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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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verlassen, daß der Controller in der AWACS-Maschine für Staffelung sorgte, während sie in Teamarbeit die Banditen abwehrten.
    »Bullet Flight, hier Basket. Vier Banditen bei zwölf Uhr.
    Blau plus zwanzig, Höhe dreißigtausend Fuß. Vermutlich zwei weitere Banditen, Höhe fünfundzwanzigtausend. Abfangkurs zehn Grad rechts.«
    »Bullet Flight, verstanden.« Poviks Hintermann hätte die anfliegenden chinesischen Jäger mühelos mit seinem Zielsuchradar AWC-9 erfassen können, aber die Abstrahlung von Radargeräten war auf unglaubliche Entfernungen feststellbar, und je später er sein Radar einschaltete, desto mehr hatten sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.
    Dann hörten sie auf der internationalen Wachfrequenz eine Stimme: »Nicht identifiziertes Flugzeug in zehntausend Meter Höhe, hier Jägergruppe sieben.« Der Anrufer sprach Englisch mit starkem Akzent – mit chinesischem Akzent. »Sie haben ein Luftsperrgebiet verletzt. Sie gehen sofort auf Gegenkurs und fahren Ihr Fahrwerk aus.«
    »Bullet Flight, weitere Banditen aus dem Raum Zamboanga im Anflug«, meldete der AWACS-Controller über Funk.
    »Genaue Anzahl noch nicht feststellbar.«
    »Entfernung der Banditen zu Flashlight?« fragte Povik.
    »Entfernung Blau plus null«, antwortete der Controller.
    Fünfzig Seemeilen. Der Luftkampf würde innerhalb der nächsten Minuten beginnen. Die chinesischen Jäger wollten sich offenbar nicht damit begnügen, die amerikanischen Flugzeuge zu vertreiben – sie wollten sie diesmal abfangen und zur Landung zwingen.
    »Nicht identifiziertes Flugzeug, Sie haben ein Luftsperrgebiet verletzt«, wiederholte die chinesische Stimme drängender. »Sie haben meine Anweisungen nicht befolgt.
    Setzen Sie Ihre Geschwindigkeit herab, fahren Sie das Fahrwerk aus und folgen Sie uns, sonst werden Sie angegriffen. Dies ist meine letzte Warnung!«
    Povik überlegte, ob er die Wachfrequenz abschalten sollte, aber vielleicht würde er sie später brauchen. Dieser Kerl ging ihm allmählich auf die Nerven. Zum Glück würde er bald die Klappe halten, wenn die Schießerei losging. »Wo ist Bullet Flight Two?« fragte Povik ihren AWACS-Controller.
    »Im Abflug von Shamu, Entfernung zu Ihnen Blau plus zehn.« Sechzig Seemeilen. Das bedeutete, daß die beiden F-14 Bullet Two und Three nicht rechtzeitig ankommen würden, um in den Kampf eingreifen zu können – sie würden erst dazukommen, wenn die chinesischen Jäger die RC-135 einholten. Das war viel zu spät.
    Povik mußte jetzt einen Entschluß treffen, der aber schon vorgegeben war. Sie hatten den Auftrag, die beiden Maschinen der Air Force zu schützen. Dazu verfügten sie über reichlich Feuerkraft – nur die Zeit wurde gefährlich knapp. Sie mußten diese chinesischen Jäger von den langsamen eigenen Aufklärern abdrängen.
    »Bullet Four dreht fünfundvierzig links«, kündigte Povik an.»Five, dranbleiben.«
    »Zwo«, bestätigte der andere Pilot.
    »Sieh zu, daß du sie ins Radar kriegst, Bear«, sagte Povik als nächstes. Da sie wollten, daß die chinesischen Jäger ihnen folgten, konnten sie jetzt ihr Radar einschalten. Povik drehte nach Westen ab und schob seine Leistungshebel ganz nach vorn.»Macht!« forderte er die chinesischen Piloten in Gedanken auf. »Los, los, kommt schon!«
    »Bullet Flight, vier Banditen sind auf Abfangkurs, jetzt bei zwei Uhr, vierzig Meilen. Zwei weitere Banditen in fünfundzwanzigtausend bestätigt, weiter auf Kurs eins-vier-null. «Seine Taktik funktionierte also – einigermaßen. Jedes Grad Kursänderung der chinesischen Jäger, jede fünf Sekunden Unterbrechung ihrer Aufholjagd bedeuteten zwei Seemeilen mehr Sicherheit für den Aufklärer RC-135. Die Chinesen waren offenbar hinter dem lohnenderen Ziel her: Die RC-135 war kein echter Gegner, aber einen feindlichen Jäger abzuschießen … Aber die beiden nachfolgenden Banditen ließen sich nicht beirren, sondern blieben im Anflug auf die RC-135.
    »Bullet Flight, zwei Banditen brechen die Verfolgung ab; sie sind wieder auf Kurs eins-fünf-null, um Flashlight abzufangen.«
    »Scheiße!« sagte Povik, ohne die Sprechtaste zu drücken.
    Nach einigen Sekunden Verwirrung hatte die Jägergruppe beschlossen, sich zu teilen und beide Ziele anzugreifen.
    Wenigstens verbesserten sich dadurch die Chancen der Verteidiger; zwei gegen zwei auf dem von den Aufklärern wegführenden Kurs, zwei gegen vier weitere im Anflug auf die RC-135. Und je weiter die chinesischen Piloten sich von ihrem Radarschiff

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