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For the Win - Roman

For the Win - Roman

Titel: For the Win - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cory Doctorow
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hören, wie sie sich an ihrem Computer durch die Support-Maske klickte. Eigentlich war es nicht vorgesehen, von Level 2 zu Level 4 zu wechseln, ohne den Umweg über Level 3 zu nehmen, aber man konnte sich die komplette Bedienungsanleitung der Software runterladen, wenn man wusste, wo man zu suchen hatte – und als MT wusste man so was.
    »Ich, äh, hab jemanden gefunden, der irgendwie … na ja, pädophil zu sein scheint. Er hat probiert, die Real-Life-Adressen von ein paar Kindern rauszukitzeln.« Kinderschänder, die Mafia, Terroristen oder Produktpiraten: Das waren die vier Freifahrscheine zum Level-4-Support. Alles, wegen dem man die Bundespolizei oder ausländische Behörden verständigen musste. Wei-Dong hatte sich überlegt, dass ein potenzieller Pädophiler gerade eklig genug sein würde, seinen Anruf direkt zu Level 4 durchzustellen, ohne dass man ihn selbst deswegen gleich zur Polizei schickte.
    Brianna tippte, las etwas, murmelte »einen Augenblick, Schätzchen« und las weiter. »Okay, dann auf zu Level 4.« Sie schickte ihn in die Warteschleife.
    Jie kehrte mit einer prall gefüllten Styroporschachtel und einer Flasche extrascharfer vietnamesischer Chilisoße zurück. Mit den Stäbchen griff sie sich eine Teigtasche, blies darauf, tippte sie in die Soße und hielt sie ihm hin. Er nahm sie in den Mund und versuchte, gleichzeitig zu kauen und darauf zu pusten, um sich nicht an dem heißen Fleisch im Inneren zu verbrennen. Sie grinsten sich kurz an, dann wurde er durchgestellt.
    »Hallo, Coca-Cola-Games, Level-4-Support. Ich bin Gordon. Mit wem spreche ich?«
    Leonard ging mit Gordon abermals den Authentifizierungsprozess durch. Diesmal fiel ihm sein Passwort gleich ein.
    »Alles klar, Leonard. Ich habe gehört, du hast einen Pädophilen gefunden? Einen Moment, ich schau mir eben an, mit wem du die letzte Zeit im Spiel zu tun hattest.«
    »Sparen Sie sich die Mühe.« Wei-Dongs Puls ging so schnell, dass er sich wie kurz vor dem Explodieren fühlte. »Das hab ich erfunden.«
    »Erfunden.« Es war nicht wirklich eine Frage.
    »Ich muss mit jemandem aus der Zentrale reden«, sagte er. »Es ist dringend.«
    »Ich verstehe.«
    Wei-Dong wartete. Er hatte damit gerechnet, dass dieser Gordon wütend oder unfreundlich reagieren würde, aber nicht damit, dass er einfach schwieg. Die Stille zog sich hin, bis er sie einfach füllen musste. »Es geht um die Webblys. Ich habe eine Botschaft für die Zentrale.«
    »Aha.«
    Ach verdammt noch mal. »Gordon, hören Sie mir zu. Sie denken wahrscheinlich, ich sei bloß irgendein kleiner Spinner, der gequirlte Scheiße redet, aber ich muss sofort mit jemandem aus der Zentrale reden . Wenn Sie mich nicht durchstellen, werden Sie das bereuen, das kann ich Ihnen garantieren.«
    »Ach so ist das? Pass auf, Leonard, ich hab mir deine Spielgeschichte angesehen, und du bist offenbar wirklich ein fleißiger Mitarbeiter, also will ich es noch mal im Guten probieren. Du kannst nicht einfach mit der Zentrale reden. Punkt. Sag mir, was du willst, und ich schaue, dass dich irgendwer zurückruft.«
    Darauf war Wei-Dong vorbereitet. »Gordon, richten Sie der Zentrale bitte Folgendes aus. Haben Sie einen Stift?«
    »Oh, das wird alles aufgezeichnet.« Da war er, der Sarkasmus, auf den er gewartet hatte. Dieses Gespräch machte ihm also zu schaffen. Sehr schön.
    »Sagen Sie denen, dass ich die Industrial Workers of the World Wide Web repräsentierte, Gruppe 56, und dass wir auf der Stelle mit dem Chefökonom von Coca-Cola-Games reden müssen, um in acht Ihrer Spiele ein Desaster vom Ausmaß dessen in Mushroom Kingdom zu verhindern. Richten Sie denen aus, dass sie noch zwei Stunden Zeit bis zum Kollaps haben. Haben Sie das?«
    »Was? Veralbern kann ich mich … «
    »Das ist mein Ernst. Ich warte, während Sie mit der Zentrale reden.« Er schaltete auf stumm, rief rasch in Singapur an und berichtete Justbob den Stand der Dinge. Sie versicherte ihm, dass man Coca-Colas Chefökonom bestimmt so schnell wie möglich ans Telefon holen würde.
    Danach erzählte er Jie, was gerade passiert war.
    »Wann kann ich dich für meine Show interviewen?«
    Er schluckte. »Ich fürchte nie. Ein Teil dieser Geschichte darf wahrscheinlich nie an die Öffentlichkeit. Wir fragen Schwester Nor, okay?«
    Sie zog eine Grimasse, nickte aber. Dann war Gordon wieder da.
    »Leonard, mein Freund, bist du noch dran?«
    »Ja, bin dran.«
    »Du hast die letzte Zeit eine Menge Proxys benutzt. Wo genau steckst du? Wir haben

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