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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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einzupacken, das ihr als Waffe dienen konnte. Nur was? Es kam ihr zu unkontrolliert vor, einfach ein großes Messer einzustecken. Nein. Wenn schon, dann brauchte sie einen Gegenstand, den sie ohne zu Zögern gebrauchen würde. Etwas zum Zuschlagen. Sie ging in Gedanken ihr Hab und Gut durch, aber es war nichts Brauchbares dabei.
    Daniela nach Möglichkeit niederzuschlagen, war sowieso das Einzige, was sie allein tun konnte. Aber dafür musste sie diese Verrückte erst aufspüren. Sie würde sie finden und dann entscheiden, was zu tun war.
    Und wenn ich sie nicht finde?
    Ja, was war dann?
    Patricia verließ ihre Wohnung. Darüber konnte sie im Auto noch nachdenken.
     
    „Komm, nimm noch einen Schluck Wasser.“ Daniela hielt ihm wieder das Glas an die Lippen. Kiran drehte den Kopf weg und sie seufzte ungeduldig.
    „Trink jetzt. Ich hab nicht ewig Zeit“, sagte sie.
    „Ich will keine Drogen mehr. Bitte lass mich“, flüsterte Kiran.
    „Sei nicht albern, das ist nur Wasser.“ Sie drehte seinen Kopf wieder zurück und diesmal wehrte er sich nicht. Sie ließ ihn das Glas leer trinken.
    „Willst du was essen?“, fragte sie. Kiran deutete ein Kopfschütteln an. Daniela stöhnte genervt.
    „Du bist wirklich nicht einfach“, sagte sie. „Was soll ich denn noch alles machen?“
    „Lass mich gehen, dann musst du nichts mehr machen“, sagte Kiran. „Ich möchte ins Bad. Bitte mach mich los.“
    „Aber nur kurz. Ich habe noch zu tun“, sagte sie. Dann stand sie schnell auf und ging hinaus. Wahrscheinlich, um die Schlüssel für das Fahrradschloss zu holen. Kiran hatte ihre Anspannung registriert. Sie war anders, etwas musste geschehen sein. Etwas, dass sie nervös machte. War man auf sein Verschwinden aufmerksam geworden? Ermittelte die Polizei, hatte sie etwas im Internet gelesen? Seine Aufregung stieg. Jetzt kam seine Chance. Sie war unkonzentriert und das musste er nutzen.
    Daniela kam zurück. In ihrer rechten Hand hielt sie die Spritze, den Schlüssel in der linken.
    „Ich mache dich los, aber keine Tricks.“ Sie hob die Spritze hoch, damit er sie sah.
    „Ich werde ganz ruhig sein, ich möchte nur kurz ins Bad“, sagte er und legte einen unterwürfigen Ton in seine Stimme.
    Daniela schob den Schlüssel in das Fahrradschloss. Ein Klicken und Kiran konnte seine Arme, die er vorher über seinen Kopf hatte halten müssen, entspannen. Daniela trat zurück.
    „Geh. Ich warte hier“, sagte sie.
    Kiran stand langsam auf und ging um das Bett herum zum Badezimmer. Er zog die Tür hinter sich zu, so gut es ging. Die Kette verhinderte, dass er sie ganz schloss. Dann wartete er eine Weile und betätigte dann die Toilettenspülung. Er drehte das Wasser am Waschbecken auf und trank etwas. Er wusch sich die Hände, damit Daniela keinen Verdacht schöpfte und die typischen Geräusche hörte, die sie erwartete.
    Dann trat er aus dem Bad. Sie stand in der Nähe des Bettes, das Fahrradschloss in der einen und die Spritze in der anderen Hand.
    „Leg dich wieder aufs Bett. Ich mache das Schloss dann wieder dran“, sagte sie und er sah, dass sie seine Bewegungen genau beobachtete. Kiran ging langsam und etwas schwerfällig an ihr vorbei. Er ließ sich auf das Bett sinken, wie jemand, der sich kaum auf den Beinen halten konnte. Daniela näherte sich ihm, aufmerksam, die Spritze nach vorne gerichtet. Sie beugte sich über ihn und wollte nach der Kette zwischen seinen Handgelenken greifen, als Kirans Hand nach vorne schnellte und sie packte. Er hielt ihren Arm fest und sie schrie auf. Kiran zog Daniela nach unten und dann rollte er sich herum, war über ihr und warf sie auf das Bett. Er drückte ihre Arme auf die Matratze. Ihre Hand hielt immer noch die Spritze und sie versuchte keuchend, ihn damit zu erwischen. Er durfte sie nicht loslassen, wie eine Giftschlange, die man am Kopf gepackt hat und die sich in der Hand windet.
    „Lass los“, sagte Kiran. „Lass die Spritze los, Daniela. Gib auf.“
    „Nein“, schrie sie. „Nein!“
    Sie kämpfte weiter unter ihm und Kiran spürte deutlich seine eigene Schwäche. Sie war kräftig und ausgeruht und er selbst völlig am Ende. Er musste etwas tun. Lange konnte er sie so nicht mehr halten. Er führte ihre Hand unter großer Anstrengung zu ihrem eigenen Körper. Irgendwann musste sie die Spritze loslassen oder sie stach sich selbst damit. Daniela stöhnte und schielte auf ihre Hand, die sich ihrem Oberkörper näherte. Sie zitterte vor Anspannung und Kiran verstärkte den

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