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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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betteln...«
    »Die haben Fünf Fragen«, sagte Joshua, ein anderer Mischling. »Die Hunde, die das hier leiten, mein ich. Und bevor du wilde Behauptungen in die Welt setzt, von wegen ›göttlich‹ und so, solltest du dir die Fragen einmal anhören. Die Vierte ist für einige von uns wirklich alles andere als erbaulich.«
    »Die Vierte Frage?« wiederholte Luther. »Ich versteh kein Wort. Das hier ist der Himmel. Das muß er sein.«
    »Wart bis zur Vollversammlung am Freitag. Wart’s ab, ob du dann immer noch derselben Meinung bist.«
    »... nun biegen wir rechts ab und können deutlich die Sage Chapel vor uns erkennen. Die Menschen versammeln sich jeden Sonntag in diesem Gebäude, um Zeit zu vergeuden...«
    Jetzt führte sie Zobel, an Kirche und Campus-Supermarkt vorbei, auf ein merkwürdiges Lager zu, das hinter der Day Hall (dem Sitz der Universitätsverwaltung) auftauchte. Als sie einem pickligen Erstsemester auswich, der es höchst eilig zu haben schien, irgendwohin zu kommen, streifte die Mieze Blackjack absichtlich und brachte sein Blut in Wallung. Sie war nicht in Hitze - noch nicht, noch nicht! -, aber er hätte vielleicht trotzdem einen Versuch gestartet, wenn Luther nicht seine Debatte mit Joshua abgebrochen und sich zu ihnen gesellt hätte.
    »He«, sagte Luther zu Zobel, während er das planlose Gewirr von Schützengräben und Stacheldraht musterte, das direkt vor ihnen sichtbar wurde. »Was ist denn das?«
    »Es heißt Provopolis.«
    »Provopolis?« Luther konnte nicht umhin, sich über den Anblick zu freuen. Die Gräben und vereinzelten überdachten Verschanzungen aus Sandsäcken erinnerten ihn in ihrer Trostlosigkeit an die ausgebrannten Häuser seines heimatlichen Viertels. »Und was ist Provopolis?«
    »Es ist eine Art ständige Protestdemonstration«, erklärte Zobel. »Demonstranten sind Menschen, die sich über die bestehenden Verhältnisse beschweren, was wiederum den übrigen Menschen die Möglichkeit gibt, sich zu ärgern und sie umzubringen, ohne dabei ein allzu schlechtes Gewissen zu haben. Letzten Endes soll das Ganze der Gerechtigkeit dienen.«
    »Aha«, sagte Luther völlig verständnislos. Er blieb vor einem welligen Sperrholzschild am Rand des Lagers stehen, auf dem folgende für ihn unleserlichen Menschenworte aufgemalt waren:
    WILLKOMMEN IN PROVOPOLIS!
    Eine der letzten Bastionen des gesunden Menschenverstands
    in einer Welt geisteskranken Konservatismus.
    Wir, die Mitglieder der Provo-Patrouille Blaue Zebras,
    Cornells einziger gutartiger terroristischer Vereinigung,
    glauben an die denk-anstößige Wirkung
    gewaltfreier Konfrontation.
    Mit dieser Zielsetzung betätigen wir uns als fortwährender
    Dorn im Auge der Universitätsverwaltung und ermutigen so
    Cornells Personal und Studentenschaft dazu,
    den Status quo jeden Tag aufs neue in Frage zu stellen.
    Die Hauptziele der Woche:
    1) Boykott aller Firmen, die mit dem
    rassistischen Südafrika Geschäfte machen.
    2) Chancengleichheit für alle und
    mehr Studienplätze für Angehörige von Minderheiten.
    3) Selbstverteidigungstraining für Robbenbabys.
    (Es ist möglich.)
    GEHIRN EINSCHALTEN UND DENKEN!!!
     
    V
     
    Montag, 11 Uhr 20.
    »Da merkt man doch irgendwie, daß man in Cornell ist, nich?« meinte Z. Z. Top.
    »Wär woanders völlig undenkbar«, pflichtete ihm George bei und biß von seinem Sandwich ab. Die zwei saßen an einen Bunker gelehnt, umgeben von der lieblichen Wüstheit von Provopolis. Fantasy Rastamop, Anführerin der Blauen Zebras und ehemalige Bohemierin, hatte das Lager als ein Abbild aller Häßlichkeit der Welt konzipiert, das zugleich den unbeugsamen Kampf um die letztendliche Wiederherstellung vernünftiger Verhältnisse symbolisieren sollte. Drei Schützengräben furchten sich durch die unkenntlichen Überreste dessen, was einst grüner Rasen und Kiesweg gewesen war; stumpfer Stacheldraht lag mehr oder weniger planlos verstreut herum. Auf einer leichten Erhebung in der Mitte des Lagers war eine Sprungfederkanone postiert; sie zielte senkrecht nach oben und konnte jederzeit eine Wolke von Flugblättern - oder was einem sonst so einfiel - in die Luft schießen. Die Blauen Zebras in ihren charakteristischen blau-weiß-gestreiften Overalls verteilten sich über das ganze Gelände und mit ihnen weitere prominente Mitglieder der Cornell-Gemeinde: Joe Scandle, Leiter der hauseigenen Zimmervermittlung von Ujamaa, des Afrikanisten-Wohnheims, lunchte gerade mit Fantasy; der Schatzmeister der »Schwulen In

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