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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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den Staaten ist, querida «, sagte er verzweifelt. »Es ist zu gefährlich für eine schöne junge Frau allein da draußen...«
    »Ich will schließlich nicht in das berüchtigte Los Angeles oder New York. Ich will in die sonnige Strandstadt San Diego, wenigstens zunächst.«

    »Nina.« Herrgott, wie sollte er es ihr begreiflich machen? »Es tut mir Leid, dass du unglücklich bist. Ich hasse es, wirklich, aber das wird sich geben. Dein Zuhause ist hier, dein Job ist hier, und du musst übersetzen.«
    »Nein, Papa, bitte, hör mir zu. Ich will mich ja gar nicht von dir trennen oder meine Herkunft verleugnen. Ich werde dich immer lieben. Dies ist nur etwas, was ich tun muss. Lyndie fliegt entweder heute Abend oder morgen zurück nach San Diego, du weißt das. Ich möchte mitfliegen. Ich möchte mehr Amerikanerin sein als nur auf dem Papier. Ich möchte als Amerikanerin leben. Wie du es getan hast.«
    »Mach dich nicht lächerlich. Ich bin jetzt Mexikaner.«
    Sie betrachtete seine weiße Haut, sein blondes, sehr blondes Haar, seine Sommersprossen und lachte.
    »Im Geiste «, sagte er. »Ich bin Mexikaner im Geiste, und allein darauf kommt es an. Deine Mutter war Mexikanerin. Das macht aus dir eine reinblütige Mexikanerin.«
    »Nein. Ich bin halb Amerikanerin. Ich spreche fließend Englisch, wofür du selbst gesorgt hast. Ich möchte dort aufs College gehen.«
    »Du wolltest nicht aufs College gehen. Ich wollte dich auf eines...«
    »Mexiko City interessiert mich nicht. Das habe ich dir auch gesagt, aber du hörst mir ja nicht zu.«
    »Weil ich es hier liebe, mich hier deiner Mutter nahe fühle. Ich kann hier genauso wenig weggehen, wie ich sie vergessen kann, und es erschreckt mich, dass du es kannst.«
    »Ich möchte einfach den Rest der Welt sehen.«
    Bedrückt starrte Tom die große, schöne, eigensinnige Tochter an, die er von ganzem Herzen liebte. »Du siehst ihr so ähnlich. Ich möchte, dass du so glücklich wirst, wie sie es war.«

    »Du möchtest, dass ich hier glücklich bin. Aber das geht nicht.« Sie nahm seine Hände, küsste sie. »Ich bin froh, dass ich wie sie aussehe, Papa. Sie war schön.« Sie rieb ihre Wange an seinen Knöcheln. »Aber ich kann hier nicht glücklich sein, nicht so, wie sie es war. Verstehe es doch bitte.«
    »Nein.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Dann tut es mir Leid für dich.«
    »Du gehst nicht.«
    »Ich liebe dich, Papa.«
    Tom sah ihr hinterher, als sie wegging, und fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bevor er sie gehen lassen musste. Sein einziges Kind gehen lassen musste.
     
    Griffin saß draußen unter einem immer noch dunklen, vom Feuer gezeichneten Himmel, nachdem Lyndie geduscht hatte, und konzentrierte sich darauf, ganz ruhig zu atmen, nichts weiter zu tun als zu atmen. Wenn er das nicht täte, würde er sich vielleicht fragen, wieso er nach all dieser Zeit so auf eine Frau reagierte, eine Frau, die so völlig anders war als alle, denen er bisher begegnet war. Was hatte sie nur an sich, dass er sich wünschte, wieder etwas fühlen zu können? Vielleicht hatte er es satt, sich so wund und verletzlich zu fühlen. Vielleicht wollte er im tiefsten Inneren mehr und war bereit, dafür zu kämpfen.
    Weil dies ein problematischer Gedanke war, dachte er lieber an den Tag, der ihm bevorstand, an da draußen, wo er das Feuer bekämpfen musste.
    Sein Magen meldete sich. Seine Ausrüstung lag zu seinen Füßen, er war bereit zu gehen. So bereit jedenfalls, wie er nur sein konnte. Er nahm an, dass Lyndie nicht der Typ
war, der sich lange mit der Frisur oder dem Make-up oder anderen rätselhaften Dingen aufhielt, mit denen Frauen sich jeden Morgen beschäftigten. Sie würde es eilig haben, zurück in die Berge zu fahren und zu sehen, was dort los wäre.
    Er sollte es auch eilig haben, aber er konnte nicht leugnen, dass er lieber in San Diego am Strand säße und dass seine größte Sorge die steigende Flut wäre.
    Die Veranda des Gasthauses war groß und kühl, er lehnte sich an einen Pfosten. Früher einmal hatte er diese frühen Morgenstunden geliebt.
    Jetzt verschlief er sie in der Regel.
    Tallulah kam langsam aus dem Wald auf ihn zu, ihre dünnen Beinchen trugen sie nur mühsam. Sie winselte, und als sie schließlich nahe genug gekommen war, konnte er sehen, warum. Sie hatte eine fünf Zentimeter lange Schnittwunde neben der Nase, direkt unter ihrem linken Auge.
    »Wo hast du denn deine Nase reingesteckt, Hund?«
    Ein Bild des Jammers setzte sie sich ihm zu Füßen und

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