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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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über meine Person frei verfügen ... und wenn es sein muß, auch über mein Leben«, schlug er dessen Warnungen in den Wind. »Kommen Sie! Lassen Sie uns gehen.«
    Hidetawas Maschine glich in den grundsätzlichen Anordnungen der Grabbeschen Rakete, doch war sie wesentlich geräumiger. Außerdem bemerkte Dr. Hegemüller, der ihr Inneres zum ersten Male zu Gesicht bekam, Einzelheiten, die ihn überraschten. Hier waren die Meßinstrumente und Steuerungsmechanismen systematisch in einem Kommandostand zusammengefaßt. Unbekannte Instrumente fielen Hegemüller auf. Nur aus der Beschriftung der Skalen konnte er auf ihren Verwendungszweck schließen, und einige erklärende Worte Yatahiras gaben ihm volle Klarheit. Hier war bereits eine Apparatur vorhanden, durch die eine einigermaßen gesicherte Navigation im freien Weltraum überhaupt erst möglich wurde. Schließlich gestattete eine schwere Kristallscheibe, welche die Kuppel der Rakete abschloß, auch einen freien Ausblick nach oben, so daß die Insassen während des Fluges das Ziel, das sie ansteuerten, im Auge behalten konnten. Zwei seitlich der Kuppel um Achsen drehbare konkave Metallhüllen aus hitzebeständiger Spezialmetallmischung, die sich auf einen Knopfdruck hin über der Kristalluke zusammenschlossen, sollten in besonders kritischen Zonen die Rakete vor dem Verglühen schützen.
    Mit einer leichten Handbewegung drückte Yatahira Dr. Hegemüller in einen bequemen Sessel nieder. Er selbst trat an die Apparatewand des Kommandostandes. Eine Hebelbewegung, Hidetawas Maschine stieß vom Boden ab und schoß in die Höhe.
    Aus der Kraft, mit der sein Körper in das Sesselpolster gedrückt wurde, zog Dr. Hegemüller den Schluß, daß die Beschleunigung, mit welcher die Maschine emporstrebte, recht beträchtlich sein mußte.
    Während er noch auf die Zeigerscheiben der Meßinstrumente blickte, hatte er den Eindruck, als ob die Rakete sich zur Seite neige, als ob sie etwas schräg läge. Noch bevor er fragen, etwas sagen konnte, deutete Yatahira nach oben. Hegemüller blickte dorthin und sah genau im Mittelpunkt der Kristallscheibe die Mondsichel. Seine Blicke trafen sich mit denen Yatahiras. Der nickte ihm lächelnd zu.
    »Unser Ziel, Herr Doktor. Wir steuern es auf Sicht an.«
    *

Montag morgen. Der neunte Schlag der Werkuhr war verklungen, als Lüdinghausen in Grabbes Zimmer trat.
    »Sind die Herren noch nicht hier?« fragte er nach einem kurzen Blick in die Runde.
    »Ich erwarte sie jeden Augenblick, Herr Professor. Wollen Sie bitte Platz nehmen.«
    Während der Chefingenieur Lüdinghausen einen Sessel hinschob, öffnete sich die Tür zum zweiten Male. Hidetawa kam, begleitet von Saraku, ins Zimmer. Eine kurze Begrüßung, und sie nahmen ebenfalls an dem großen, mit Schreibblöcken belegten Konferenztisch Platz. Lüdinghausen warf einen Blick auf die Wanduhr und runzelte die Stirn.
    »Fünf Minuten nach neun, Herr Grabbe. Wo steckt Doktor Hegemüller? Yatahira fehlt auch noch. Die Herren lassen uns warten.«
    Grabbe zuckte die Achseln. »Ich verstehe es nicht, Herr Professor. Herr Hegemüller weiß, daß unsere Besprechung auf neun Uhr angesetzt worden ist.« Er griff nach einer Klingel. »Ich werde einen Boten in seine Wohnung schicken. Er soll ihm Beine machen.«
    Bevor der Chefingenieur noch auf den Knopf drücken konnte, griff Hidetawa nach der Klingel und zog sie an sich. Befremdet schaute Grabbe ihn an, während Hidetawa zu sprechen begann.
    »Ich bitte Sie, Herrn Doktor Hegemüller und meinen Mitarbeiter Yatahira noch etwas zu entschuldigen. Die Herren werden bald hier sein.«
    »Unsere Besprechung wurde auf neun Uhr festgesetzt. Warum hält sich Herr Hegemüller nicht an die Verabredung?« Lüdinghausen stellte die Frage in einem scharfen Ton. Wieder einmal hatte es den Anschein, als ob sich ein Donnerwetter über dem Haupte des Doktors zusammenzöge. Hidetawa hielt es für richtig, einzugreifen.
    »Gedulden Sie sich bitte für die kurze Zeit, Herr Professor. Ich bin sicher, daß Sie die Unpünktlichkeit entschuldigen, wenn Sie die Gründe der Herren gehört haben.« Während Lüdinghausen zweifelnd den Kopf schüttelte, sprach Hidetawa weiter. »Wir können inzwischen wohl schon beginnen. Ich habe zusammen mit Herrn Saraku gestern abend einige Skizzen entworfen, die uns als erste Unterlage für unsere Besprechung dienen könnten.«
    Hidetawa war ein Forscher von internationalem Ruf. Er war der Älteste am Tisch, und er war schließlich als Gast hier; so

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