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Flut: Roman (German Edition)

Flut: Roman (German Edition)

Titel: Flut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ich mich wohl geirrt haben. Ich bin selbst in den brennenden Bus zurückgesprungen, weil es dort so gemütlich war, wissen Sie?«
    Torben antwortete nicht mehr, sondern schüttelte nur traurig den Kopf und starrte dann wieder zu Boden. Und Rachel sagte rasch und an Benedikt gewandt: »Bitte geh und hole etwas Wasser.«
    Benedikt entfernte sich gehorsam und Uschi starrte ihm wütend nach. »Wieso ist der Kerl überhaupt hier?«, fragte sie, allerdings erst, nachdem Benedikt das Zimmer verlassen hatte. »War er das letzte Mal nicht gefesselt, als ich ihn gesehen habe?«
    »Ohne ihn wäre keiner von uns hier«, sagte Tanja.
    Uschi sah sie zweifelnd an und Rachel erklärte ihr mit wenigen, möglichst objektiven Worten, was geschehen war. Der zweifelnde Ausdruck auf Uschis Zügen wuchs mit jedem Wort, das sie hörte, aber sie unterbrach sie nicht, sondern schüttelte schließlich nur noch einmal den Kopf und grinste dann schief.
    »Also hat sich der Herr entschlossen, im letzten Moment die Seite zu wechseln. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff, wie?«
    Rachel verstand diese Bemerkung nicht, schob sie aber auf Uschis Zustand und die starken Schmerzen, die sie wahrscheinlich litt. »Und wo ist Darkov senior jetzt?«, fragte Uschi.
    »Wir haben ihn sicher eingesperrt«, antwortete Rachel.
    »Ich möchte mit ihm reden«, verlangte Uschi.
    »Wozu?« Rachel schüttelte den Kopf. »Das ist keine gute Idee. Der Mann ist immer noch gefährlich.«
    »Bitte«, verlangte Uschi.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, mischte sich Frank ein. »Wir sind froh, wenn wir den Kerl nicht sehen.«
    »Wer hat dich gefragt?«, fragte Uschi herablassend.
    »Ich lasse das nicht zu«, beharrte Frank. »Nicht so lange meine Frau hier ist. Wisst ihr überhaupt, was er ihr angetan hat?«
    »Mir fehlt nichts«, versicherte Tanja – allerdings mit einer Stimme, die diese Worte zu einer glatten Lüge machte.
    »Natürlich nicht«, sagte Uschi spöttisch. Sie beharrte jedoch nicht weiter darauf, Darkov sehen zu wollen, sondern setzte sich ächzend weiter auf und schwang die Beine vom Bett, so dass Rachel ein Stück zur Seite weichen musste.
    »Geht es auch wirklich?«, fragte Rachel besorgt.
    »Es ist schon gut«, behauptete Uschi. Sie lachte leise. »Wir sind schon ein klasse Verein, wie? Der Einzige, der nicht halb tot ist, ist unserer tapferer Held da.« Sie deutete auf Frank, der die Worte mit einem bösen Blick quittierte, aber klug genug war, nicht darauf einzugehen. »Verdammt, wenn die Welt schon untergeht, dann wäre ich lieber einigermaßen gesund gestorben.«
    »Ich meine es ernst«, sagte Rachel. »Wir können nicht hier bleiben. Wenn De Ville nicht zurückkommt, müssen wir eine andere Möglichkeit finden, irgendwie nach Castel Gandolfo zu gelangen.«
    »Du machst wohl Witze?«, fragte Uschi. »Sieh dich doch an oder mich oder sie.« Sie deutete auf Tanja. »Keiner von uns kann noch auch nur hundert Meter weit laufen.« Sie schüttelte heftig den Kopf, um ihre Worte zu bekräftigen, dann sah sie Rachel auf plötzlich veränderte, sehr seltsame Weise an. »Aber du solltest dich in Sicherheit bringen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du weißt ganz genau, was ich meine«, sagte Uschi ernst. »Weißt du, keiner von uns hat etwas davon, wenn du zusammen mit uns stirbst, nur aus alter Freundschaft. Aber eine Menge Menschen haben vielleicht etwas davon, wenn du überlebst.«
    »Was für ein Unsinn!«, sagte Rachel, aber Uschi schüttelte nur noch heftiger den Kopf.
    »Es ist kein Unsinn und du weißt das, verdammt noch mal, ganz genau«, beharrte sie.
    »Was weiß sie genau?« Benedikt kam zurück und trug eine Porzellanschüssel voller Wasser und ein sauber zusammengefaltetes Küchenhandtuch in den Händen.
    »Sie redet Unsinn«, sagte Rachel. »Hör nicht auf sie. Wahrscheinlich hat sie Fieber.«
    »Die Einzige, die hier Unsinn redet, bist du«, erwiderte Uschi ärgerlich. Sie sah herausfordernd zu Benedikt hoch. »Reden Sie mit ihr, auf mich hört sie anscheinend nicht. Sie hat die verdammte Pflicht, am Leben zu bleiben. Oder soll alles umsonst gewesen sein, was wir durchgemacht haben?«
    Benedikt stellte die Schüssel auf einen Tisch und warf sich das Handtuch lässig über die Schulter, was ihn auf sonderbare Weise veränderte. Er sah plötzlich aus wie ein Kellner aus einer Kneipe, in die sich Rachel nicht einmal am Tage verirren wollte, geschweige denn nach Dunkelwerden.
    »Sie hat Recht, weißt du«, sagte er.
    »Nein, zum Teufel, das hat

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