Flug des Adlers
Kolben der Waffe. »Nur eine freundliche Warnung, Wally«, sagte der Unteroffizier und bediente sich des in Missouri üblichen Slangausdrucks für Händler, die mit Grogs Tauschgeschäfte machten. Valentine hatte sich schon schlimmere Bezeichnungen anhören müssen. »Sie sind etwa sechzehn Kilometer von
einer Siedlung der VFR entfernt. Die werden da in Panik geraten, wenn sie den Beinwurm sehen, und das Feuer auf Sie eröffnen.«
»Als könnte so ein Haufen Kartoffelbauern einen Beinwurm treffen, wenn er über ihnen wäre«, bemerkte einer der Jungs im Gebüsch. Die beiden, die hinter dem Unteroffizier standen, waren klug genug, sich jeglicher Kommentare zu enthalten, aber einer von ihnen wedelte ständig mit der Mündung seines Gewehrs hin und her und schrieb kleine Achten in die Luft.
»Wo wollen Sie hin?«, fragte der Unteroffizier und musterte die Bündel und Anhängsel, die zu beiden Seiten an dem Beinwurm baumelten.
»An einen Ort, südlich von Kansas City, Kansas.«
»Top, er reist mit einem Buckligen. Damit ist er verdächtig«, sagte der nervöse Junge. »Aufhalten und befragen.«
»Befragen können Sie mich gern. Ich bin dankbar für jeden Grund, von diesem verdammten Wurm runterzusteigen«, sagte Valentine. »Tic-tac hier ist unterwegs zu einer Stammeskonferenz. Ich bin nur der Besitzer des Wurms.«
Tic-tac rutschte sichtlich nervös auf seinem Sattel herum, hielt aber die Finger fern von seiner langen, einschüssigen Varmint-Büchse. Valentine bezweifelte, dass er überhaupt Munition für das Gewehr hatte. Stattdessen umklammerte er seinen Wurmleitstock, der in einem spitzen Haken endete. Valentine hoffte, dass Tic-tac nicht allzu genau darüber nachdachte, welchen Wert die Gewehre und Haare der Kinder bei der nächsten Prahlereirunde unter den Stämmen darstellen könnten. Wüssten diese Jungs, wie schnell so ein Grog eine gut ausbalancierte Axt wie die, die an einem Lederriemen am Sattelknauf hing, werfen konnte, dann würden sie noch zehn Meter oder mehr zurückweichen.
Valentine versuchte, den Jungen zu überzeugen, seine Waffe umzuhängen und es nicht auf eine Konfrontation ankommen zu lassen, aber der Bursche hatte entweder eigene Vorstellungen, oder er hegte einen Groll gegen Männer aus dem Grogland.
»Das könnte ein kurischer Agent sein«, beharrte der Junge. »Wir sollten ihn festnehmen.«
»Kein Wort mehr, Cadet«, sagte der Unteroffizier. »Wenn dieser Grog ein Bote ist, stirbt er eher, als dass er aus diesem Sattel steigt. Und dann haben wir Ärger mit den Hasenfüßen und ihren Verbündeten.«
Valentine war nicht wohl bei der Sache. Der Junge war Offiziersanwärter und wollte seine Entschlossenheit unter Beweis stellen.
»Vergessen wir es und packen wieder ein, Top, los doch«, drängelte einer der Jungs in dem Gebüsch leise.
»Und wäre er ein kurischer Agent, dann würden wir alle losrennen, um nachzusehen, was die Geräusche der siebzig Beinwürmer zu bedeuten haben, die nördlich von hier vorbeilaufen, oder gleich aufeinander schießen«, fügte der Unteroffizier hinzu.
Valentine spürte ein Gurgeln in seinem Bauch und nahm die Gelegenheit wahr, um sich nach rechts zu lehnen und einen lauten Furz auf seinem Stuhl loszulassen.
»Diese Grogpilze habe ich noch nie vertragen«, sagte er. Der Unteroffizier schmunzelte, und der stillere seiner beiden Begleiter lachte laut.
»Windwärts, mein Freund«, sagte der Unteroffizier, trat zur Seite und deutete mit der Hand nach Westen. Der Cadet musterte ihn finster.
»Keine Sorge, wir werden die VFR bis Einbruch der Dunkelheit verlassen haben«, sagte Valentine, als sie den Beinwurm ermunterten, sich auf seine raupenartige Weise wieder in Bewegung zu setzen.
Der Unteroffizier zog seine Jungs aus der Reichweite der Fühler des Beinwurms und nickte Valentine zu, als sie vorüberritten. Valentine kam zu dem Schluss, dass das friedliche Ende dieses Zusammentreffens ein Musterbeispiel für den Unterschied zwischen dem Freien Territorium und der kurischen Zone war. Im Freien Territorium konnte ein Unteroffizier nach seinem gesunden Menschenverstand handeln. In der KZ hätte man sie festgehalten, während der Unteroffizier seinen Offizier benachrichtigt hätte, der einen höheren Offizier benachrichtigt hätte, der Befehl gegeben hätte, sie zu durchsuchen, um schließlich, wenn nichts gefunden werden konnte, einen noch höheren Offizier zu benachrichtigen, der daraufhin gefragt hätte: »Warum belästigen Sie mich damit?« Dann hätte
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