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Flug ins Gestern

Flug ins Gestern

Titel: Flug ins Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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den leeren Vorratsraum bringen, den wir als Gefängnis benutzen.«
    »Ich brauche …«, begann Sonja.
    »Sie brauchen gar nichts! Sie werden Brot und Wasser bekommen. Sanitäre Anlagen sind vorhanden. Leeren Sie Ihre Taschen aus.«
    Grimes seufzte. Ein Mann und eine Frau, unbewaffnet, gegen mindestens drei Bewaffnete, die zudem trainierte Kämpfer waren. Er wünschte fast, daß Sonja ihre Pistole benutzt hätte, so verheerend das Ergebnis auch gewesen wäre. Jetzt lag die Waffe auf dem Deck, außer Reichweite für ihn.
    »In Ordnung«, brummte er schließlich. Er rollte sich vom Sofa. »In Ordnung, Euer Majestät …«
     
    Grimes und Sonja ließen sich widerstandslos ins Unterschiff führen. Außer den Soldaten sahen sie niemanden. Mieden die Mitglieder der Crew den Kommodore aus freiem Willen, oder hatte Dalzell ihnen entsprechende Befehle gegeben? Letztendlich war das ohne Bedeutung. Der Major saß fest im Sattel. Seine Soldaten würden jeden Widerstand im Keim ersticken. Sie erreichten den Vorratsraum, der sich auf dem Farmdeck befand. Er eignete sich bestens als Gefängniszelle. Oft hatte man ihn als Ausgabestelle für aus den Nährtanks gezogene Nahrungsmittel benutzt. Es gab zwei Bänke und Waschgelegenheit. Sechs Menschen fanden bequem Platz.
    Die anderen vier waren Williams, Carnaby, Ruth Macoboy und Brenda Coles. Commander Williams’ Gesicht war übel zugerichtet. Er war offensichtlich mit den Soldaten aneinandergeraten.
    Immerhin einer, der nicht kampflos aufgegeben hatte, dachte Grimes.
    Williams stieß einen Fluch aus, als der Kommodore und Sonja in ihr neues Gefängnis gestoßen wurden.
    »Willkommen an Bord, Skipper. Sie befinden sich in der Freiheitshalle. Sie können auf den Boden spucken und zur Katze Bastard sagen.«
    Grimes winkte ab.
    »Wo sind Ken und Clarisse?« fragte er.
    »Vermutlich irgendwo anders eingelocht. Sie müssen als erste aus dem Verkehr gezogen worden sein, damit sie uns nicht warnen konnten. Dabei waren sie dazu gar nicht in der Lage, weil Dalzell und seine verdammten Gorillas gegen telepathische Eingriffe immun sind.«
    »Aber nicht die anderen, die Mitglieder unserer Crew. Ken mußte etwas aufgefangen haben. Eine Meuterei fällt nicht vom Himmel.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal, Skipper. Vergessen Sie nicht, daß Sie alle im siebten Himmel schwebten, nachdem sie von diesem Pilzgebräu getrunken hatten. Ich könnte mir gut vorstellen, daß Kens telepathische Sinne darunter gelitten hatten, so daß er wirklich nichts empfangen konnte. Tatsache ist, daß er und Clarisse nicht hier sind. Und das ist schlimm genug. Wenn wir sie bei uns hätten, könnten wir vielleicht irgend etwas aushecken …«
    Und ich bin sicher, daß sie uns espern können, dachte Grimes, nur wir können sie nicht ›hören‹. Ich denke, daß Clarisse sich und Ken zu uns herüberteleportieren könnte, aber dazu braucht sie die Möglichkeit, ein Bild zu zeichnen. Sie wird keine Materialien zur Hand haben. Dalzell ist verrückt, aber nicht dumm. Uns sind die Hände gebunden …
    Wirklich?
    Ein schwacher Hoffnungsschimmer: Grimes hatte von Gefangenen gelesen, die ihr Blut zum Schreiben oder Zeichnen benutzten.
    Und sie hatten ihn verstanden!
    Plötzlich formten sich Bilder im Gehirn des Kommodores. Wo immer sie gefangengehalten wurden – die beiden Telepathen konnten sich nur im Schiff befinden, nicht allzuweit von den sechs anderen Gefangenen entfernt. Und mit vereinten Kräften konnten sie sich auch mit Nichttelepathen verständigen. So war es für Grimes’ Zwecke nicht einmal unbedingt notwendig, daß sie sich mit ihnen zusammen in einer Zelle befanden.
    Grimes »sah« die Inneneinrichtung eines Lagerraums, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem eigenen Gefängnis aufwies. Zwei Bänke, mit Matratzen, auf denen die Telepathen lang ausgestreckt lagen. Sowohl Ken als auch Clarisse waren an Händen und Füßen an ihr Bett gefesselt.
    Und Clarisse konnte nur teleportieren, nachdem sie ein Bild der Personen oder der Örtlichkeiten gezeichnet hatte, die ihr Ziel waren …
     

 
21.
     
    Etwa drei Wochen verbrachten sie in ihrem Gefängnis.
    Es gab so gut wie keine Möglichkeit einer exakten Zeitbestimmung. Dalzell hatte dafür gesorgt, daß man ihnen alle persönliche Habe abgenommen hatte, die ihnen nur irgendwie von Nutzen hätte sein können. Natürlich gehörten die Armbanduhren dazu.
    Die Mahlzeiten kamen in unregelmäßigen Abständen. Sie waren ausreichend, um am Leben zu bleiben, mehr nicht. Es gab

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