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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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lächelten seine Lippen nicht freundlich, sondern waren zu schmalen Strichen zusammengepreßt.
    Dann war es wieder vorbei. Er strich sich ein imaginäres Stäubchen vom Rockaufschlag und sah dann seinen Handrücken an. »Nun, sehen wir dort auch noch nach.«
    Einige der Männer pfiffen erstaunt, als die entsprechende Tür geöffnet wurde.
    »Sehr hübsch«, murmelte Anton. »Sehr hübsch. Geradezu luxuriös, möchte ich sagen.«
    Das war es auch! Daran bestand kein Zweifel. Es gab eigene Duschkabinen, drei an der Zahl, mit warmem und kaltem Wasser. Dazu kamen ein halbes Dutzend Waschbecken mit reichlich Chromverzierung und ein »Erfrischer« mit zahllosen Nadeldüsen, aus denen je nach Wunsch heißes oder kaltes Wasser oder Warmluft gesprüht werden konnte.
    »Daß hier irgend etwas schlampig gemacht wäre, konnte man eigentlich nicht sagen«, meinte Anton. »Williams, was halten Sie davon?«
    »Ich bin ganz verwirrt.«
    Antons Lächeln war wie mit einem Schlag weggewischt. »Ich nicht. Dingo, komm herein!«
    Dann wandte der Piratenchef sich wieder Lucky zu. »Das ist ganz einfach, wissen Sie. Wir haben hier ein Schiff mit niemand an Bord, so primitiv wie möglich zusammengebaut und dabei mit einem Waschraum mit dem allerletzten Luxus. Warum? Meiner Meinung nach kam es nur darauf an, so viele Rohre wie möglich im Waschraum zu haben. Und warum das? Damit wir ja nicht auf den Gedanken kommen, daß eines von diesen Rohren nur eine Attrappe ist. Dingo, welches Rohr ist es denn?«
    Dingo trat mit dem Fuß nach einem.
    »Nun, trete es doch nicht, du Schwachkopf! Nimm es auseinander.«
    Dingo gehorchte. Er bediente sich dazu eines Mikrohitzestrahlers. Er riß Drähte heraus.
    »Was ist das, Williams?« wollte Anton wissen.
    »Drähte«, sagte Lucky kurz.
    »Das weiß ich auch, Sie Esel!« Plötzlich war er wütend.
    »Was denn sonst? Ich will es Ihnen sagen. Diese Drähte sind dafür da, um jedes Gramm Atomit an Bord dieses Schiffes in die Luft zu jagen, sobald wir es in unseren Stützpunkt gebracht haben.«
    Lucky zuckte zusammen. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Sie wundern sich? Sie wußten vielleicht gar nicht, daß das Ganze eine große Mausefalle war? Sie wußten nicht, daß man von uns erwartete, daß wir die ganze Kiste zur Reparatur abschleppen? Sie wußten also nicht, daß wir und unser ganzer Stützpunkt damit als Atomstaub in die Luft fliegen sollten? Aber, aber – Sie waren doch der Köder, der sicherstellen sollte, daß wir auch wirklich in die Falle gingen. Aber so dumm sind wir gar nicht.«
    Seine Männer drängten sich näher. Dingo leckte sich mit der Zunge über die Lippen.
    Plötzlich war Antons Strahler wieder auf Lucky gerichtet, und seine Augen blickten den jungen Mann starr und gnadenlos an.
    »Warten Sie! Große Galaxis, warten Sie! Ich weiß von alledem nichts. Sie haben doch kein Recht, mich einfach niederzuschießen!«
    »Kein Recht!« Anton senkte plötzlich den Strahler. »Wie können Sie zu sagen wagen, daß wir kein Recht haben! Ich habe auf diesem Schiff jedes Recht.«
    »Sie können doch einen guten Mann nicht umbringen. Die Asteroidenmänner brauchen gute Leute.«
    Plötzlich erhob sich unter den Piraten ein Murmeln.
    Eine Stimme sagte: »Mumm hat er ja, Kapitän. Vielleicht könnten wir ...«
    Er verstummte, als Anton sich umdrehte.
    Dann wandte er sich wieder Lucky zu.
    »Inwiefern sind Sie ein guter Mann, Williams? Beantworten Sie diese Frage, dann will ich es mir überlegen.«
    »Ich nehme es mit jedem hier auf. Mit bloßen Händen oder mit einer Waffe.«
    »So?« Anton schob die Lippen zurück. »Habt ihr das gehört, Leute?«
    Ein zustimmendes Murmeln erhob sich.
    »Einverstanden, Williams! Wenn Sie den Test lebend überstehen, werden Sie nicht erschossen. Wir überlegen dann, ob wir Sie in meiner Mannschaft brauchen können.«
    »Und darauf habe ich Ihr Wort, Kapitän?«
    »Sie haben mein Wort, und ich breche mein Wort nie. Die Mannschaft hört mich. Wenn Sie den Test lebend überstehen.«
    »Und mit wem kämpfe ich?« fragte Lucky.
    »Mit Dingo. Ein guter Mann. Jeder, der ihn besiegen kann, ist ein sehr guter Mann.«
    Luckys Augen maßen den anscheinend nur aus Haut, Knochen und Muskeln bestehenden Riesen vor sich, dessen Augen tückisch leuchteten. Im stillen mußte er dem Kapitän recht geben.
    Aber er ließ sich nichts davon anmerken. »Was für Waffen?« erkundigte er sich. »Oder soll mit bloßen Händen gekämpft werden?«
    »Waffen! Mit Rückstoßpistolen, um genau zu

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