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Föhnfieber: Kriminalroman (German Edition)

Föhnfieber: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Föhnfieber: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Wyss
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wiederholte
die Bewegung seiner Hände. »Du wolltest dich auf mich stürzen!«
    »Ich hab
die Kampfwut in deinem Gesicht gesehen, du musst mich für einen Räuber oder Mörder
gehalten haben, ich habe so gemacht«, wieder wedelte er mit den Händen. »Das heißt
doch: Piano, piano. Es sollte dich beruhigen.«
    »So beruhigst
du vielleicht den Verkehr, jeder Hund würde sich bei so etwas auf dich stürzen,
warum machst du kein Licht, du warst nicht zu erkennen!«
    »Ich bin
amtlich hier und vertraulich, es soll niemand wissen, dass ich dich kenne, darum
bin ich auch auf meine Weise ins Haus gekommen. Hör zu, wohnt hier noch jemand,
kann ich hereinkommen?«
    Pamela stand
steif wie ein Stock. »Ich wohne nicht allein. Es wohnt noch ein Junge im Haus, und
Lucius ist hier auf Besuch. Möglicherweise ist er da oder er kommt gleich. Wenn
niemand wissen darf, dass du da bist, dann kannst du nicht hereinkommen. Hast du
denn nicht geklingelt?«
    Schaute
Tizian jetzt leicht verlegen, hatte sie ihn überrascht, wie er auch diese Tür auf
seine Weise öffnen wollte? Offensichtlich saß ihr Misstrauen ihm gegenüber tief.
    »Wenn es
bloß Lucius ist! Ich hatte Bedenken, Robert könnte hier sein. Deshalb habe ich hier
gewartet und nicht geklingelt. Wenn du mit jemandem hochgestiegen wärst, hätte ich
eine Treppe höher gewartet und einen anderen Weg gesucht, dich zu treffen. So komme
ich gern herein.« Leicht, locker, es gab keinen Grund, nicht endlich die Wohnung
zu betreten.
    Pamela holte
einen Korb. Nein, Lucius war wirklich noch nicht zu Hause. Jetzt sammelten sie gemeinsam
die Einkäufe ein.
    Pamela überlegte
kurz, Tizian würde gleich wieder gehen, doch ein Apéro war primitivste Höflichkeit.
Sie stellte eine Flasche Weißwein und zwei Gläser auf den Tisch, daneben einen Teller
mit gehobeltem Bergkäse.
    Pamela fragte
direkt: »Also, was schleichst du dich heimlich ein?« Tizian schaute abwägend: »Es
gibt für alles gute Gründe, es ist besser, außer dir weiß niemand davon.«
    Pamela lachte
leicht spöttisch. »Und ich hatte gemeint, du seist ganz zufällig in Bern an die
untere Junkerngasse geraten und wolltest einen Freundschaftsbesuch machen, wie enttäuschend!«
    Dann überlegte
sie blitzschnell: »Unser letztes Zusammentreffen verlief nicht gerade glücklich.
Wir konnten einander nicht vertrauen, doch im Unterschied zu dir wusste ich das
erst ganz zuletzt. Du hast ein Spielchen gespielt, ein Männerspielchen. Ich fühle
mich fremd in euren Seilschaften, doch ich liebe Robert und dich mag ich, nur damit
das geklärt ist.«
    Tizian seufzte
theatralisch: »Das ist immer so erholsam mit dir, da ahnst du nichts Böses, und
schon werden alte Missetaten aufgewärmt. Nehmen wir es als gesagt, dann ist ja alles
gut.«
    Pamela schaute
zweifelnd.
    Jetzt kam
er zur Sache: »Wir haben ein Problem. Ich kenne dich, wir kennen einander jetzt
schon so lange.« Pamela dachte, und wie! Tizian fand seine italienische Eloquenz
wieder: »Als wir uns das letzte Mal trafen, war dies ein bisschen unglücklich, vielleicht
war es auch persönlich, vielleicht wäre alles anders gekommen, wäre ich nicht verheiratet.«
Pamela war aufmerksam, was sollte jetzt das?
    »Geht es
um Robert? Robert und ich sind fest liiert, auch wenn wir nicht zusammen wohnen.
Was willst du?«
    »Du weißt
wahrscheinlich nicht, dass ich nicht mehr für den Kanton Waadt zuständig bin, sondern
für die Bundespolizei arbeite und zwar in der Abteilung für Innere Sicherheit.«
    Pamela musste
spötteln: »Du bist natürlich nach oben gefallen?« Sie hatte erreicht, was sie wollte,
er war noch immer einfach zu durchschauen, sein Nacken rötete sich leicht.
    »Als wüsstest
du es, ja, ich bin recht gut positioniert, eigentlich bin ich der Chef.« Na also.
Tizian konzentrierte sich: »Wenn ich dir Einzelheiten mitteile, so deshalb, weil
du verstehen musst, worum es geht.« Pamela spürte seine Anspannung, jedes Wort richtig
zu sagen. Das Ziel musste ihm wichtig sein, klar war, er wollte dringend etwas von
ihr. Sie würde sich nicht einspannen lassen. »Es geht darum, dass wir zuverlässig
wissen, dass Komponenten zu einem Terroranschlag in die Schweiz gebracht werden.
Wir haben verschlüsselte Botschaften im Internet geknackt und wurden auch darauf
hingewiesen. Zudem sind im Raum Bern zwei Schläfer aktiviert worden, Personen, die
in einem völlig normalen Umfeld ein unspektakuläres Leben führen. Sie wurden vor
neun und zehn Jahren im Libanon in einem Terrorcamp

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