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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Phillip der Siebenundzwanzigste von Frankreich ist tot. Gott sei seiner Seele gnädig. Lang lebe Frankreich! Lang lebe der König!«
    Niemand ließ den König hochleben, und er machte einen eher enttäuschten Eindruck. Ein Ritter knurrte: »Und?«, und ein anderer: »Den sind wir los.«
    »Nun, ihr britischen Barbaren: Prinz Jeff ist jetzt König!«, sagte der Herold.
    Wir sahen einander an und zuckten mit den Schultern.
    »Und Prinzessin Cordelia von Britannien ist jetzt Königin von Frankreich«, fügte der Herold hinzu, mittlerweile fast beleidigt.
    »Oh«, sagten viele, als sie merkten, dass es sie etwas anging.
    »Jeff?«, sagte ich. »Der neue Froschkönig heißt Jeff?« Ich ging zu dem Herold und riss ihm die Rolle aus der Hand. Er versuchte, sie mir wieder wegzunehmen, aber ich zog ihm mit Jones eins über.
    »Ruhig, Junge«, sagte Kent, nahm mir die Rolle ab und reichte sie dem Herold. » Merci «, sagte er.
    »Er hat mir meine Prinzessin und den Namen für mein Äffchen weggenommen!«, sagte ich und holte erneut mit Jones aus, der sein Ziel verfehlte, weil Kent mich mit sich riss.
    »Du solltest frohlocken!«, sagte Kent. »Deine Herrin ist Königin von Frankreich.«
    »Das wird sie mir bestimmt gehörig unter die Nase reiben.«
    »Komm, Junge, suchen wir deine Hexen! Wir sollten am Morgen wieder pünktlich zurück sein, damit Albany dich versehentlich aufknüpfen kann.«
    »Ach, das würde Goneril gefallen, was?«

9
     
    Plackerei und Scherereien
     
    »Und wieso müssen wir im Großen Wald von Birnam nach Hexen suchen?«, fragte Kent, während wir uns einen Weg durchs Moor bahnten. Es wehte nur eine leichte Brise, und doch war es arschkalt, bei all dem Nebel, der gedrückten Stimmung und meiner Verzweiflung wegen König Jeff. Fest zog ich das wollene Cape um meine Schultern.
    »Scheißschottland!«, knurrte ich. »Albany ist bestimmt der feuchteste After in ganz Engelland. Rockträger, elende.«
    »Hexen?«, rief Kent mir in Erinnerung.
    »Weil dieser dämliche Geist gesagt hat, hier bekäme ich Antworten.«
    »Geist?«
    »Das Gespenst vom White Tower! Passt doch mal auf, Kent! Reime und Rätsel und so Zeug.« Ich erzählte ihm von der »Kränkung seiner Töchter drei« und dem »Irren, der den Blinden führt «.
    Kent nickte, als verstünde er. »Und ich bin dabei, weil...«
    »Weil es dunkel ist und ich klein bin.«
    »Da hättest du auch Curan oder einen der anderen bitten können. Ich habe doch gewisse Vorbehalte gegen Hexen.«
    »Quatsch. Die sind wie Ärzte, nur ohne Blut. Keine Sorge.«
    »In den Tagen, als Lear sich zu den Christen zählte, waren wir den Hexen nicht eben wohlgesonnen. Man hat mir säckeweise Flüche um die Ohren gehauen.«
    »Die können ja nicht sonderlich wirkungsvoll gewesen sein, oder? Ihr seid so alt, dass sich die Kinder vor Euch fürchten – und stark wie ein Bulle.«
    »Ich lebe in der Verbannung, besitze keinen roten Heller und muss um mein Leben fürchten, sobald jemand meinen Namen erfährt.«
    »Oh, stimmt! Dann war es mutig von Euch mitzukommen.«
    »Aye, danke, Junge, aber ich fühle mich gar nicht mutig. Was ist das für ein Licht?«
    Im Wald sah ich ein Feuer. Gestalten liefen darum herum.
    »Vorsicht, mein guter Kent! Schleichen wir uns an und sehen mal, was es da zu sehen gibt, bevor wir uns zu erkennen geben. Leise, Kent, Ihr großes Trampeltier! Leise!«
    Und nur zwei Schritte später zeigte meine Strategie ihren ersten Makel.
    »Du klingst wie ein epileptischer Klingelbeutel«, sagte Kent. »So kannst du dich weder an Taube noch an Tote anschleichen. Bring endlich deine Glöckchen zum Schweigen, Pocket!«
    Ich legte meine Narrenkappe auf die Erde. »Meine Mütze meinetwegen, aber die Schuhe ziehe ich nicht aus! Alle Heimlichkeit geht uns perdu, sobald ich zarten Fußes über Echsen, Dornen, Igel und dergleichen stapfe.«
    »Dann nimm das hier«, sagte Kent und holte die Reste der Schweineschulter aus seinem Ranzen. »Dämpfe deine Glöckchen mit dem Fett.«
    Verdutzt zog ich eine Augenbraue hoch, was im Dunkeln eine eher entbehrliche und übertrieben subtile Geste war, dann zuckte ich mit den Schultern und schmierte das Fett in die Glöckchen an meinen Zehen und Knöcheln.
    »So!« Ich schüttelte ein Bein zum Klang von rein gar nichts. »Nun denn!«
    Und wir schlichen uns an, bis wir direkt zum Rand des Feuerscheins kamen. Drei bucklige Hexen schritten langsam im Kreis um den großen Kessel, warfen kleine Brocken von diesem und jenem hinein und sprachen

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