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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Flugzeuge wären fast zusammengestoßen, als der A-5K-Pilot nach Westen abdrehte, um den schnell fliegenden Bomber im Blickfeld seiner Fernsehkameras zu behalten. »Kong Yun Sieben, Position halten!« rief der JS-7-Pilot über Funk.
    »Leichte Rechtskurve zum Abfangen. Leitstelle, hier Delta, wir haben einen amerikanischen Stealth-Bomber B-2 im Radar, kurven bereits zum Abfangen ein … «
    Aber während sie einkurvten, kamen von der B-2 so starke Störsignale, daß sogar das Radargerät Cyrano IV sich zweimal selbsttätig abschaltete. »Kong Yun Sieben«, fragte der JS-7-Pilot seinen Rottenflieger, »hast du sie noch auf dem Bildschirm?«
    »Positiv, Jian Neun.«
    »Ich verliere sie dauernd wieder, weil mein Radar gestört wird. Bring uns auf PL-2-Reichweite heran. Du hast die Führung.«
    »Übernehme die Führung.« Der JS-7-Pilot spürte, wie seine Arme und Schultern sich bei diesem gefährlichen Wechsel verkrampften: Bisher hatte er auf den Radarschirm gestarrt und nur gelegentlich nach draußen gesehen, um das Gelände zu beobachten; im nächsten Augenblick mußte er sich an den schwachen Positionslichtern der A-5K orientieren. Nachdem er sich schräg hinter die rechte Flügelspitze des Jagdbombers gesetzt hatte, vergrößerte er sofort den Abstand, weil er plötzlich fürchtete, der A-5K gefährlich nahe zu sein. Erst im zweiten Anlauf gelang es ihm, die für den Rottenflieger richtige Position einzunehmen.
    Ein nächtlicher Formationsflug, nur wenige Meter von einem mit Lenkwaffen bestückten Jäger entfernt, mit über sechzehn Kilometern in der Minute im Tiefflug unterwegs, bei der Verfolgung eines schwerbewaffneten Gegners – viel gefährlicher konnte Fliegerei nicht sein.
    Die beiden Piloten des Stealth-Bombers B-2 Black Knight, der nur siebzehn Seemeilen Vorsprung vor den chinesischen Jägern hatte, wären vermutlich anderer Meinung gewesen.
    Cobb hatte die Leistungshebel bis zum Anschlag nach vorn geschoben, um die schützenden Hügel im Westen möglichst rasch zu erreichen. »Die Jäger drehen hinter uns ein«, berichtete McLanahan. »Sie haben uns entdeckt …
    Zielsuchradar ist abgeschaltet. Wahrscheinlich greifen sie mit Infrarot oder auf Sicht an.« Er aktivierte das MAWS-System der B-2. Das Missile Approach Warning System arbeitete mit passiven IR-Sensoren, die in der Nähe befindliche Flugzeuge orteten, von denen eine Gefahr ausgehen konnte. Entdeckte das MAWS in der Umgebung eines dieser Ziele einen weiteren Lichtblitz – weil das Raketentriebwerk einer Lenkwaffe gezündet wurde –, aktivierte es das Dopplerradar ALQ-199A des Bombers, das die Jagdrakete verfolgte und selbständig Abwehrmaßnahmen einleitete.
    »Ich starte die SLAMs – dann ist wenigstens die Radarstation weg, bevor die Kerle uns erwischen.«
    McLanahan berührte die Waffensymbole am unteren Rand seines Bildschirms, setzte damit die ursprüngliche Angriffsplanung außer Kraft und gab den Startbefehl für die beiden Standoff Land Attack Missiles.
    Cobb mußte widerstrebend zulassen, daß ihre B-2 weitere hundert Fuß stieg, bevor der Countdown anlief: »Höhe beibehalten … Countdown Lenkwaffe eins … Klappen offen … Start Lenkwaffe eins … Start Lenkwaffe zwo … Klappen geschlossen … Terrainfolgeradar ein, auf hundert Fuß sinken.«
    Obwohl sie noch immer zwei Lenkwaffen SLAM und zwei Antiradar-Lenkwaffen HARM hatten, war ihr Auftrag damit erfüllt. »Sind die Bomben weg«, hieß es bei den Bomberpiloten,»fliegt man nicht mehr für Onkel Sam, sondern für sich selbst.«
    Cobb und McLanahan begannen, um ihr Leben zu fliegen …
    «Lenkwaffen! Der Bomber schießt Lenkwaffen ab!«
    kreischte der A-5K-Pilot ins Mikrofon. Auf seinem Bildschirm sah er deutlich, wie die Lenkwaffen unter dem Rumpf der B-2 hervorkamen und allmählich beschleunigten. Er wählte eine Jagdrakete PL-2 mit Infrarotsuchkopf aus und drückte auf den Feuerknopf, als er den Bomber genau vor sich hatte. Nach dem Start wurde ihm klar, daß die Lenkwaffe keine Zeit gehabt hatte, das Ziel zu erfassen. Aber aus dieser Nähe mußte sie treffen!
    »Zwischen den Hügeln finden wir nirgends Deckung«, sagte McLanahan nach einem Blick auf die computererzeugte Geländedarstellung auf seinem SMFD. Ohne die geringste Radarenergie abzustrahlen, zeichnete der Computer das Gelände fortlaufend in allen Einzelheiten und aktualisierte seine Darstellung bei jeder Kursänderung. Aber im Augenblick sah das Computerbild wenig erfreulich aus. Nur in Höhen unter hundert Fuß

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