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Flurfunk (German Edition)

Flurfunk (German Edition)

Titel: Flurfunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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mitlachen. Jetzt musste nur noch Justus kommen, und alles war so, wie es sein sollte.
    Ich schaute auf die Uhr. Es war bereits 21.30 Uhr. In einer halben Stunde wurde Drechsler ausgestrahlt. Das heißt, Justus hatte gerade noch sein Interview und war dann praktisch auf dem Weg hierher.
    Drechsler wollte ich auf alle Fälle sehen. Er würde Justus bestimmt auf Annabelles Andeutungen ansprechen, und dann konnte oder würde er sie bestimmt richtig stellen, denn lügen gehörte nicht zu Justus’ Repertoire.
    »Kommst du gleich mit? Justus ist gleich bei Drechsler !«
    Mimi nickte. »Ich hol mal Tim. Der möchte das sicher auch gerne sehen.«
    Zu dritt gingen wir schließlich ins Kaminzimmer, in dem nur wenige Gäste, die es ruhiger bevorzugten, saßen.
    Ich schaltete den Fernseher ein. Wir setzten uns und warteten.
    In der Zwischenzeit sprach sich dank meiner Mutter herum, dass gleich mein Freund bei Drechsler sei, und so füllte sich das Zimmer mit immer mehr Menschen, als mir lieb war.
    Ich hätte mir die Sendung lieber allein oder nur mit meinen besten Freunden angeschaut, und die Golfpartner meiner Eltern zählte ich nicht dazu. Außerdem war ich nicht wirklich scharf auf ihre Kommentare.
    Na ja, jetzt war es sowieso zu spät, denn hinausschicken konnte man niemanden mehr.
    »Er wird zu Recht als eine der größten Schauspielhoffnungen des Landes gehandelt. Sein Debütfilm wurde nicht nur mit Preisen überhäuft, sondern sprengte auch sämtliche Zuschauerrekorde für einen deutschen Film. Jetzt stand er gerade wieder vor der Kamera für einen Liebesfilm mit dem Titel Erspare dir die Liebe . Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir Deutschlands begehrtesten Junggesellen: Justus Staufen!«
    Tosender Beifall im Studio, aufgeregtes Gegacker vor dem Fernseher. Justus kam herein, lachte verschmitzt in die Runde und hatte sofort gewonnen. Doch das Beste war, gleich würde er hier sein, die Sendung war voraufgezeichnet, und er musste jede Minute vor der Tür stehen!
    Drechsler begrüßte ihn herzlich. Sie tauschten Höflichkeiten aus und hatten eine Menge Spaß. Fast wie alte Kumpels. Und genauso kumpelhaft fragte Drechsler schließlich: »Sag mal, Justus. Kürzlich war deine Kollegin oder muss ich sagen – Freundin? – Annabelle Leiniger hier. Und die machte sehr interessante Andeutungen, dass ihr nicht nur ein Paar auf der Leinwand wärt. Was ist denn da dran?«
    Ich hielt den Atem an.
    »Jetzt kann er es endlich richtig stellen! Da wird sich Annabelle aber wundern!«, rief Mimi.
    Justus fuhr sich nervös durch die Haare und antwortete kurz: »Dazu möchte ich mich nicht äußern.«
    Wie bitte?
    Drechsler hakte nach.
    »Weil es stimmt?«
    »Da soll sich jeder sein eigenes Bild machen und glauben, was stimmt oder nicht!«
    »Das klingt aber kryptisch! Findest du jetzt was an ihr oder nicht?«
    »Sie hat auf alle Fälle Ausstrahlung. Das sieht man ja auch im Film.«
    »Und warum hältst du dich so bedeckt? Gibt es da etwa schon jemanden in deinem Leben?«
    Jetzt war es mucksmäuschenstill.
    Justus sah Drechsler fest in die Augen.
    »Nein, da gibt es niemanden!«
    Ich wollte auf der Stelle tot sein!
    »Das ist bei einem so gut aussehenden Kerl wie dir ja kaum zu glauben. Dir müssen die Mädels doch die Tür einrennen!«
    »Mag schon sein, aber dazu gehören immer zwei, und ich fühle mich zu jung für eine feste Beziehung. Es gibt so viele hübsche Mädchen! Ich möchte noch viel zu viel erleben, um mich schon festzulegen!«
    Wie erniedrigend! Das aus dem Fernsehen vor versammelter Mannschaft erfahren zu dürfen!
    Ohne mich umzudrehen, stürmte ich ins Badezimmer und verriegelte die Tür. Im Hintergrund hörte ich meine Mutter, die versuchte zu retten, was zu retten war. »Das muss er sagen. Anweisung vom Management. Charlotte kann das nur schwer ertragen, bitte feiert doch weiter.«
    Dann ein hektisches Klopfen an der Tür.
    »Charlotte, mach auf.«
    Ich öffnete die Tür, und meine Mutter kam herein, mit Lena und Mimi im Schlepptau.
    »Kind, wie siehst du nur aus? Dieser Kretin wird es nicht schaffen, dass meine Tochter weint! Du darfst dir das nicht so zu Herzen nehmen, das muss er sicher sagen im Fernsehen. Davon geht doch die Welt nicht unter.«
    Lena und Mimi stimmten zu.
    »Lotte, glaubst du im Ernst, er würde das sagen, wenn er es wirklich so meinte, obwohl er weiß, dass er gleich auf dem Geburtstag deiner Mutter eingeladen ist?«, heiterte Mimi mich auf.
    Ich wusste eigentlich gar nichts mehr, nur: Egal,

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