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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kommandanten beim ersten Angriff Reißaus über die halbe Célebes-See nehmen! Und ich verlange Meldung über unseren Jagdschutz – seit die ersten J-7 und Q-5 angegriffen haben, ist auf unserer Lagedarstellung kein einziger Jäger mehr eingetragen.«
    Sekunden später trat ein weiterer Signalgast hinters Plexiglas und trug westlich des Mount Apo zwei Jagdgruppen ein.
    »Genosse Admiral«, meldete Kapitän Sun, »Jagdgruppe vierzehn mit sechs Jägern J-7 und Jabogruppe zwo mit drei Jägern Q-5 und drei Jagdbombern A-5K befinden sich siebenunddreißig Kilometer westlich des Mount Apo. Sie sind in drei Minuten über dem Golf von Davao in Position.«
    Yin schlug mit der Faust auf die Tischplatte vor ihm und fauchte: »Das reicht nicht! Man wollte uns für dieses Unternehmen hundert Jäger zur Verfügung stellen – und jetzt sind nur zwölf in der Luft? Ich verlange, daß sofort zwei weitere Jagdgruppen starten, und befehle, daß alle verfügbaren Jäger J-7 und Q-5 sofort gegen die anfliegenden Bomber eingesetzt werden!«
    »Wird sofort veranlaßt, Genosse Admiral – aber ich bitte zu bedenken, daß wir dann keine Jäger Q-5 mehr für die Luftunterstützung unserer Marineinfanterie haben«, antwortete Kapitän Sun. »Die Muster A-5 und Q-5 sind als einzige für Luftbetankung eingerichtet. Außerdem können nur wenige von ihnen als Nachtjäger eingesetzt werden … «
    »Fangen wir die Bomber nicht ab, bleibt uns keine Marineinfanterie, die Luftunterstützung braucht!« rief Yin erregt. »Lassen Sie sofort alle verfügbaren Jäger starten! Und lassen Sie zwei Jäger der projizierten Linie dieser Kurzsignale folgen. Ich will, daß nichts unseren Verteidigungsring durchbricht und unsere Marineinfanteristen angreift … nichts!«
    Die aktualisierten NIRTSat-Daten kamen herein, als Cobb und McLanahan mit ihrer B-2 südlich von Kiaponga die Küste überflogen. Cobb hatte sein COLA-Anzeigegerät eingeschaltet und blieb mit Computerunterstützung in nur zweihundert Fuß Höhe über den üppig grünen Hügeln und Tälern der Sarangani-Halbinsel im Süden Mindanaos. Auf seinem SMFD sah McLanahan die vom Bordcomputer errechneten Standorte dreier Marschflugkörper Tomahawk, die ihnen vorausfliegen sollten. »Rechtskurve in ungefähr sechzig Sekunden«, kündigte McLanahan an. Der Pilot klickte zweimal mit der Sprechtaste.
    Vor ihnen lag das auf der Ostseite durch Felsabstürze begrenzte Tal des in die Célebes-See mündenden Flusses Glan; es war mindestens zehn Kilometer breit und fiel im Westen weniger steil ab. »Wir bleiben in halber Höhe auf der Westseite«, entschied McLanahan. »Don können die Kriegsschiffe im Golf uns wenigstens nicht sehen.« Nach einem weiteren Doppelklick legte Cobb die B-2 in eine leichte Rechtskurve und folgte der westlichen Talseite in halber Höhe nach Nordnordosten.
    McLanahan erweiterte den Darstellungsbereich seines SMFDs auf sechzig Meilen. Genau nördlich vor ihnen lag ihr Primärziel: die Radarstation auf dem Mount Apo. Eine gelbe Kuppel um den Gipfelpunkt bezeichnete die Reichweite der dort arbeitenden chinesischen Radarstation. Die gelbe Kuppel berührte das B-2-Symbol nicht ganz – nicht wegen zu geringer Reichweite des feindlichen Radars, sondern weil seine gemessene Signalstärke noch nicht ausreichte, um einen Stealth-Bomber auf dem Radarschirm darzustellen. Von dieser Station aus konnten die Chinesen ihre Jäger gegen alle amerikanischen Bomber heranführen.
    McLanahan bezeichnete den Berggipfel sofort als Ziel für zwei Lenkwaffen SLAM, gab Ausweichmanöver und Kontrollpunkte vor, an denen die Datenübertragung aktiviert werden sollte, und überzeugte sich davon, daß das GPS-Satellitensignal beim Navigationssystem der Lenkwaffen ankam. Damit die Radarkuppeln nicht von der Seite, sondern von oben getroffen wurden, mußte er die beiden Lenkwaffen so programmieren, daß sie im Endanflug nochmals steil hochzogen, um sich dann ins Ziel zu stürzen.
    Bei Einsätzen über Land hatte die Lenkwaffe SLAM den Nachteil, daß das Flugzeug, von dem sie gesteuert wurde, das Ziel in quasi-optischer Sichtweite haben mußte. Dazu mußte es den schützenden Bereich der in niedriger Flughöhe zahlreichen Bodenechos verlassen und konnte vom gegnerischen Radar erfaßt werden. Auf der Grundlage von Flughöhe und Signalstärke würde der Lenkwaffencomputer Cobb und McLanahan anzeigen, wann sie steigen mußten – im allgemeinen sechzig Sekunden vor dem Einschlag der Lenkwaffen. Zum Glück war die B-2

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