenkelknochen.
    Die tätowierte Katze, die Valentine in die Grundlagen des unbewaffneten Kampfes eingeführt hatte, hatte ihn immer wieder aufgefordert, die erste Regel zu zitieren: Bewaffne dich!
    In diesem Fall musste es eben ein Stück Bein tun. Er zerrte das Bein vor, drehte und drehte und drehte es in seiner Verdrahtung, bis der Draht brüchig wurde, und löste es schließlich heraus. Dann ging er zu einer der Betonbänke und brach es auf der Knieseite, so dass er einen spitzen Pflock erhielt.
    Von dem Hof und den Gebäuden führten mehrere Wege weiter. Valentine

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