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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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erst am Morgen ein und wachte trotzdem vor dem Wecken auf. Und war nicht müde. Ich schnappte mir mein Handtuch und ging zu den Waschräumen. Babsie und Saskia kamen kichernd aus den Duschen. Wir kannten uns flüchtig aus der Schule, aber eigentlich hatten wir nichts miteinander zu tun. Sie hatten sich ihre Handtücher um den Körper geschlungen und tapsten auf Zehenspitzen über den kalten Boden.
    »Hallo, Moon!«
    Ich warf mein Handtuch auf eines der Waschbecken.
    »Hi. Wann fangt ihr an?«
    »Wir müssen um acht in der Garderobe sein, aber vorher gehen wir noch frühstücken. Silvia holt uns ab.«
    Babsie kicherte albern. »Wo ist denn Karl?«
    »Die Jungs schlafen drüben.«
    »Ach ja. Und hast du Lasse Paulsen schon getroffen? Der ist ja so süüüß! Ich habe alle seine Filme gesehen. Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, dass ich ihn gleich treffe!«
    Babsie schlug die Hand vor den Mund.
    »Oh, Gott, dann fällt sie in Ohnmacht!«, sagte Saskia übertrieben. Babsie schob schmollend ihre Unterlippe vor.
    »Wetten, dass er mich beachtet?!«
    Sie öffnete ihr Badehandtuch und zeigte ihre festen, runden Brüste. Dann wickelte sie sich wieder ein und stolzierte aus der Dusche.
    Als ich zurück ins Zimmer kam, lag Krista noch im Bett. Ich sah auf die Uhr. Wenn wir noch frühstücken wollten, mussten wir in fünf Minuten unten sein. Und ich wollte nach unten. Ich hatte es sogar ziemlich eilig, nach unten zu kommen.
    »Krista?«
    Sie zog sich die Decke über den Kopf und stöhnte.
    »Ich bin nicht wach, falls du das meinst.«
    »Wollten wir nicht zusammen frühstücken?«
    Sie spähte unter der Decke hervor. »Ich schlafe noch, geh einfach. Ich komm direkt in die Garderobe.«
    Unten war auf zwei Biertischen eine Art Frühstücksbuffet aufgebaut. Ich blickte mich nach Lasse um, entdeckte aber nur einen großen Teil der Filmcrew und Babsie und Saskia, die mit hochroten Köpfen in einer Ecke tuschelten. Das Buffet war einladend, aber ich war wieder viel zu aufgeregt, um zu essen. Ich besah mir die geschmierten Brote, Obst, Kuchen und legte mir schließlich ein paar Obststücke auf den Teller. Als ich mir einen Becher Tee aus einer der Thermoskannen eingoss, kam Karl.
    »Hi!«
    »Ist das alles?« Er nahm sich ein Apfelstück von meinem Teller. »Und? Was drehst du heute?«
    »Im Heim und dann auf dem Hof mit den anderen Mädchen. Und du fährst nach Leipzig?«
    Es war eine rhetorische Frage, denn ich wusste es, es stand auf der Dispo. Ich hatte sie genau studiert, hauptsächlich um zu wissen, wo Lasse an diesem Drehtag sein würde.
    »Stunttraining, nicht?«
    »Ja, mit Lasse und Denis. Die bereiten uns auf die Prügelszenen vor. Das wird abgefahren!« Er grinste.
    Denis kam müde herein getappt. Er sah zu mir, dann zu Saskia und Babsie. »Hey, Mädels!«
    Babsie kicherte. Denis setzte sich zu den beiden und Saskia lachte, als er seinen ersten Witz erzählte.
    Lasse kam etwas später. Er trug eine zerrissene Jeans und ein Sweatshirt auf dem groß Pulp-Produktion stand. Er sah cool und extrem lässig aus. Als Babsie ihn entdeckte, quiekte sie kurz auf und lief dann rot an.
    »He, Lasse! Hier sitzt ein Fan von dir!«, sagte Denis nüchtern und zeigte auf Babsie. Lasse nickte nur freundlich, aber als sich unsere Blicke trafen, lächelte er und kam auf mich zu.
    »Morgen, Moon! Wie geht´s?«
    »Etwas müde. War ganz schön spät gestern.«
    »Ja. Beinahe hätten wir den Sonnenaufgang noch miterlebt.«
    »Den Monduntergang«, sagte ich trocken und er lachte heiser.
    »Man sieht es dir nicht an.«
    Karl sah überrascht von mir zu Lasse. Als Lasse sich Kaffee holte, beugte er sich zu mir herunter.
    »Kennt ihr euch?«
    Ich zuckte vage mit den Schultern. Wir gingen auf einen der Biertische zu und setzten uns. Lasse folgte uns.
    »He, Lasse, komm hier rüber! Lass ded Pärchen ruhig allene!«, rief Denis und deutete auf Karl und mich. Lasse zögerte und kam dann tatsächlich nicht zu uns, sondern setzte sich zu Denis.
    Karl stöhnte leise. »Sorry, er ist einfach ein Idiot.«
    Am Vormittag drehte ich mit Krista, Babsie und Saskia erst im Mädchentrakt und dann eine kleine Szene im Hof. Es machte Spaß, aber ich war unkonzentriert und dachte ständig an Lasse.
    »He, Moon, träumst du?«, rief Uli. »Back to reality!«
    Realität? Na, klar. Aber was war das überhaupt? Gerade vermischte sich doch alles. An diesem Drehort, der einerseits ein echtes Kinderheim war und andererseits als Kulisse für unseren Film diente. Mit den Kindern,

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