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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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ein und tippte:
     
    EIN HüBSCHES HäUSCHEN ERWARTET SIE;
    IM KüHLSCHRANK SEKT & SCHAFSKäSE.
     
    Sowie:
     
    EINES MORGENS LäUFT AURORA GEORGE üBER DEN WEG.
    GäBEN SIE NICHT EIN VIEL HüBSCHERES PAAR AB ALS AURORA UND BRIAN?
     
    Zufrieden übergab er die Sache wieder dem Affen und kehrte an seinen Schreibtisch zurück. Und nach Chicago. Mr. Sunshine nahm sein Lexikon zur Hand und schlug es ziemlich weit hinten auf. »Also mal sehen... T-R-I-S-K.. .«
     
    An der Pforte des Himmels
     
    I
     
    Die ersten, die nach Cornell zurückkehren (manche schon Mitte August), sind die Betreuer der Erstsemester und die Angestellten der studentischen Wohnungsvermittlung, deren Aufgabe es ist, den Heerscharen von Neuankömmlingen einen herzlichen Empfang zu bereiten und dafür zu sorgen, daß sie mit heiler Haut das erste Jahr überstehen. Am 23. August öffnen dann die Wohnheime ihre Pforten, und die Erstsemester beginnen, staunend und arglos einzutrudeln. Sie haben noch eine Woche Zeit, um die Vergnügungen auszukosten, die Ithaca zu bieten hat - in den Bächen am Grund der Schluchten zu schwimmen, die Umgegend zu erwandern, in den Bars von Collegetown zu trinken (wenn ihr gefälschter Personalausweis echt genug aussieht, ansonsten in den Wohnheimen) -, und aufs neue hallt von den Ziegel- und Betonmauern des West Campus das Getrippel Nike-beschuhter Füße wider. Im North Campus geht es bescheidener zu: Den meisten Krach produzieren noch Mary Donion und Clara Dickson Hall (sowie natürlich Risley, das Wohnheim der Bohemier). An diesem 23. August sowie am 24. und 25. goß es fast den ganzen Tag, als gebe sich Ithaca besondere Mühe, die Erstsemester gleich mit seinen klimatischen Verhältnissen vertraut zu machen. Während dieser drei Tage, an denen die Regenschauer sich mit dichtem Nebel abwechselten, machte Stephen George lange Spaziergänge durch die Stadt und über den Campus. Er musterte die Gesichter, denen er begegnete, sah alte Freunde wieder und lernte ein paar neue kennen. Ungeachtet des Wetters zog er oft mit seinem Drachen aus, und der Wind ließ ihn nur ein einziges Mal im Stich. Dieses eine Mal, am frühen Nachmittag des 23., gab George erst im letzten Augenblick auf, keine zehn Minuten bevor ein Mammutgewitter über die Stadt hinwegfegte. Zwei Männer aus Ithaca, die sich den falschen Tag zum Segeln ausgesucht hatten, wurden auf dem Cayuga Lake vom Blitz erschlagen, aber George hatte sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht und trank gemütlich Tee im »Zeustempel« der Goldwin-Smith Hall. Am Morgen des 24. schlenderte er zum Ithaca Commons, unten am Fuß des Hügels, und frühstückte bei McDonald’s. Während er über drei Pfannkuchen in einer beigefarbenen Styropor-schale meditierte, betrat ein grauhaariger alter Mann mit einem Eddie-Bauer-T-Shirt das Lokal. Der Alte war offensichtlich Stammkunde bei McDonald’s und hieß, wie sich bald herausstellte, Cheddar. Die Frauen hinter der Theke überschlugen sich fast, als sie ihn begrüßten und mit viel Trara »Cheddars Morgenkaffee« kredenzten. George verrenkte sich den Hals, um festzustellen, ob der Kaffee schwarz oder mit Sahne war (denn für einen Schriftsteller besitzen derlei nebensächliche Details eine große Aussagekraft). Cheddar nahm den Styroporbecher entgegen, verneigte sich tief und fand einen freien Sitzplatz neben einer rundlichen Frau, die über Siebzig zu sein schien.
    »Halli hallo«, sagte er zu der Frau (eine Bibliothekarin auf dem absteigenden Ast). »Ich heiße Cheddar. Und wissen Sie, warum? Weil ich sooo gerieben bin...«
    Nach zwei Minuten hatte er sie soweit, daß sie wie ein Backfisch kicherte. Nach drei teilten sie sich eine Portion Pfannkuchen mit Wurst.
    Wahre Liebe, dachte George und entdeckte zwei Nischen hinter dem charmierenden Cheddar ein bekanntes Gesicht. »Nicht weglaufen«, befahl er seinen Pfannkuchen und ging rüber, um hallo zu sagen.
    »Hallo, Lady.« Aurora Smith sah auf und lächelte, als sich George zu ihr setzte.
    »Hallo, George«, erwiderte sie den Gruß. Sie hatten sich vor zwei Jahren auf dem Arts Quad kennengelernt, als George, um einem Bohemier auf einer durchgehenden Stute aus dem Weg zu springen, Aurora buchstäblich umgeworfen hatte, und waren bald Freunde geworden. Sie kamen gut miteinander aus, wenngleich George sich in Brians Anwesenheit immer etwas unbehaglich fühlte. »Wie war der Sommer? Irgendwelche Geschichten für wildfremde Leute geschrieben?«
    »Eine«, gestand George. »Ich hab was für

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