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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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General.
    »Wahrscheinlich können wir ein paar F-15 losschicken, die den Rückzug decken, aber wir dürfen nicht riskieren, einen Tanker so weit vorzuschieben, daß er Begleitjäger versorgen könnte. Die EB-52 Megafortress werden es mit den Jägern aufnehmen müssen.«
    McLanahan spürte, wie sein Mund trocken wurde. Die EB-52 Megafortess waren gut für Luftkämpfe bewaffnet – aber nicht für die Abwehr ganzer Jägerschwärme. Und sie würden auch die Flak und Fla-Lenkwaffen der Schiffe ausschalten müssen.
    Ihre Chancen schienen sich mit jeder Minute zu verschlechtern …
    »Auf Mindanao haben die Chinesen mindestens hundert Jäger stationiert, von denen etwa die Hälfte für Überwassereinsätze geeignet sind«, fuhr Elliott fort. »Sie können ihre Abwehr wirkungsvoll staffeln – Schiffe, Jäger, Schiffe, Jäger und im Zielgebiet zuletzt wieder Schiffe. Gelingt es ihnen, den Samar International Airport bei Davao zu erobern und als vorgeschobenen Flugplatz einzurichten, können wir ganz bestimmt keine AWACS-Maschinen oder Tanker entsenden – und damit wären auch alle Einsätze der Air Battle Force über Mindanao gefährdet.«
    »Gibt’s auf ihrem Monitor auch gute Nachrichten, General?« fragte McLanahan trocken.
    »Zumindest eine. Die Chinesen und die Neue Volksarmee haben ihr Ziel, den Flugplatz Cotabato zu besetzen, nicht ganz erreicht. Vermutlich wollten die Chinesen ihn für ihre Jäger benützen, die den bevorstehenden Angriff auf Davao unterstützen sollen. Samars Guerillas haben hinhaltend gekämpft – und den Platz demoliert, bevor sie durch Luftangriffe vertrieben worden sind. Die Chinesen brauchen mindestens zwei, drei Tage, um die Startbahn instandzusetzen, und weitere zwei Tage, um den Platz für ihre Zwecke einzurichten.«
    »Okay, was tun wir also?« fragte McLanahan. »Ziele gibt’s jedenfalls genug. Womit fangen wir an?«
    »General Stone und sein Stab sind noch dabei, das zu entscheiden«, antwortete Elliott. »Der große Rahmen steht fest, aber sie wollen die neuesten Satellitendaten aus Washington abwarten, bevor sie die Einsatzbefehle rausgeben. Wäre Jon Masters’ System nicht ausgefallen, hätten wir sie längst – mit PACER-SKY-Daten dauert die Erstellung von Einsatzbefehlen nur ein paar Minuten. Normalerweise liefert sein System Flugpläne, Zieldisketten, Kartenausdrucke, Unterlagen für die Einsatzbesprechung und sogar Overhead-Folien. Jetzt müssen wir den ganzen Kram selbst programmieren.«
    McLanahan sah Masters an der Hauptkonsole sitzen. »Hallo, Masters, wie geht’s?«
    »Cool, Mac, alter Junge, echt cool«, sagte Masters grinsend.
    Er trug weiße Shorts, ein buntes Hawaiihemd und Tennisschuhe ohne Socken – als komme er eben von der Tarague Beach, dem Erholungsgebiet der Andersen AFB.
    »Brad, wir haben noch zehn Minuten Zeit, bis die Daten rein kommen … «
    »Ist Ihr System wieder in Betrieb, Dr. Masters?«
    »Noch nicht ganz«, gab Masters zu. »Aber Sie müssen positiv denken, alter Junge. Bisher sieht alles klasse aus. Hey, Mac, sind Sie bereit, die Chinks heute nacht kräftig in den Hintern zu treten?«
    Patrick starrte ihn ungläubig an und wollte seinen Ohren nicht trauen. »Wie bitte, Doktor?«
    »Ja, Mann, Sie werden kräftig aufräumen!« sagte Masters begeistert. »Wir haben spektakuläre Daten und Fotos, und Ihre An- und Abflugstrecken sind so gut geplant, daß die Chinks nicht mal merken werden, wer sie in ihren gelben Hintern getreten hat!«
    »Ich glaube, wir sollten lieber … «
    »Hey, immer locker!« unterbrach Masters ihn und nahm einen großen Schluck aus seiner unvermeidlichen Pepsiflasche.
    »Sie lehnen sich einfach in Ihrem großen B-2-Cockpit zurück, schieben ‘ne gute Kassette rein, schalten das BNS ein und schicken Onkel Cheungs Flotte auf den Meeresboden. Und wenn Sie zurück sind, ziehen wir gemeinsam los und amüsieren uns in Tumon Beach mit ein paar japanischen Miezen … «
    McLanahan sah, daß General Elliott einen Schritt auf Masters zumachte, aber Patrick kam ihm zuvor, ohne ein Wort zu sagen. Seine linke Pranke hielt Masters’ schmächtigen Oberarm gepackt, und er zog den jungen Wissenschaftler vom Sessel hoch und hinter sich her in Richtung Ausgang.
    »Hey, Mac, ich muß noch an der Konsole bleiben … «
    Das Dienstzimmer neben der Kommandozentrale war leer und nicht abgesperrt. McLanahan schob Masters hinein, schloß die Tür hinter ihnen und gab ihm einen leichten Stoß, so daß er auf dem abgewetzten Kunstledersofa landete.

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