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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaïs Goutier
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hat. Du bist ausgesprochen klug und wunderschön, Darling. Es gibt also überhaupt keinen Grund, dir Sorgen zu machen.«
    Ich legte meine Hand auf seine, die fest und sicher auf meinem Bauch ruhte, und verschränkte meine Finger mit seinen.
     
    Es kamen all jene zur Vernissage, die auch die Finissage der letzten Ausstellung besucht hatten, aber es kamen auch alle, die mir nahestanden. Selbstverständlich war Kiki da, die mit ihrem ansteckenden Lachen und in ihrem bunten und weitschwingenden Patchwork-Mantel das Lieblingsmotiv der meisten Fotografen war, aber auch Conny war extra aus Köln angereist.
    »Du siehst bezaubernd aus, Schwesterherz!« erklärte mein Bruder und umarmte mich stürmisch. »Ich bin so, so, so stolz auf dich. Ich könnte platzen vor lauter Stolz!«
    »Danke, Conny«, brachte ich gerührt heraus. »Und danke, dass du gekommen bist.«
    »Wie bitte? Dafür wäre ich vom anderen Ende der Welt hergekommen! Meine Schwester kuratiert eine internationale Ausstellung mit Werken von der Antike bis zur Gegenwart. Nichts und niemand hätte mich davon abhalten können, heute hier zu sein und jedem, der es wissen will oder nicht, zu erzählen, dass du meine kleine Schwester bist.«
    Er umarmte mich nochmals und hob mich dabei ein Stückchen hoch, um mich einmal im Kreis zu wirbeln, wie er es schon früher immer mit mir getan hatte.
    Neben Ian war Conny mit seinem lässigen Johnny-Depp-Outfit, dem verwuschelten Blondschopf und seinen stahlblauen Augen eindeutig der attraktivste Mann im Saal und entsprechend sahen uns ziemlich viele Leute zu, als er mich wieder herunterließ. Obwohl Conny bekennend homosexuell war, gehörte er zu den Schwulen, die ihre Orientierung nicht durch Attitüde kommunizierten. Er legte nur mehr Wert auf sein Äußeres, war stilsicherer und feinfühliger als die meisten heterosexuellen Männer. Kurz, er gehörte zu der Sorte Homosexueller, in die sich die Frauen scharenweise unglücklich verliebten.
    »Ich hole dir nur ein Glas Sekt und schon küsst du fremde Männer?« fragte Ian scherzend und reichte Conny die Hand.
    »Constantin Lauenstein, also Conny, Ann-Sophies Bruder. Schön, Sie endlich mal kennenzulernen, Mr. Reed.«
    »Ian. Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Ich bin ein großer Fan Ihrer Kolumne im Music Tribune . Genau genommen sind Ihre Beiträge der Grund, warum ich die App des Magazins abonniert habe. Ihr Leitartikel Warum die Welt David Bowie braucht war Pulitzer-verdächtig.«
    Ich war mindestens ebenso überrascht wie Conny. Ich hatte Ian zwar erzählt, dass mein Bruder Musikjournalist war und für renommierte Magazine schrieb, aber ich hatte nicht gewusst, dass er ihn und seine Arbeit zuordnen konnte.
    »Ian Reed liest den Tribune ? Das hätte ich nicht gedacht. Ehrlich gesagt hatte ich Sie eher für einen Liebhaber klassischer Musik gehalten.«
    »Da liegen Sie nicht ganz falsch, Conny. Aber nach meinem Dafürhalten sind Klassik und Classic Rock durchaus kompatibel. Denken Sie nur an den Auftritt der English National Opera mit Wagners Walküre beim Glastonbury-Festival 2004 – zwischen Paul McCartney und Oasis.«
    Connys Augen leuchteten. »Der Mann weiß, wovon er spricht.«
    »Ein solches Urteil aus Ihrem Mund, das ehrt mich«, entgegnete Ian. »Was halten Sie davon, wenn wir das zum Anlass nehmen und zum Du übergehen?«
    Ich überließ Conny mein Glas, damit die beiden Brüderschaft trinken konnten.
    »Stoßen wir auf die Frau an, wegen der wir heute Abend hier sind. Und die dir scheinbar genauso viel bedeutet, wie mir. Auf mein Schwesterchen.«
    »Auf Ann-Sophie!«
    Es war schön zu sehen, wie gut die beiden sich verstanden und es tat gut, die beiden wichtigsten Männer in meinem Leben an diesem aufregenden Abend an meiner Seite zu haben.
    Dann betrat meine Mutter das Foyer – eiligen Schritts und ein bisschen verhuscht wie eh und je.
    Mit wehendem Mantel und vom Sturm zerzausten Haaren schob sie sich mit schnellem, geübtem Griff die Lesebrille mit der markanten schwarzen Fassung ins Haar, was ihre Frisur vollends zunichtemachte. Ihre aschblonden Haare mit den vereinzelten silbrigen Reflexen waren zu dem typtischen kurzen Pferdeschwanz gebunden, doch die widerspenstigen Strähnen hatten sich längst in alle Richtungen verselbstständigt.
    Sie drückte mich so fest an sich, dass die Brillengläser anderenfalls sicherlich Fettflecken davongetragen hätten.
    »Ich bin so stolz auf dich, mein Schatz!« Sie gab mir einen dicken Kuss. »Ich dachte schon, ich

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