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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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Walter Smith endete der Vormittag mit einem Gebet. Kein Gebetbuchgebet ä la »Herr, wir flehen Dich an«, sondern etwas mehr in Richtung eines echten Zwiegesprächs. Walter war schon seit einigen Jahren nicht mehr in der Kirche gewesen - wenngleich Prudence weiterhin regelmäßig hinging und Brian Garroway ihn häufig und eindringlich bat, ein nämliches zu tun-, doch hatte er sich ein gut Teil seines Glaubens bewahrt; ohne eine leitende Gauklerhand wäre die Welt bestimmt kein so wunderschönes Durcheinander geworden.
    Als der Kombi nicht mehr zu sehen war, setzte sich Walter auf seine Veranda und starrte auf das Stück Auffahrt, wo Brians Auto noch eben geparkt hatte.
    »Hör zu«, fing er an. »Ich glaube, du mußt mir jetzt einen wirklich großen Gefallen tun...«
     
    . . . und Dame Kalliope
     
    Der Tag ging wieder zur Neige, und als es in Delaware Abend wurde, verließ die schönste Frau der Welt die Hauptstadt Dover und wanderte auf der Bundesstraße 13 in Richtung Norden. Ihr Name war Kalliope, und sie hinterließ auf ihrem langen Weg eine Kette sorgfältig gebrochener Herzen - wie Diamanten, die ein Edelsteinschleifer in eine schönere Form gebracht hat.
    In eine schönere Form... auch sie war schön, eine Spezialanfertigung, wenn man so will. In der Stadt, die sie gerade verlassen hatte, lebte ein arbeitsloser Mechaniker, ein Mann von geringem Ehrgeiz und noch geringerem Mut. Schüchtern, aber begabt mit einer besonderen, leidenschaftlichen Liebesfähigkeit (seiner einzigen Stärke), bevorzugte dieser Mechaniker Frauen mit feuerrotem Haar, milchweißer Haut und Silberaugen, mittelgroße Frauen, die er küssen konnte, ohne sich bücken oder strecken zu müssen; Kalliope entsprach haargenau dieser Beschreibung, ja noch genauer, als man es für möglich gehalten hätte. Und sie besaß selbst für Männer, deren Idealgeliebte völlig anders aussah, etwas Herz-Eroberndes, ein vollkommenes, absolut unwiderstehliches Etwas. Daß sie in dieser Nacht zu Fuß ging, geschah denn auch nur, weil sie es so wollte; jeder Fahrer, selbst der gehetzteste, hätte Kalliope mitgenommen, wäre dies ihr Wunsch gewesen. Doch sie zog es vor zu laufen, weil sie eine Zeitlang allein sein wollte. Wie immer nach einem Abgang.
    In Dover würde der Mechaniker bald von eines langen Tages Wanderung heimkehren und feststellen, daß seine Geliebte fort war. Spurlos verschwunden. Fotos von ihnen beiden zeigten jetzt nur einen Menschen, ihn; eine von ihrem Duft durchtränkte Jacke roch jetzt nur noch muffig; ihr gemeinsames Bett war so glatt und jungfräulich, als habe noch nie jemand darin geschlafen. Er würde verzweifelt nach ihr suchen, und sobald er erkannt hätte, daß sie wirklich für immer verloren war, würde der Große Schmerz einsetzen. Kalliope hatte ihn gründlich verführt; so groß würde sein Schmerz sein, daß er anfangs glauben würde, daran sterben zu müssen. Doch der Tod würde nicht kommen, und er würde sich mehr und mehr von seinem Schmerz verwandelt finden und zuletzt um seiner verlorenen Liebe willen eine heldenhafte, folgenreiche Tat vollbringen. Wie genau das vor sich gehen würde und zu welchem Zweck, hätte Kalliope nicht sagen können... sie wußte nur, daß es etwas mit einer Geschichte zu tun hatte. Wie immer. Doch der Geschichtenerzähler war jemand anders; sie selbst war Teil der Handlung.
    Kalliope richtete ihren Blick wieder nach vorn, auf die nächste Begegnung. Diesmal versprach es, eine wichtige Liebe zu werden, und sie würde komplizierter sein als die letzte. Sie verscheuchte alle Gedanken und ging weiter, mit einem Matchsack über der Schulter, einem Kettchen mit einer winzigen Silberpfeife um den Hals.
    In dieser Nacht schien kein Mond. Kalliope kam in der Finsternis gut voran. Gegen Viertel vor zwölf erreichte sie das Städtchen Talbot’s Legacy, das an die dreißig Kilometer von Dover entfernt lag. Die Straße war verlassen, und als sie das Stadtzentrum durchquerte, leisteten ihr nur die spärlichen Straßenlaternen Gesellschaft, die ungefähr alle dreißig Meter einen schwachen Lichtkreis auf den Asphalt warf en. Und der Wind natürlich. Der Wind war stets an ihrer Seite.
    Die Verwandlung begann genau um Mitternacht.
    Hoch im Norden, meilenweit entfernt, so daß kein normaler Sterblicher es hier hätte hören können, markierte ein melodisches Glockengeläut den Übergang in den nächsten Tag, als die Zeiger der Uhr die Zwölf berührten. Kalliope spitzte bei diesem Klang die Ohren.
    Einen

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