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Flut: Roman (German Edition)

Flut: Roman (German Edition)

Titel: Flut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich weiter aufzusetzen. Sie schaffte es nicht. Frank murmelte etwas, das Rachel in diesem Moment lieber nicht verstehen wollte, und eilte um das Bett herum, um seiner Frau zu helfen, und Rachel setzte sich dorthin auf die Bettkante, wo er gerade gesessen hatte, und griff nach Uschis Hand. Sie war heiß. Ihre Haut fühlte sich fiebrig an und sie konnte spüren, wie schnell ihr Puls jagte.
    Vielleicht fünf Sekunden lang lag Uschi einfach mit geschlossenen Augen und völlig reglos da, als wären ihr nun tatsächlich die Sinne geschwunden, dann aber hob sie die Lider und stemmte sich hoch. Im ersten Moment hatte sie damit die gleichen Schwierigkeiten wie Tanja zuvor und Rachel wollte ihr aufhelfen, aber natürlich ließ Uschis typischer Starrsinn das nicht zu. Sie schüttelte zornig den Kopf und Rachel zog die Hände zurück.
    »Danke«, murmelte Uschi trotzdem. Sie setzte sich ganz auf, zog die Knie an den Körper und verbarg für einen Moment das Gesicht in den Händen, ein für sie völlig untypisches Eingeständnis von Schwäche, das Rachel endgültig klarmachte, was sie durchgemacht haben musste. Als sie die Arme jedoch wieder sinken ließ, hatte sie sich erneut in der Gewalt. Nicht dass sie einen irgendwie erleichternden Anblick bot; ihre Kleider waren mit Brandflecken nur so übersät und ihre rechte Hand war schwarz von eingetrocknetem Blut. Sie hatte eine hässliche rote Brandwunde, die sich von der Schläfe ausgehend bis unter ihr Auge zog, in ihrem Nacken verschwand und vermutlich eine Narbe zurücklassen würde, und wie es unter ihrem verkohlten Haar aussah, wagte sich Rachel nicht einmal vorzustellen.
    »Also«, sagte Benedikt. »Erzählen Sie. Was ist passiert?«
    Uschi warf ihm einen giftigen Blick zu, verzichtete jedoch auf die scharfe Antwort, mit der Rachel rechnete, und schüttelte nur den Kopf. »Später«, murmelte sie. »Jetzt möchte ich mich erst einmal darüber freuen, dass ich noch am Leben bin.«
    »Hast du Schmerzen?«, fragte Rachel.
    »Natürlich nicht«, antwortete Uschi. »Ich habe mich selten so gut gefühlt, weißt du?« Sie presste die Lippen zusammen. »Natürlich habe ich Schmerzen. Aber ich schwöre dir, dass jemand anderes noch viel schlimmere Schmerzen haben wird, sobald er zurück ist. Es sei denn, irgendjemand nimmt mir die Arbeit ab und dreht dem Mistkerl den Hals um.«
    »De Ville?«, fragte Benedikt.
    »Wer denn sonst? Wo ist er?«
    »Er wollte einen Wagen besorgen«, sagte Benedikt. »Aber er ist schon ziemlich lange weg. Irgendetwas scheint schief gegangen zu sein.«
    »Er wird nicht wiederkommen«, sagte Uschi. »Wartet lieber nicht auf ihn.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Benedikt. Er wirkte misstrauisch und eigentlich nicht besonders erleichtert, Uschi zu sehen.
    Uschi lachte böse. Sie hob die Hand und deutete auf ihr versengtes Haar und die hässliche rote Wunde neben ihrem Auge. »Was glauben Sie, wer mir das hier angetan hat?«
    »De Ville?«, fragte Rachel ungläubig.
    »De Ville«, nickte Uschi.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Rachel impulsiv.
    Uschi funkelte sie an. »Glaubst du, dass ich dich belüge?«
    »Natürlich nicht«, sagte Rachel schnell. »Ich meine nur … es fällt mir schwer, es zu glauben. Er … er hat uns erzählt, dass er gesehen hat, wie du verbrannt bist.«
    »Ja! Nachdem dieser Mistkerl mich in die Flammen zurückgestoßen hat!«
    »Wie bitte?« Rachel stockte der Atem.
    »Ich hatte es fast geschafft. Ich hätte es geschafft, wenn dieser Mistkerl mich nicht im letzten Moment zur Seite gestoßen hätte, um für Seine Impertinenz da Platz zu machen.« Sie machte eine wütende Kopfbewegung auf Johannes Petrus. »Es war ihm wichtiger, ihn zuerst in Sicherheit zu bringen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte nun auch Benedikt.
    »Ich habe auch nichts anderes erwartet«, sagte Uschi höhnisch.
    »So etwas würde er niemals tun.«
    Rachel war beinahe überrascht, Torbens Stimme zu hören. Bei dem Zustand dumpfen Brütens, in den er versunken war, hatte sie fest damit gerechnet, dass er nichts mehr von dem wahrnahm, was um ihn herum oder mit ihm vorging. Uschis Worte jedoch hatte er gehört. Er sah sie fest an. Sein Gesicht war voller Trauer, aber in seiner Stimme lag auch nicht der geringste Zweifel, als er den Kopf schüttelte und noch einmal und mit mehr Nachdruck sagte: »Ich kenne ihn gut. Er würde sein Leben für mich opfern, ohne zu zögern, aber so etwas würde er niemals tun.«
    »Ach nein?«, fragte Uschi spitz. »Dann muss

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