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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Stufe der ALARM war, »flog« die Trägerrakete bereits den Einsatz, obwohl sie noch in der Kammer lag: Sie gab den Piloten Kursänderungen vor, korrigierte ständig ihre eigene Position und berechnete fortlaufend ihre neue Bahn.
    »Sie bewegen sich genau an der Grenze, Dr. Masters«,sagte Foch schließlich, »aber Sie sind noch im grünen Bereich.
    Stimmt auch White Sands zu, ist die Startfreigabe erteilt.«Er nahm über Funk Verbindung mit der Bodenstelle auf und empfahl, den Start freizugeben. Nach dieser Empfehlung kontrollierte White Sands den Luftraum ein letztes Mal, benachrichtigte Albuquerque ATC, damit Verkehrsflugzeuge vom Schießgebiet ferngehalten wurden, und erteilte die endgültige Startfreigabe.
    Masters nickte Helen zu. »Du kannst loslegen, Helen«, erklärte er ihr grinsend. »Startsequenz einleiten.«
    »Besatzung, Startsequenz läuft«, seufzte Kaddiri ins Mikrofon der Bordsprechanlage, während Jon mit zwei Technikern nach hinten ging. Kaddiri las die 51 Positionen der Checkliste herunter, die nur sicherstellen sollte, daß die Computer fehlerlos arbeiteten. Dieser Countdown wurde bei Schritt 45 »Endgültige Startfreigabe, Besatzung verständigt«
    und T minus sechzig Sekunden angehalten, als der Computer die Kontrolle wieder an Kaddiri übergab. »Halt bei T minus sechzig Sekunden«, verkündete sie. »Tragflächen und Steuerwerk bei manueller Betätigung überprüfen.«
    Anstatt am Kontrollpult zu bleiben, nahm Jon Masters diese letzte Überprüfung immer selbst vor. Dabei konnte er einen letzten Blick auf die Rakete werfen, bevor er sie in die Welt hinausschickte – wie eine Mutter, die ihr Kind anzieht, bevor sie es zum ersten Mal in den Kindergarten schickt.
    Masters und die beiden Techniker begutachteten die Tragflächen und das Steuerwerk der ALARM. Als sie alles in Ordnung meldeten, aktivierte Kaddiri eine nur zehn Sekunden lange Eigentestsequenz, die von dem Trio beobachtet wurde.
    Dann schaltete sie das Testprogramm aus und stellte Tragflächen und Steuerwerk manuell für den Start ein.
    »Tragflächen in Mittelstellung«, meldete Masters zur Kontrolle zurück. »Seitenruder in Mittelstellung. Höhenruder am unteren Anschlag.« Diese Höhenruderstellung bewirkte, daß die ALARM beim Start zunächst unter der DC-10 wegtauchte, wodurch die Zusammenstoßgefahr auf ein Minimum verringert wurde.
    »Checkliste bei T minus sechzig komplett«, stellte Kaddiri fest. Sie überprüfte ihre Navigationsanzeigen. »Auf Kurs wie von Roosevelt One vorgegeben. Verbleibende Zeit im Startfenster eins: sechs Minuten vierzehn Sekunden.«Unterdessen war Jon Masters wieder nach vorn gekommen, ließ sich in seinen Sessel fallen und nahm einen großen Schluck aus der Pepsiflasche.
    »Countdown wieder aufnehmen«, sagte Masters und beobachtete dabei die Bildschirme der Videokameras.
    Während er sprach, öffneten sich die Bodenklappen der Startkammer und gaben den Blick auf eine hellgraue Wolkendecke tief unter der Maschine frei. Weitere Kameras unter dem Rumpf, an den Flügeln und am Leitwerk der DC-10 zeigten die geöffneten Klappen und die in ihren Halterungen hängende Trägerrakete.»Klappen offen. Noch dreißig Sekunden … «
    Die dreißig Sekunden verstrichen quälend langsam. Masters wollte Helen schon fragen, ob es Probleme gebe, als sie endlich zu zählen begann: »Fünf … vier … drei … zwei …
    eins … Start!«
    Ein merkwürdiges Gefühl, ein seltsamer Anblick. Die ALARM schien einfach nur kleiner zu werden, als sie aus der Kammer fiel: Sie flog anfangs unter der DC-10, als sei sie weiter mit ihr verbunden. Während die Klappen sich schlössen, ging das Flugzeugheck steil in die Höhe, weil der bewegliche Ballasttank etwa eine Minute brauchte, um das Gewicht der abgeworfenen Rakete auszugleichen. Die Besatzungsmitglieder im Frachtraum hielten sich an den dafür vorgesehenen Handgriffen fest, während ihre Körper zu Boden gedrückt wurden.
    »Rakete los, Rakete los«, meldete Kaddiri. Der Pilot legte die DC-10 sofort in eine Linkskurve, so daß Roosevelt One aus dem Bereich der Rumpfkamera verschwand. Helen schaltete auf eine der Flügelkameras um, damit sie die Zündung der ersten Stufe beobachten konnten.
    »Wir sind frei von der Flugbahn der Rakete«, stellte Kaddiri fest. »Klar zur Zündung der ersten Stufe … fertig … fertig …
    jetzt!«
    Als ziehe ein riesiges Stück Kreide einen dicken weißgelben Strich über den Himmel, zündete der Raketenmotor der ersten Stufe und ließ die

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