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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Landungsschiffen im Golf von Davao!« sagte Yin lauter und schärfer als zuvor. Sun erkannte, daß weitere Einwände zwecklos gewesen wären. Das unbehagliche Schweigen im Lageraum wurde durch das laute Schrillender Alarmglocken unterbrochen, als der Zerstörer die um sie herumschwärmenden Bomber B-52 anzugreifen begann …
Vierzig Seemeilen östlich des Zerstörers »Hong Lung«
    Der Anflug der sechs Bomber B-52G Stratofortress des Südverbands glich einem Spießrutenlauf, bei dem sie genau zwischen zwei chinesischen Zerstörern hindurch fliegen mußten und keinen anderen Schutz als einen unsichtbaren Vorhang aus elektronischen Störsignalen hatten.
    Ihre einzige Hoffnung: Leistungshebel bis zum Anschlag nach vom, Flughöhe nicht höher als hundert Fuß und Kurs auf die noch zwanzig Seemeilen entfernten Inseln Barut und Sarangani, die sie erreichen mußten, bevor die chinesischen Fla-Lenkwaffen sie fanden. Obwohl sie von dem östlichen Zerstörer keine Signale eines Lenkwaffenradars empfingen, hatte er’s irgendwie geschafft, die B-2 mit einer Lenkwaffe abzuschießen – deshalb achteten sie auf möglichst großen Abstand zu beiden Zerstörern.
    »Trick Zero-Two, hier One«, sagte der Pilot der Führungsmaschine auf der Einsatzfrequenz. »Wir haben die Schiffe im Westen im Radar. Ich habe noch vier Harpoons.
    Wir greifen damit an.« Sobald seine Navigatoren den Standort dieser Schiffe genau bestimmt hatten, wiesen sie ihn an, auf dreihundert Fuß zu steigen, und schossen ihre vier letzten AGF-84 Harpoon auf die Schiffsziele ab.
    Die beiden ersten Harpoons waren Exemplare des ursprünglichen Typs, die mit neunhundert Stundenkilometern geradewegs auf die Schiffe zusteuerten; die beiden anderen waren weiterentwickelte Abwurflenkraketen AGM-84E SLAM, die in Bezug auf Ausweichkurse und Angriffe aus verschiedenen Höhen und Richtungen wesentlich flexibler waren.
    Während die beiden ersten Harpoons die Hong Lung auf kürzestem Weg ansteuerten, wich das zweite Paar nach Norden und Süden aus, so daß der Zerstörer von drei Seiten gleichzeitig angegriffen wurde.
    Dieser Angriff war erfolgreich. Die vom ersten Radarnavigator der B-52 gesteuerte südliche SLAM traf die chinesische Fregatte Change De steuerbords knapp über der Wasserlinie und setzte sie augenblicklich außer Gefecht, und ein vor der Hong Lung herlaufender Minensucher wurde von einer Harpoon getroffen und schwer beschädigt. Die andere Harpoon und die zweite SLAM wurden durch Flakfeuer der Hong Lung und ihrer Begleitschiffe abgeschossen.
    Aber der Gegenangriff der Hong Lung war vernichtend – sobald die B-52 angriff, war der Himmel voller Fla-Lenkwaffen. Durch diesen unüberlegten Angriff mit vier Lenkwaffen Harpoon gleichzeitig verriet die B-52 ihre genaue Position, und die Hong Lung schoß sekundenschnell vier Fla-Lenkwaffen HQ-91 ab, denen eine weitere Vierersalve folgte.
    »Wird verdammt Zeit, daß wir abhauen!« sagte der Pilot der ersten B-52 laut – mehr zu sich selbst als zur restlichen Besatzung. »Seht zu, daß ihr, die Minen los werdet, damit wir abhauen können!«
    Die letzten konventionellen Waffen dieser B-52 waren vier Torpedos Mk 60 CAPTOR in Abwurfvorrichtungen im vorderen Teil der Bombenkammer. Das Waffensystem CAPTOR bestand aus einem Behälter mit einem Torpedo Mk 46 und komplizierten Sensoren. Während die B-52 in einer steilen Rechtskurve von dem westlichen Zerstörer abdrehte, warf sie diese Minen in die Célebes-See, wo sie unter Wasser treiben würden, bis ein Kriegsschiff in die Nähe kam. Sobald Geräuschpegel, Wasserdruck und magnetische Feldstärke vorprogrammierten Werten entsprachen, ortete die Mine das Ziel und verschoß den Torpedo. Ein einziger dieser Torpedos mit einer Reichweite von sechs Seemeilen genügte, um jedes chinesische U-Boot oder Überwasserschiff – mit Ausnahme der größten Klasse – zu versenken.
    Binnen zwei Minuten waren alle vier CAPTOR-Minen gelegt, und die B-52 holte dramatisch Fahrt auf. Der Bomber stieß eine Düppelwolke aus und setzte seine Rechtskurve fort, um auf sicheren Südkurs zu gelangen. Aber bei hoher Geschwindigkeit betrug der engste Kurvenradius der B-52 etwa vierzig Kilometer – direkt auf zwei der Vorpostenboote zu, die den beschädigten Zerstörer Jinan eskortierten.
    Mit dem verbliebenen Luftraumüberwachungsradar der Jinan als Feuerleitradar und den IR-Richtgeräten ihrer Artillerie eröffneten die Vorpostenboote mit 2,5-, 3,7- und 5,7-cm-Geschützen das Feuer auf die B-52 und

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