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Flut: Roman (German Edition)

Flut: Roman (German Edition)

Titel: Flut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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kurzen Feuerstoß aus seiner Maschinenpistole ab, der den Boden genau dort zerfurchte, wo sie gerade noch gelegen hatte. Benedikt schoss zurück, auch diesmal ohne mehr als ein paar Bretter und fünfzig Jahre alten Schmutz zu treffen, und brachte sich erst dann mit einem gewaltigen Satz hinter dem Ford in Sicherheit.
    Eine zweite, abgehackte MP-Salve zertrümmerte sämtliche Scheiben des Wagens und stanzte ein fast symmetrisches Lochmuster in die Beifahrertür, und eine einzelne Kugel traf irgendetwas unter der offenen Motorhaube und löste einen Funkenschauer und eine kurze, zischende Stichflamme aus. Benedikt fluchte lauthals, aber Rachel war nicht einmal sicher, ob es dem Angriff auf ihn galt oder seinen Zorn darüber zum Ausdruck brachte, dass die Arbeit der letzten zwei Stunden binnen eines einzigen Augenblicks wieder ruiniert war. Er schoss zurück und das MP-Feuer vom anderen Ende des Raumes verstummte.
    »Unten bleiben!«, schrie er – was Rachels Meinung nach so ziemlich das Überflüssigste war, was er heute gesagt hatte. Sie hatte nicht vorgehabt, irgendetwas anderes zu tun. Zitternd vor Anstrengung und Furcht kroch sie noch ein Stück weiter auf den Wagen zu, hinter dem sie Deckung gesucht hatte, und überlegte eine oder zwei Sekunden lang ernsthaft, sich darunter in Sicherheit zu bringen, verwarf diesen Gedanken dann aber wieder. Es war möglicherweise ein guter Ort, um nicht von einem Querschläger oder einer blind abgefeuerten Salve getroffen zu werden, aber auch eine tödliche Falle, wenn einer der Angreifer sie darunter entdeckte. Benedikt schrie irgendetwas, das offensichtlich nicht ihr galt, denn er sprach jetzt Russisch, vielleicht auch irgendeine andere verwandte Sprache, die sie nicht verstand, und es dauerte nur einen Augenblick, bis er die gebrüllte Antwort in der gleichen Sprache erhielt.
    Benedikt antwortete und ersetzte das Ausrufungszeichen am Ende seines Satzes durch einen einzelnen Schuss, der Funken aus der Karosserie des Wagens schlug, hinter dem einer der Angreifer Deckung gesucht hatte, und als Reaktion hämmerte eine ganze Geschoss-Salve in den Ford. Einer der Reifen platzte mit einem Knall, der Rachel deutlich lauter vorkam als die Gewehrschüsse, und der ganze Wagen senkte sich wie ein leckgeschlagenes Boot ein Stück zur Seite und nach vorne. Die Motorhaube fiel mit einem Knall zu und klemmte das Kabel ein, das zwischen der Batterie und dem Ladegerät gespannt war. Und der plötzliche Ruck war zu viel für die klobige Apparatur, die wohl ohnehin nicht sehr sicher gestanden hatte: Sie kippte nach vorn, fiel vom Tisch und hätte Benedikt unter sich begraben, hätte er sich nicht mit einer raschen Bewegung zur Seite geworfen. Rachels Herz machte einen erschrockenen Sprung, als sie sah, dass er damit seine Deckung verließ und für einen Moment vollkommen ungeschützt auf dem Boden lag.
    Die Reaktion erfolgte prompt. Eine kurze MP-Salve riss den Boden unmittelbar vor ihm auf, eine zweite, etwas längere, zeichnete eine schnurgerade Linie aus hochgerissenem Schmutz direkt neben seiner Schulter. Benedikt stieß sich in einer nahezu unmöglich erscheinenden Bewegung ab und rollte wieder hinter den Wagen, und das Feuer hörte auf. Einer der beiden Männer schrie etwas auf Russisch und Benedikt hob das Gewehr und gab einen ungezielten Schuss in seine Richtung ab.
    »Was wollen sie?«, schrie Rachel.
    »Nichts«, antwortete Benedikt gepresst.
    »Unsinn!«
    »Halt den Kopf unten!«
    Sie musste keine gute Psychologin sein, um zu erkennen, dass er log. Sie musste nicht einmal Russisch verstehen, um zu wissen, was der Mann gerade gesagt hatte. »Hört auf!«, schrie sie. »Wenn ihr mich wollt, dann komme ich raus! Aber hört auf zu schießen!«
    »Bist du verrückt geworden?«, keuchte Benedikt.
    Wahrscheinlich, dachte Rachel, aber zugleich begriff sie auch mit schrecklicher Klarheit, dass es noch verrückter wäre, nicht aufzugeben. Sie saßen in einer Falle, aus der es kein Entrinnen mehr gab, und Benedikt musste das ebenso gut wissen wie sie. Er war gut, wie er ja schon ein paar Mal bewiesen hatte, aber die beiden Männer dort drüben verstanden ihr Handwerk mindestens ebenso gut wie er, und sie hatten es nicht nur mit diesen beiden zu tun. Das Gewehrfeuer hinter ihnen hatte aufgehört, aber das war keineswegs ein Grund zur Erleichterung. Ganz im Gegenteil. Vermutlich stürmte auch aus dieser Richtung bereits eine Horde schwer bewaffneter Killer herbei.
    »Ich will Ihr Wort, dass Sie ihm

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