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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wird er im Logbuch finden. Für ihn ist das einfach irgendein Asteroid. Er ist einfach dorthin geflogen, weil es das nächstliegende Ziel war und weil er abwarten wollte, bis die Jagd auf ihn eingestellt wird.«
    »Riskant ist es doch«, knurrte Conway.
    »Das weiß Bigman. Und ich sage euch noch einmal, wir müssen etwas riskieren. Die Erde hat bisher die Piratengefahr so unterschätzt, daß ...«
    Er unterbrach sich, als das Signallicht an der Wand in unregelmäßigen Abständen auf und ab flackerte.
    »Alarm!« sagten alle drei wie aus einem Mund.
    Lucky schien darauf gewartet zu haben, denn er stand auf, trat ans Visiphon und schob einen kleinen Metallstreifen aus der Tasche in einen Schlitz. Der Metallstreifen war der Schlüssel eines Zerhackers und erlaubte ihm, mit dem Teilnehmer am anderen Ende, der über dasselbe Gerät verfügte, zu sprechen, ohne daß irgend jemand ihr Gespräch abhören konnte.
    Bigmans Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf.
    »Bigman!« sagte Lucky und trat in den Aufnahmebereich der Kamera. »Wo bist du denn?«
    Der Kleine grinste. »Im Weltraum. Hunderttausend Meilen von Ceres entfernt. Im Schiff des Eremiten.«
    Conway flüsterte erregt: »Ist das auch wieder einer deiner Tricks? Ich dachte, du sagtest, er wäre noch auf Ceres?«
    »Das hatte ich auch angenommen«, entgegnete Lucky. Dann fragte er: »Was ist passiert, Bigman?«
    »Du sagtest, es wäre eilig, also habe ich die Sache selbst in die Hand genommen. Einer von diesen Eseln im Kontrollturm hat mich geärgert. Ich habe ihn also ein bißchen verprügelt und bin dann verschwunden.« Er lachte. »Du kannst dich ja bei der Polizei erkundigen, ob man mich schon wegen Körperverletzung sucht.«
    »Besonders schlau war das nicht gerade«, meinte Lucky ernst. »Wird dir ziemlich schwerfallen, die Piraten davon zu überzeugen, daß du ein Schlägertyp bist. Möchte dich zwar nicht beleidigen, aber du siehst dafür ein wenig klein aus.«
    »Dann schlage ich eben ein paar nieder«, gab Bigman zurück. »Dann werden sie mir schon glauben. Aber das ist nicht der Grund meines Anrufs.«
    »Nun, warum rufst du dann an?«
    »Wie komme ich zum Asteroiden dieses Burschen?«
    Lucky runzelte die Stirn. »Hast du im Logbuch nachgesehen?«
    »Worauf du dich verlassen kannst! Ich habe überall nachgesehen – sogar unter der Matratze. Nirgends irgendwelche Koordinaten zu finden!«
    Lucky runzelte die Stirn. »Das ist seltsam. Ja, sogar schlimmer als seltsam. Schau, Bigman!« Er sprach jetzt ganz eindringlich. »Sie zu, daß du dich der Geschwindigkeit von Ceres anpassen kannst. Gib mir deine Koordinaten in bezug auf Ceres sofort an und behalte sie bei, gleichgültig, was du auch tust, bis ich wieder anrufe. Du bist jetzt viel zu dicht an Ceres, als daß die Piraten dich belästigen könnten. Aber wenn du weiter hinaus abtreiben solltest, könntest du Schwierigkeiten bekommen. Kannst du mich hören?«
    »Roger. Laß mich meine Koordinaten ausrechnen.«
    Lucky schrieb sie auf und unterbrach dann die Verbindung. Dann sagte er: »Herrgott, wann werde ich einmal lernen, meine Annahmen nicht für selbstverständlich zu halten!«
    »Wäre es nicht besser, wenn du Bigman zurückkommen ließest?« fragte Henree. »Das ist doch verrückt, was ihr jetzt macht! Und solange du die Koordinaten nicht hast, kannst du genausogut aufgeben.«
    »Aufgeben?« fragte Lucky. »Den einen Asteroiden aufgeben, von dem wir wissen, daß er ein Piratenstützpunkt ist? Kennst du einen anderen? Auch nur einen? Wir müssen den Asteroiden finden. Er ist der einzige Hinweis, den wir besitzen und der uns bei der Auflösung dieses Rätsels helfen kann.«
    »Das ist nicht abzustreiten«, nickte Conway. » Ein Stützpunkt ist es zumindest.«
    Lucky drückte den Schalter der Sprechanlage und wartete.
    Dann meldete sich Hansens verschlafene Stimme: »Hallo? Ja, hier Hansen.«
    »Hier spricht David Starr«, meldete sich Lucky. »Tut mir leid, Mr. Hansen, daß ich Sie stören muß. Aber ich wollte Sie bitten, daß Sie so schnell wie möglich zu Dr. Conways Zimmer herunterkommen.«
    Nach einer Weile antwortete die Stimme des Eremiten: »Natürlich, aber ich weiß den Weg nicht.«
    »Der Posten an Ihrer Tür führt Sie. Ich sage ihm Bescheid. Können Sie in zwei Minuten da sein?«
    »Spätestens in zweieinhalb«, lachte der andere. Er schien inzwischen wach geworden zu sein.
    »In Ordnung!«
    Lucky wartete und hielt die Tür offen. Dann sagte er zu dem Posten: »Hat es heute auf dem

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