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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer
Autoren: Shalvis Jill
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vom Einatmen der schlechten Luft bereits an wie in einem Schraubstock eingespannt.
    Sie stiegen ständig weiter bergan, das Feuer dabei zu ihrer Rechten. Sie war fassungslos und bestürzt über sein Ausmaß und erschrocken über ihre heftigen Seitenstiche. »Das sieht nicht gut aus für uns.«
    »Nein.« Aber er atmete nicht einmal angestrengt. »Alles okay?«
    Sie würde den Teufel tun, etwas anderes zu behaupten. »Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht, vielleicht, weil deine Knie bluten. Vielleicht, weil die Flammen nach uns greifen, egal, wie schnell wir vor ihnen herlaufen. Vielleicht, weil es heiß und stickig ist und wir schnell klettern und du ziemlich heftig atmest?«
    Verdammt. Das tat sie nicht. »Bist du okay?«
    »Ja.«
    »Na gut, dann ich auch.«
    Als er sie nur durchdringend ansah, seufzte sie. »Kümmere dich einfach nur um dich selbst, Supermann.«
    Und dennoch ließ er den Blick nicht von ihr, musterte sie langsam von oben bis unten, als müsste er es selbst überprüfen. »Okay«, stimmte er ihr schließlich zu. »Du bist
okay.« Als er sie wieder ansah, nahm er sie zwar bewusst wahr, aber in seinem Blick lag etwas anderes als das übliche sexuelle Begehren. Sein Blick bedeutete, dass er den Funken zwischen ihnen absolut nicht überspringen lassen wollte.
    Also, das hatten sie gemeinsam, dachte sie grimmig, aber mit wenig Befriedigung. Sie wollte auch keine überspringenden Funken.
    Sie kamen zu einem zerklüfteten, steilen, abweisend aussehenden Berg. Die Flammen waren immer noch unangenehm nahe zu ihrer Rechten, fraßen sich stetig weiter vor gen Norden und Süden. Das Zentrum des Feuers war auch südlich von ihnen, ungefähr eine Meile, nahm sie an, aber sie konnten immer noch nicht das Ende der nach Norden sich ausbreitenden Flammen sehen.
    Wie viel weiter konnte das denn noch gehen?
    Griffin reckte den Hals. »Dort hinauf.«
    Sie holte tief Luft, wovon ihre asthmageplagten Lungen nicht genug kriegen konnten. Der Himmel war rot, die Hitze unerträglich und der Rauch so dick, dass sie ihn am liebsten wie einen Vorhang beiseite geschoben hätte. »Bin direkt hinter dir.«
    Er nickte, drehte sich um und begann mit dem Aufstieg. Sie zog ihren Inhalator aus der Tasche, hasste ihre Schwäche, und atmete so tief ein, wie sie konnte. Den Inhalator vor dem Mund, zählte sie bis zehn und behielt Griffins Rücken im Auge.
    Er ging weiter.
    Zeig’s ihm , sagte sie sich und fühlte sich schon etwas besser. Dann steckte sie den Inhalator wieder ein und folgte ihm.

    Griffin sah hoch zur Sonne, dann wieder auf seinen Kompass. Sie befanden sich östlich des Feuers, umgeben von hohen Pinien, die den Berg wie eine dunkelgrüne Decke umgaben. Tiefe Schluchten, hohe, felsige Bergspitzen… Lyndie hatte ihm gesagt, dass es extrem abgelegene Orte in dieser Gegend gab, die meisten von ihnen absolut autark und so isoliert, dass die Menschen dort innerhalb derselben wenigen Quadratmeilen geboren wurden, aufwuchsen und auch starben.
    Erstaunliches Land. »Wir haben noch ein paar Stunden, bevor es dunkel wird«, sagte er und konnte immer noch kaum fassen, wie primitiv dieser Kampf ablaufen würde. Keine Luftunterstützung. Keine Feuerspringer, die über unzugänglichem Gelände mit dem Fallschirm absprangen und von dort aus das Feuer bekämpften, kein Hotshot-Team. Verdammt, was redete er da? Er hatte nicht mal eine trainierte Mannschaft. Sie waren zwar nicht weit entfernt von den Vereinigten Staaten, aber sie hätten genauso gut auf einem anderen Planeten sein können.
    Oder in einem anderen Jahrhundert.
    Lyndie war Schritt für Schritt zu ihm aufgeschlossen und hatte ihm bewiesen, dass seine Pilotin in besserer als nur anständiger Form war, obgleich ihm das ein Blick auf ihren strammen, kompakten und dennoch kurvenreichen Körper bereits verraten hatte. Er war noch nie jemandem wie ihr begegnet, was aber nicht erklärte, warum seine Augen wieder und wieder von ihr angezogen wurden. Er machte sich Sorgen um sie, sie wie er sich um jeden ohne entsprechendes Training Sorgen gemacht hätte, aber irgendwie ging es dennoch tiefer.
    »Was sagt dein kleines Navigationsgerät«, erkundigte sie sich.

    »Manchmal muss man sich nach seinen Instinkten richten.« Etwas, was er damals an dem Tag in Idaho nicht getan hatte, etwas, was er für den Rest seines Lebens bedauern würde.
    Sie stützte die Hände in die Hüften und atmete heftig, aber immer noch gleichmäßig genug. »Na gut, und was sagen uns deine Instinkte?«
    Dass sie
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