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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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durchlöcherten den riesigen Bomber förmlich. Als die Cockpitverglasung zersplitterte, waren die beiden Piloten augenblicklich tot, so daß die Maschine führerlos ins Meer stürzte.
    Der Absturz der B-52 in kaum drei Kilometer Entfernung bot den unglaublichsten Anblick, den die siebzig Mann starke Besatzung des Vorpostenboots Yingkou der Haijui-Klasse jemals erlebt hatte. Die pilzförmige Feuerwolke war bestimmt einen Kilometer hoch, und die Flammen waren so groß und heiß, daß der Kapitän später behauptete, er habe ihre Hitze selbst auf seiner geschlossenen Brücke gespürt. Der Feuerball rollte wie eine gewaltige rot-orange Flutwelle über die Meeresoberfläche. Nach kurzem Erschrecken brach die Brückenbesatzung in wilden Jubel aus, als die Flammen allmählich niedriger wurden – während die übrige Besatzung in Deckung rannte, weil aus der sich ausbreitenden schwarzen Rauchwolke Metalltrümmer herabregneten.
    »Radarkontakt, zweiter und dritter Bomber B-52«, meldete der Artillerieoffizier. »Beide Maschinen dürften wie die erste abdrehen. In fünf Minuten ist die nächste fällig.«
    Unglaublich! dachte der Kommandant der Yingkou.
    Vielleicht können wir heute nacht zwei oder sogar drei B-52 runterholen. Dafür bekomme ich garantiert eine Fregatte …
    »Weiter nach Westen laufen«, wies er seinen Rudergänger an.
    »Wir müssen so nahe wie möglich an diese Bomber rankommen.«Der Rudergänger legte den Maschinentelegrafen auf äußerste Fahrt voraus. Jede hundert Meter, die sie den Zielen näherkamen, konnten ein Dutzend weiterer Treffer bedeuten.
    »Zweiter Bomber dreht nach Osten ab, Entfernung abnehmend … er kommt auf uns zu, Genosse Kapitänleutnant …
    Feuerleitradar wird gestört … schalte vordere Siebenundfünfziger auf IR-Richtgerät mit Datenübertragung von der Jinanum … Ziel wieder erfaßt, vordere Siebenundfünfziger und Dreißiger backbord s melden Feuerbereitschaft.«
    Das war ideal, wirklich ideal. Das zweite Vorpostenboot, das den Zerstörer Jinan begleitete, konnte sich keine Daten des Laufraumüberwachungsradars der Jinan übermitteln lassen und war deshalb darauf angewiesen, die Leuchtspurgeschosse seines Bootes zu verfolgen. In der Praxis bedeutete das, daß etwaige Abschüsse nur der Yingkou zugeschrieben werden würden.
    »Dreißig Sekunden … zwanzig Sekunden … alle Geschütze melden Feuerbereitschaft … fünfzehn Sekunden … Achtung.
    Alle Geschütze … «
    Aber der Feuerbefehl wurde nicht mehr gegeben. Die erste Torpedomine CAPTOR war beim Eintauchen ins Wasser aktiviert worden, hatte trotz der lauten Detonation beim Absturz der B-52 die Maschinengeräusche der Yingkou geortet, sobald das Vorpostenboot mit der Fahrt heraufging, und hatte seinen Torpedo ausgestoßen. Der Torpedo schaltete sein Sonar ein, ortete die Yingkou, beschleunigte auf vierzig Knoten und traf den Maschinenraum des Vorpostenboots dicht unter der Wasserlinie.
    Eine Hohlladung rammte die Titanspitze des Torpedos Mk46 durch die Rumpfplatten der Yingkou, und der Torpedo schwamm mindestens einen Meter weit in den Backbordmaschinenraum, bevor sein dreihundertfünfzig Kilogramm schwerer Gefechtskopf detonierte. Mit fast ganz abgesprengtem Heck sank das Vorpostenboot in weniger als zwei Minuten – etwa zur selben Zeit, als die letzten brennenden Trümmer des Bombers Trick Zero-One ins Meer stürzten.
    Die beiden anderen B-52 der ersten Südgruppe rächten den Abschuß ihrer Führungsmaschine mit einem Hagel von Lenkwaffen Harpoon, die innerhalb von wenigen Minuten drei weitere Vorposten boote der Jinan versenkten. Der Zerstörer selbst, der jetzt aus Süden kommende Lenkwaffen Harpoon und die aus Südosten anfliegenden Marschflugkörper Tomahawk abwehren mußte, wurde von einer Harpoon und einer Tomahawk getroffen und außer Gefecht gesetzt.
An Bord der EB-52C Megafortress Diamond One-One
    Major Kelvin Carter war überrascht, als er laut COLA-Anzeige(Computer Generated Lowest Altitude) nach so vielen Stunden in relativ gleichbleibender Flughöhe plötzlich steigen sollte, aber als die Megafortress sich den Felseninseln des Nenusa-Archipels näherte, wollte die EB-52 auf sechshundert Fuß steigen, um über die höchsten Spitzen hinwegzukommen.
    Carter nahm eine leichte Kursänderung vor, um die winzigen Radarziele südlich zu umfliegen, und sobald der Computer merkte, daß die Hindernisse vor ihnen verschwunden waren, sank die Megafortress wieder auf hundert Fuß über der Célebes-See.
    Alice

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