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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Goneril auf. »Nun, dann nimm ihn mit! Nimm ihn, nimm ihn, nimm ihn!« Sie verscheuchte uns wie Fliegen.
    »Wie Ihr wünscht, Mylady.« Oswald machte auf dem Absatz kehrt und marschierte hinaus. »Komm mit, Narr!«
    Ich stand auf und rieb mir den Allerwertesten, während ich Oswald aus dem Solar folgte. Ja, mein Hintern schmerzte, doch mir tat auch das Herze weh. Welch bitterböses Biest, mich vor die Tür zu setzen, während mein Po noch von den Hieben ihrer Wollust brannte. Betrübt ließ meine Narrenkappe die Glöckchen hängen.
    Kent gesellte sich im Korridor zu mir. »Und ist sie nun in dich vernarrt?«
    »In Edmund von Gloucester«, sagte ich.
    »Edmund? Sie ist in den Bastard vernarrt?«
    »Wetterwendische Metze, die sie ist«, sagte ich.
    Kent sah verdutzt aus und klappte die Krempe an seinem Hut hoch, um mich besser zu erkennen. »Aber du hast sie doch verzaubert, oder?«
    »Oh, ja, ich glaube schon«, sagte ich. Also war sie nur mit Hilfe eines dunklen Zaubers gegen meinen Charme immun. Ha! Ich fühlte mich schon besser. »Gerade liest sie den Brief, den ich in seiner Handschrift gefälscht habe.«
    »Euer Narr!«, verkündete Oswald, sobald wir in die Halle traten.
    Der greise König war da, mit Hauptmann Curan und einem Dutzend weiterer Ritter, die aussahen, als seien sie eben von der Jagd zurückgekehrt – zweifellos von der Jagd nach mir.
    »Mein Junge!«, rief Lear und breitete die Arme aus.
    Ich ließ mich drücken. Bei seinem Anblick fand ich keine Zärtlichkeit in meinem Herzen, denn noch immer loderte der Zorn in mir.
    »Welch Freude!«, sagte Oswald, und Verachtung geiferte wie Gift aus seiner Stimme. »Der verlorene Hohn ist wieder da.«
    »Hört her!«, sagte Lear. »Meine Männer müssen noch entlohnt werden. Sagt meiner Tochter, ich möchte sie sprechen!«
    Oswald achtete nicht auf den Alten, sondern spazierte einfach weiter.
    »Ihr da, Sir!«, brüllte der König. »Habt Ihr mich gehört?«
    Oswald drehte sich langsam um, als wehten die Worte ganz leise mit dem Wind heran. »Aye, ich habe Euch gehört.«
    »Wisst Ihr, wer ich bin?«
    Oswald pulte mit dem Nagel seines kleinen Fingers an einem Vorderzahn herum. »Aye, der Vater meiner Herrin.«
    Er grinste hämisch. Der Schurke war dreist, das musste ich ihm lassen, oder ihn quälte die brennende Sehnsucht, holterdipolter ins Leben nach dem Tod katapultiert zu werden.
    »Der Vater Eurer Herrin!« Lear streifte seinen schweren Jagdhandschuh ab und schlug ihn Oswald ins Gesicht. »Du Lump! Du Hurensohn! Du Knecht! Du Hundsfott!«
    Die eisernen Nieten an Lears Handschuh schlugen Oswald blutig. »Nichts dergleichen bin ich! Es steht Euch nicht zu, mich zu schlagen.« Oswald wich zu den großen Doppeltüren zurück, während Lear ihn mit dem Handschuh malträtierte, doch als der Verwalter sich umdrehte, um wegzulaufen, streckte Kent sein Bein vor und riss ihn von den Füßen.
    »Oder dich zu Fall zu bringen, Arschloch!«, sagte Kent.
    Oswald rollte sich vor einer der Wachen zusammen, rappelte sich auf und lief hinaus. Die Wachen taten, als hätten sie nichts gesehen.
    »Gut gemacht, Freund«, sagte Lear zu Kent. »Seid Ihr der Mann, der meinen Narren heimgeführt hat?«
    »Aye, das ist er, Oheim«, sagte ich. »Hat mich aus dem finstersten Herzen der Nacht befreit, Räuber, Pygmäen und eine ganze Herde Tiger bezwungen, um mich herzubringen. Nur lasst ihn nicht Walisisch sprechen. Einer der Tiger ersoff förmlich im Speichelregen, von Konsonanten erschlagen.«
    Da sah sich Lear den alten Freund genauer an, und ein Schauer ging durch ihn hindurch. Zweifellos fuhren ihm die kalten Klauen seiner Schuld über den Rücken. »Willkommen denn, Sir. Ich danke Euch.« Lear reichte Kent einen kleinen Beutel mit Münzen. »Handgeld für Eure Dienste.«
    »Mein Dank und mein Schwert«, sagte Kent und verneigte sich.
    »Wie heißt Ihr?«, fragte Lear.
    »Caius«, sagte Kent.
    »Und woher stammt Ihr?«
    »Aus der Rammelei, Sir.«
    »Nun ja, mein Freund, ganz wie wir alle«, sagte Lear. »Aber aus welcher Stadt?«
    »Die Rammelei ist ein einsamer Landstrich«, warf ich schulterzuckend ein. »Tiefstes Wales...«
    »Gut, dann schließt Euch meiner Karawane an«, sagte Lear. »Ihr seid angeheuert.«
    »Oh, und erlaubt mir, dass auch ich Euch anheuere«, sagte ich, nahm meine bimmelnde Kappe ab und reichte sie Kent.
    »Was soll das?«, fragte Kent.
    »Wer anderes als ein Narr würde für einen Narren arbeiten?«
    »Hüte deine Zunge, Junge!«, sagte Lear.
    »Ihr

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