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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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diskutierten, versuchte ich zu verstehen, was geschehen war. Wie konnte ich vergessen, was ich zu tun hatte? Wie konnte ich mich so überrumpeln lassen? Gerion hatte Recht, ich war eine Anfängerin. Mir war zum Heulen. Ich schloss die Augen und versuchte Konzentration zu sammeln, aber da waren nur Unsicherheit und Zweifel.
    Es wurde erneut geprobt. Wieder schlich ich aus der Scheune, aber diesmal versuchte ich, vorbereitet zu sein, mich an das Timing zu halten. Gerion kam auf mich zu, er packte mich und nahm seine Energie zurück. Fast lustlos drängte er mich an die Scheunenwand, ich schrie halbherzig und Lasse stürmte in seiner Wärmejacke aus der Scheune, zog Gerion sanft zu Boden, suchte nach einem Gegenstand und deutete einen Schlag an. Auch er sparte seine Energie.
    Wieder wurde diskutiert. Uli legte fest, wann Lasse angerannt kam, Gerion angriff und wie er sich fallen lassen musste.
    Während Lasse und Gerion den Bewegungsablauf besprachen, kam der Stunttrainer zu mir herüber.
    »Schon mal über Selbstverteidigung nachgedacht?«
    Ich lächelte, dankbar für seine Aufmerksamkeit und weil er sich tatsächlich Sorgen um mich machte. Andererseits war es beunruhigend, dass er sich um mich kümmerte. Sah man mir an, dass es mir so schlecht ging?
    »Nachgedacht ja, aber ...«
    Er grinste. »Wir haben tollen Unterricht für Mädels in unserer Stuntschule. Kannst du auch beim Schauspiel gut gebrauchen.«
    »Habe ich denn überhaupt eine Chance, wenn mich ein kräftiger Mann angreift?«
    »Natürlich.«
    Er lachte und stellte sich breitbeinig hin. »Schließlich sind wir das Geschlecht mit den Weichteilen und das.« Er deutete einen Angriff mit zwei Fingern in meine Augenhöhlen an, »Funktioniert auch immer.«
    »Wenn ich den Mut habe, es anzuwenden.«
    »Genau. Wobei wir wieder beim Stunttraining wären.«
    Er zwinkerte mir zu und ich nickte. Ich ging zu meinem Wohnmobil. Ich zitterte immer noch. Der Stunttrainer hatte Recht. Und das war vielleicht das Erschreckende an dieser Szene gewesen, dass mir klar geworden war, wie leicht man mich überwältigen konnte. Egal ob mit Worten oder körperlich, egal ob im richtigen Leben oder in einer Filmszene.
    Wir probten die Szene in einzelnen Teilen erneut und ich bemühte mich, keine Fehler zu machen.
    »Wir richten das Licht ein, die Schauspieler haben zehn Minuten Pause!«, rief Gero schließlich.
    Ich lief über den Platz zu meinem Wohnmobil. Ich wollte allein sein, aber gleichzeitig sehnte ich mich nach Bestätigung. Irgendjemand könnte mir sagen, dass es alles nicht so schlimm war, dass man alles wegschneiden konnte und später niemand merken würde, wie und ob ich versagt hatte. Der Zauber des Filmschnitts. Irgend so etwas.
    Lasse stand still in einer dicken Steppjacke am Rand des Sets. Als sich unsere Blicke trafen, nickte er mir aufmunternd zu.
    Das Wohnmobil war abgeschlossen und ich setzte mich auf die Stufen des Eingangs. Ich vermisste Krista, ihre Art, alles nicht so wichtig zu nehmen. Wann war mir die Leichtigkeit abhanden gekommen? Ich dachte an ihren Rat und nahm mir vor, innerlich keinen Anteil zu nehmen. Wie ein Forscher. Meine echten Gefühle und mein ICH würden sich in einen Winkel zurückziehen, an den Gerion und die ganze Gewalt der Szene nicht vordringen durfte.
    »Kann ich dich kurz sprechen?«
    Uli stand vor mir.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, log ich aber er bemerkte es und sah mich mitfühlend an.
    »Moon, Gerion meint es nicht so. Er ist ein sehr spontaner Schauspieler. Meinst du, du kannst damit umgehen?«
    Mir schossen Tränen in die Augen. Was war ich für eine Mimose?
    »Wenn ich nicht weiß, was er macht, wie kann ich dann auf ihn reagieren?« Meine Stimme klang weinerlich.
    »Spontan!«
    Uli strich mir besorgt über den Arm. Vermutlich hatte er die Pause wegen mir schon verlängert.
    »Wenn du willst, rede ich mit ihm, und wir legen jede Bewegung fest.«
    Ich zögerte. War das eine Lösung? Aber hier ging es nicht nur um meine Gefühle, sondern auch um die Frage, ob ich diese Szene gut spielen konnte. Wenn Uli Rücksicht auf mich nahm, dann war die Sache klar. Ich konnte es nicht besser. Und obwohl es mir unangenehm war, wie Gerion mich überraschte, wusste ich, dass es genau den richtigen Effekt hatte und dadurch echt aussah. Und zumindest auf seine Art zu spielen, war ich nun vorbereitet. Ich wollte nicht wie eine Anfängerin behandelt werden. Ich war keine mehr.
    »Es ist schon okay. Ich schaffe das.«
    Uli sah mich ernst an, zog mich

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